Florida Atlantikküste

Am Sonntagabend sind wir endlich in Miami im Doral Inn & Suites angekommen. Wir hatten den Samstag im Münchner Zoo verbracht und im Mövenpick Airporthotel in Hallbergmoos übernachtet.

Beim Hinflug hatten wir echt Glück und sind letztendlich mit einer nur 20-Minütigen Verspätung in Miami gelandet. Der Umsteige-Flughafen in Madrid ist ein wenig chaotische und wir hatten im Vorfeld ja schon bedenken, dass wir unseren Anschlussflug nicht bekommen oder so viel Verspätung haben, dass wir erst in der Nacht in Florida ankommen. Letztendlich hat aber alles geklappt, von der Einreise am ESTA-Automaten bis zur Abholung des Mietwagens.

Unser Kleiner

Diesen hatten wir über Sixt super billig gemietet und auch noch unser Wunschauto, einen GMC Acadia, zugeteilt bekommen. Da wir dieses Mal ja „nur“ zwei Wochen unterwegs sind hatten wir schon überlegt, ob auch ein kleineres Auto für uns praktikabel wäre. Letztendlich haben wir uns aber aufgrund dem sperrigen Camping-Equipment dagegen entschieden.

Wir haben uns am ersten Urlaubstag mit dem noch fehlenden Camping-Equipment eingedeckt, sowie den Sunpass-Transponder gekauft. Sunpass ist der Name des Mautsystems in Florida. In fast allen großen Städten wie Miami oder Orlando sind die Freeways mautpflichtig. Hier hat man die entweder die Möglichkeit bei der Mietwagenfirma den Transponder für ca. 10 Dollar je Tag zu mieten oder sich einen für 20 Dollar einmalig zu kaufen.

Außerdem haben wir ein wenig in der Sawgrass Mills, der größten Mall Amerikas mit über 300 Stores, eingekauft und unser Camping-Equipment ergänzt. Momentan ist das Wetter rund um Miami und auf den Keys ein wenig bewölkt und sehr windig, zur Wochenmitte hin soll es aber aufklaren. Ich will mich ja nicht beklagen – 28 Grad sind auch bei bewölktem Himmel „zu ertragen“ ;-).

Miami Beach

Aus diesem Grund haben wir uns entschieden zuerst in Richtung Norden, sprich Orlando, zu fahren. Wir hatten am Morgen auch gleich eine Begegnung mit einem Einheimischen: der kleine Waschbär wollte wohl auch zum Stand und dort ein wenig die Nase in den Wind halten 🙂 .

Unsere erste Nacht haben wir dann im Jonathan Dickinson State Park, nahe Fort Lauderdale, verbracht. Hier haben wir bereits im Urlaub vor sieben Jahren unsere allererste Nacht auf amerikanischem Boden im Zelt verbracht und es hat mich gefreut, wieder an diesen wunderschönen Ort zurückzukommen.

Wunderbarer Jonathan Dickinson State Park

Wir haben den heutigen Tag mit Kanu fahren, wandern und schwimmen verbracht – wobei Letztes zu unserem Glück ein wenig zu kurz gekommen ist – aber der Reihe nach: Die Nacht hatten wir ja im Jonathan Dickinson State Park verbracht und wollten uns am nächsten Tag ein Kanu leihen. Kanu fahren steht schon seit x Jahren auf unserer Bucket List und gesagt, getan bei bestem Wetter durch den Mangroven-Urwald zu paddeln hörte sich super an und die Gelegenheit war günstig.

Wir haben uns also am Loxahatchee River für zwei Stunden ein Zweierkanu geliehen. Ausgestattet mit Schwimmweste und allen Habseligkeiten im wasserdichten Beutel ging es dann los. Jedoch sind wir zwei Minuten später mit den Armen paddelnd im moorigen Brackwasser gelegen und zum Steg zurück geschwommen. Beim Abstoßen vom Steg ist unser Boot ins wanken geraten (ich hatte vor Schreck den Effekt noch verstärkt) und letztlich haben wir uns im Wasser wiedergefunden 🙁 . Ein Ranger hat uns dann geholfen das im Fluss treibende Boot wieder einzuholen und der zweite Anlauf hat dann ohne eine weitere Taufe geklappt 😉 .

Wir hatten eine wunderschöne Zeit. Die Fahrt durch die Seitenarme des Flusses war schon ein wenig abenteuerlich – so zwischen den Bäumen hindurch im „Alligator-Land“. Letztendlich hatten wir Glück, dass uns das Malheur so nahe am Steg passiert ist. Wir hätten im Urwald ansonsten nämlich echte Probleme gehabt, das Kanu im Wasser in Kombination mit den schlickigen Untergrund zu zweit umzudrehen. Im Anschluss haben wir noch den Aussichtsturm bestiegen und den Ausblick über das Marschland bis hin zum Meer genossen.

Jonathan Dickinson State Park

Manatee Observation and Education Center

Danach sind wir weiter auf der A1A die Küste entlang in den Norden gecruist und in Fort Pierce dem Manatee Observation and Education Center einen kurzen Besuch abgestattet. Hier erfährt man alles wissenwerte über die friedlichen Meeresbewohner und kann, wenn man Glück hat, auch ein paar von ihnen beim weiden und relaxen zuschauen.

Besuch des Navy Seal Museums

In Fort Pierce befindet sich auch das weitläufig angelegte Navy Seal Museum. Es beherbergt viele Exponate die über die Rolle der Navy Sea, Air und Land Teams informieren. Zu den beeindruckendsten Exponaten zählt sicherlich der UH-60 Black Hawk Helicopter, der bei der Geiselbefreiung in Somalia im Einsatz war. Darüber hinaus können auf dem Außengelände das Patrol Boat Riverine, welches die Flüsse im Vietnam-Krieg sicherte, oder auch das Mark V Special Operations Craft, erkunde werden.

Entspannte Stunden im Long Point Park

Im Anschluss sind wir weitergefahren und haben im Long Point Park auf dem Sebastian Inlet übernachtet. Hier haben wir unser Zelt auf einem schönen Platz direkt am Wasser aufgeschlagen.

Am Abend hatten wir das Glück drei Manatis beobachten zu können, die direkt vor unserem Zelt vorbeigeschwommen sind 🙂 . Dabei handelt es sich um Rundschwanzseekühe mit einer Länge von 2 bis 4 Metern und einem Gewicht von bis zu einer halben Tonne. Den Abend haben wir dann, wie so oft, gemütlich am Lagerfeuer ausklingen lassen.

Downtown Orlando

Am Morgen sind wir in Richtung Orlando aufgebrochen. Wir hatten uns entschieden Cape Canaveral nicht nochmals zu besuchen. Bei unserem letzten Besuch in Florida hatten wir bereits die Bustour über das Areal und zu den Launch Sites unternommen und wollten jetzt die Zeit anderweitig nutzen. Ein Besuch von Cape Canaveral kann ich euch aber nur empfehlen. Beim Zusammenräumen unseres Zeltes hatten wir am Strand noch einen Besucher der uns Lebewohl sagen wollte angetroffen 🙂 .

Long Point Park

Orlando ist vor allem bekannt für seine vielen Themenparks, allem voran Disney Land. Wir hatten hier schon mal den fantastischen Sea World Park besucht und uns jetzt auch im Vorfeld des Urlaubes überlegt, einem weiteren Park einen Besuch abzustatten. Bei einer Kaffeepause am Strand und nach dem Check der Eintrittspreise haben wir uns aber dagegen entschieden.

Strand bei Orlando

Das Geld ist wohl besser in eine Motorbootfahrt auf den Keys oder im Everglades National Park angelegt 😉 . In Orlando angekommen haben wir uns im „Historic Downtown“ ein wenig umgesehen.

Ich denke das Highlight ist der Lake Eola Park inmitten der Stadt. Dieser bietet viel Platz um die Seele baumeln zu lassen und man denkt gar nicht, dass man sich in einer der größten Städte Floridas befindet, so idyllisch ist es hier. Gegen Spätnachmittag sind wir weiter in Richtung Lake Louisa State Park gefahren in dem wir auch übernachtet haben.

Am frühen Abend hat es ein wenig getröpfelt, was jedoch eine willkommene Abwechslung zur Hitze mit über 30 Grad war. Beim rumwuseln am Platz musste man aufpassen, nicht auf eine der gut getarnten 10 – 15 cm langen Stabheuschrecken zu treten. Diese scheinen „gute Mütter“ zu sein, denn sie hatten oftmals ihr Baby huckepack mit dabei. Ich konnte leider nicht herausfinden, ob die auch springen können oder irgendwelche Geräusche von sich geben. Sie haben sich in unserer Gegenwart immer still und brav verhalten 😉 . Wir konnten aber trotz dem kleinen Schauer und dem Heuschrecken-Besuch den Tag bei leckerem Steak und einem Glas Rotwein ausklingen lassen.