Rocky Mountain States

Unendliche Weiten …

3. September 2019

… und nein, dass sind nicht die Abenteuer des Raumschiffes Enterprise, sondern von Florian und Stefi auf ihrem Roadtrip durch die Rocky Mountain States.

Unterwegs in Wyoming

Wir hatten ins bei der Abfahrt am Devils Tower National Monument die Karten für die weitern Tage, sprich auch über das lange „Labor Day Weekend“ das jetzt Ende August stattfindet, gelegt. So haben wir uns entschlossen, am Donnerstag im Yellowstone National Park aufzuschlagen und dort bis zum Sonntag zu bleiben. Den Weg zum Yellowstone, welcher im entgegengesetzten, westlichen Teil Wyomings liegt, wollen wir möglichst entspannt zurücklegen.

Unendliche Weiten

Der Norden Wyomings bietet zudem nicht allzu viel Sehenswürdigkeiten, eine Sache stand aber bei mir schon länger auf der „Bucket List“: Ich habe mal vor ein paar Jahren Bilder vom Bighorn Canyon National Recreation Area und dem dort äußerst beeindruckenden Canyon gesehen. Besagtes liegt auf der Route in Richtung Yellowstone und einen Campingplatz gibt es dort auch noch 😉 .

Bighorn Canyon National Recreation Area

Der Bighorn Canyon liegt etwas abseits sonstiger Routen und erstreckt sich über die Staatsgrenze Wyomings in den Norden nach Montana. Sozusagen gibt es eine North Unit in Montana und eine South Unit in Wyoming. Letztere bietet mehr Möglichkeiten zum Wandern und auch der charakteristische Devils Canyon ist hier vorzufinden.

Unterwegs im Bighorn Canyon

Hier hat sich über die Jahrhunderte hinweg der Bighorn Lake einen hunderte Meter tiefen Einschnitt in das Gestein der Berge gewaschen. Namensgeber sind hier übrigens die Bighorn Schafe, die an den schroffen und steilen Berghängen ihren Lebensraum haben.

Devils Canyon Overlook

Wir haben zwei kurze Wanderungen unternommen und uns auf dem Horseshoe Bend Campground mit einem großartigen Blick auf die „Red Cliffs“ häuslich eingerichtet.

Der „State Line Trail“ verläuft recht eben auf einer Länge von 1,5 Meilen bis zur Kante des Canyons. Hier durchquert man eine typische Steppenlandschaft mit wohlriechendem Wüstensalbei (Sagebrush), läuft über Kalkplateaus und kleinen Felder mit Kakteen. Auch wenn der Weg nicht besonders anspruchsvoll ist, sollte man auf jeden Fall Wanderschuhe tragen, als Klapperschlange beißt es sich nämlich schwerer in einen Lederschuh als in Zehen, die in Sandaletten stecken.

Das Gebiet des Parks wurde bereits vor über 10.000 Jahren besiedelt, wovon heute noch Kreise aus Steinen, mit deren Hilfe das Tipi am Boden befestigt wurde, zeugen. Diese können auf dem „Two Eagles Interpretive Trail“ entdeckt werden. Auch heute gehören Teile des Areals zum Crow Indianerreservat und sind für die Öffentlichkeit nicht zugängig.

Camping in Montana

Die darauffolgende Nacht hatten wir uns auf dem Cooney State Park in Montana einquartiert. Dieses Mal waren wir schon um kurz nach 14 Uhr am Platz, der irgendwie der einzige State Park mit Campground UND Duschen in der Nähe von Billings war. Dorthin hatten wir einen kurzen Abstecher gemacht, um einmal die Lebensmittel aufzufüllen und auch sonst ein wenig einzukaufen. Unter anderen Umständen hätte ich euch nicht unbedingt von diesem Platz erzähl, ist er doch weder besonders spektakulär noch schön. Zwar liegt der Campingplatz nett am See, man hat aber null Privatsphäre und keinerlei Bepflanzung, die einen ein wenig vor den Blicken des Nachbarn schützt.

Abendstimmung im Cooney State Park

Wir hatten jedoch am Abend eine sehr nette Begegnung mit einem schottischen Ehepaar, die als Campground-Host seit einer Saison nach dem Rechten schauen. Beide hatten knapp zwei Jahre in Deutschland gelebt und waren enthusiastisch ihre Deutschkenntnisse herauskramen zu können und jemanden Nettes zum „Schwätza“ zu haben.

Der Campground-Host ist meist ein Ehepaar, das sein Rentnerdasein als quasi „Hausmeister“ auf den National und State Park Campingplätzen verbringt. Dort sind sie dann Ansprechpartner für alle Belange, Fragen und Probleme und wohnen selbst in einem Campmobil auf dem Platz. Wir haben von den Beiden noch Infos über den Yellowstone erhalten und auch den Tipp, über den Beartooth Pass in den National Park zu fahren.

All American Road – Beartooth Highway

Ich würde sagen, dass wir noch nie in den USA eine so fantastische Panoramastraße wie den Beartooth Highway gefahren sind und es sich hierbei um den schönsten Weg in den Yellowstone National Park handelt. Die Serpentinen auf dem National Scenic Byways schrauben sich bis auf 3336 Meter hinauf und bieten immer wieder spektakuläre Aussichten auf die umliegenden Berge und zig kleine Bergseen, deren blaues Wasser einen großartigen Kontrast zur spätsommerlichen Landschaft bietet.

Unterwegs auf dem Beartooth Highway

Die Straße verläuft auf 111 Kilometern von Red Lodge bis nach Cooke City, dem nordöstlichen Eingangstor in den National Park. Natürlich ist Florian die kurvige Strecke, die auch bei Motorradfahrern sehr beliebt ist, mit Begeisterung gefahren.

Wäre man mit dem Wohnmobil unterwegs, muss man denke ich mehr Zeit und Geduld mit sich bringen. Zudem können die Wetterverhältnisse recht schnell umschlagen und bei den Schneefeldern ist nicht ganz auszumachen ob sie von letztem Winter sind oder nicht. Wir hatten auf jeden Fall Glück und Sonnenschein pur. So muss es halt sein, wenn man auf Reisen ist 🙂 .

Unterwegs auf dem Beartooth Highway