In diesem Beitrag nehme ich euch mit in den sonnigen Wüstenbundesstaat Utah, genauer in den Zion National Park. Die atemberaubende Aussicht auf das Tal des Virgin Rivers und den Zion Canyon Scenic Drive, sowie meine Wenigkeit bei einem kleinen Päuschen auf dem Titelbild des Beitrages ist am Scout Lookout auf der legendären Wanderung hinauf zu Angels Landing entstanden. Auch wir haben bei unserem Besuch im Zion natürlich den steilen und sehr anspruchsvollen Aufstieg auf die wohl bekannteste Felsformation im Park, dem „Landeplatz der Engel“, gewagt.
Ich habe im vorhergehenden Satz absichtlich das Adjektiv „gewagt“ verwendet, weil der letzte Kilometer des Wegstückes hinauf auf den 1765 Meter hohen Fels nur noch mit Stahlseilen gesichert bzw. dann gar nicht mehr gesichert ist. Hier auf dem Klettersteig sind daher nicht nur gutes Schuhwerk, sondern auch eine absolute Schwindelfreiheit für die eigene Sicherheit notwendig. Zumal setzt einem auch das Wüstenklima zu und man sollte daher ausreichend Essen und Trinken mit auf den Trail nehmen, hier gibt es nämlich keine Almhütte mit Verpflegung am Wegesrand 😉 .
Die Tatsache, dass die keine neun Kilometer lange Wanderung sehr moderat und gemütlich im Tal am Ufer des Virgin Rivers startet und sich der Trail die ersten Kilometer langsam, aber stetig die steilen Wände des Canyons hinaufwindet, lässt einen doch beinahe vergessen bzw. verdrängen, dass man hier einige hundert Höhenmeter in wenigen Kilometern zu überwinden hat und es sich auf den letzten Metern um einen Klettersteig handelt. Und genau dieses letzte Wegstück hinauf auf den Felsgrat macht den Trail so legendär, endet aber auch tragischerweise immer wieder für Wanderer in einem Ausflug ohne Rückkehr.
Der Zion hat im Jahr 1919 den Status als National Park verliehen bekommen und heute ist Angels Landing die Top Sehenswürdigkeit im infrastrukturell sehr gute ausgebauchten Park. Zum Trailhead lässt man sich daher auch am besten mit dem kostenlosen Shuttlebus bis zur Haltstelle „The Grotto“ kutschieren. Die einfache Wanderstrecke beträgt 4,35 Kilometer und startet zunächst parallel zum Virgin River mit einem perfekt ausgebauten und gesicherten Asphaltweg für den man nicht unbedingt die Wanderstiefel hätte schnüren müsste 😉 . Erwandert man im Anschluss die Walter Wiggles sieht die Sache schon wieder anders aus, denn der Weg schlängelt sich jetzt in 21 engen Serpentinen bis zum Scout Lookout die steile Canyonwand hinauf. Schon hier auf 1600 Metern wird die Luft langsam etwas knapper und man ist froh eine kleine Pause und das mitgenommene Vesper genießen zu können.
Der letzte Kilometer hat es dann, wie ich schon angedeutet habe, wirklich in sich. Uns hat hier erschreckt, wie viele Leute mit schlechter Wanderausstattung und noch schlechterer Kondition unterwegs waren und bei ein paar Begegnungen waren wir uns nicht sicher, ob sie es bis zum Abend heile bis ins Tal zurückschaffen. Ich finde ja, man sollte in diesem Fall einfach zur eigenen Sicherheit die Wanderung abbrechen, was wir übrigens anderorts auch schon mal gemacht haben. Es ist keine Schande und die eigene Sicherheit geht einfach vor.
Ab hier sind dann auch teils Eisenketten zur Sicherheit der Wanderer entlang schwiegen Abschnitten des Trails angebracht. Seid ihr selbst mal auf dem Trail unterwegs, versucht bitte immer Ruhe zu bewahren, auch wenn ihr mal mit einem Fuß ins Rutschen geratet und bleibt vor allem immer Konzentriert und Achtsam, denn das Erklimmen des fast schon magischen Landeplatzes der Engel ist ohne Frage ein unglaubliches adrenalingeladenes Erlebnis. Oben auf dem 500 Meter hohen Felsplateau angekommen ist man nämlich dem Himmel so nah und die Rundumsicht über den Zion Canyon ist einfach nur göttlich.
Informationen zur Wanderung | |
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Schwierigkeit | sehr schwer |
Distanz | 8,7 km |
Wanderzeit | 5 Stunden |
Geeignet für Kinder / Kinderwagen | Nein / Nein |
Übernachtet haben wir bei unserem Besuch des National Parks natürlich, wie könnte es anders sein, im Zelt auf dem South Campground. Ich empfehle euch auch hier, wieder früh am Tag nach einer Übernachtungsmöglichkeit zu schauen, da die Campingplätze bereits zur Mittagszeit oftmals wieder komplett belegt sind.
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