Unterwegs in Wissembourg

Heute möchte ich euch nochmals in die Pfalz, aber auch in das schöne Elsass mitnehmen. Hier gibt es neben den bekannten, historischen Städten Straßburg und Colmar nämlich noch mehr zu entdecken. Wir waren letztes Jahr mit unserem Wohnmobil im länderübergreifenden Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen unterwegs. Dieses erstreckt sich in Deutschland über den südlichen Teil des Pfälzerwaldes und auf französischer Seite über die nördlichen Teile der beiden Departements Nieder-Rhein und Mosel.

Wanderung zu den Altschlossfelsen

Hier ist also die perfekte Gegend zum Wandern und Naturgenießen und das Schöne ist, das Alt und Jung sowie Natur- und Kulturinteressierte auf ihre Kosten kommen. In Fischbach bei Dahn befindet sich das Biosphärenhaus mit Naturerlebnispark und Baumwipfelpfad. Die UNESCO hatte den Pfälzerwald bereits im Jahr 1992 als Biosphärenreservat offiziell anerkannt. Seit dem Jahr 1998 bildet er gemeinsam mit dem Naturpark Nordvogesen das einzige grenzüberschreitende Biosphärenreservat Deutschlands. Wer von Baumwipfelpfaden nicht genug bekommen kann, der kann übrigens auch auf französischer Seite in Drachenbronn-Birlenbach die Fernsicht über die Vogesen genießen.

Flyer-Baumwipfelpfad-Elsass

Wandern und Wein

Entlang der deutsch-französischen Grenze reihen sich zudem die Burgruinen, oder wie es im Französischen so schön heißt Châteaus 😉 , wie die Perlen einer Kette aneinander und es gibt zig Klettersteige auf denen der Adrenalinkick garantiert ist. Wir sind ja immer etwas gemütlicher unterwegs und hatten naher der französischen Grenze in Eppenbrunn auf den Spuren Helmut Kohls eine wunderschöne Familienwanderung zu den beeindruckenden Altschlossfelsen unternommen. Diese findet ihr im Info-Kasten verlinkt.

Ich kenne die Gegend rund um Wissembourg bereits aus meiner Kindheit, da meine Eltern sehr lange aus dem Schweigen-Rechtenbach Wein bezogen haben und der dortige Winzer auch Ferienwohnung zu vermieten hatte. Damals war das natürlich was total aufregendes, wenn wir mal nach Frankreich über die Grenze (ja ich bin so alt das ich mich noch gut an die Kontrollen erinnern kann 😉 ) gefahren sind. Und auch der Start der Spargelsaison im Schweigener Hof war damals eine exklusive Sache. Ja jüngere Leser lachen jetzt vielleicht, aber ich bin der 40 näher als der 30 und damals war einfach eine andere Zeit und auch ein anderer Zeitgeist.

Aber genug in der Vergangenheit geschwelgt, wolltet ihr in der sehr schönen Gegend – das gilt für die deutsche und französische Seite gleichermaßen – Urlaub machen, dann schaut euch unbedingt das Wahrzeichen der Pfalz und den südlichsten Punkt der Deutschen Weinstraße an. Diese starte nämlich seit dem Jahr 1936 in Schweigen-Rechtenbach am Deutschen Weintor. Gerade wenn ihr wie wir mit dem Wohnmobil unterwegs seid, könnt ihr bei den Winzern oftmals direkt in den Weinbergen übernachten und auch den ein oder anderen Tropfen probieren.

Idyllisches Wissembourg

In Wissembourg hatten wir vis-à-vis dem städtischen Schwimmbad auf dem Parking Boulevard Clemenceau kostenfrei mit dem Wohnmobil übernachtet und haben uns nach einem kurzen Spaziergang entlang der Lauter in der Innenstadt mit ihren restaurierten Fachwerkhäusern umgesehen. Nach dem ehemaligen öffentlichen Waschhaus befinden sich entlang dem Quai Anselmann die schmucken Fachwerkhäuser der reichen Bürgerschaft sowie der Kaufleute. Für den Rückweg zum Wohnmobil sind wir dann auf der historischen Stadtmauer, die leider nur noch in Teilen vorhanden ist, spaziert. Nah der Altstadt kommen Technikinteressierte im Museum Autocars Anciens de France voll und ganz auf ihre Kosten.

Festungsstadt Bitche

Im knapp 50 Kilometer entfernten Bitche ist die Zitadelle schon von weither sichtbar und nicht nur ein schönes Ausflugsziel, sondern auch ein wunderbarer Platz zum Übernachten mit dem Wohnmobil. Der Stellplatz am Fuße der Fortifikation lässt nämlich fast keine Wünsche offen.

Citadelle de Bitche

Die Ursprünge der Befestigung gehen bis in das 12. Jahrhundert zurück und durch den großen Truppenübungsplatz am Rande der Kleinstadt ist deren Schicksal bis heute eng mit dem Militär verbunden. Die wechselhafte Geschichte der Zitadelle, die von Vauban im 18. Jahrhundert umfassend erweitert wurde, wird im Museum bzw. beim Rundgang über das Gelände wieder lebendig.

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