Heute nehme ich euch mal wieder auf einen Ausflug in das schöne Augsburg, der größten Stadt Bayerisch-Schwabens, mit. Für Kulturinteressierte ist natürlich die Fuggerei als älteste Sozialsiedlung der Welt im Herzen der Innenstadt das wohl bekannteste Ausflugsziel. Technikinteressierte und Eisenbahnbegeisterte sollte aber unbedingt mal dem weniger bekannten Bahnpark im Stadtteil Hochfeld einen Besuch abstatten.
Das Technikmuseum ist auf dem ehemaligen Gelände eines Ausbesserungswerkes südlich des Augsburger Hauptbahnhofs untergebracht und hat von Mai bis Oktober immer Sonn- und Feiertags von 10 bis 16 Uhr geöffnet. Zentraler Punkt der Ausstellung ist der denkmalgeschützte Ringlokschuppen „Rundhaus Europa„. An der Drehscheibe finden regelmäßig Vorführungen statt und der Besucher erfährt mehr über das weitläufige Gelände, dessen Funktion und warum früher fast in jedem Bahnhof eine solche Drehscheibe vorzufinden war.
Im Inneren des Lokschuppens werden rund siebzehn historische Lokomotiven aus ganz Europa ausgestellt. Hier werden wir als Besucher auf eine beeindruckende Zeitreise durch die Jahrhunderte mitgenommen: mit der legendären Schweizer Elektrolok Ae 4/7 fahren wir durch die Alpen, mit dem Orientexpress geht es von Paris aus auf große Reise und der Hofzug der österreichischen Kaiserin Sisi chauffiert uns mondän durch das Europa des 19. Jahrhunderts. Mit einer Ausstellung in einem Deportationswagen der Reichsbahn welcher als Teil von Zügen, die nie im Fahrplan standen Menschen in ein schreckliches Schicksal befördert, finden auch die dunklen Seiten, abseits der Eisenbahnnostalgie Erwähnung.
Wusstet ihr, dass das Museum den Staatsbahnen aller EU-Länder anbietet, eine sogenannte Botschafterlokomotive hier im Rundhaus auszustellen? Das gesamte Gelände kann in Eigenregie auf dem gut ausgeschilderten Rundgang Welt der Loks erkundet werden.
Der Weg ist mit 21 Infotafeln versehen und startet in der Lokhalle beim Kassenhäuschen. Man durchquert zuerst die Dampflok-Werkstatt und spaziert am Wasserhaus vorbei zur Drehscheibe. Weiter geht es durch den Ringschuppen zur Auswasch- und Füllanlage bis zum Übernachtungsgebäude für die Eisenbahner.
Spätestens dort bekommen dann auch die kleinen Eisenbahnfans leuchtende Augen, denn was gibt es Schöneres, als mit der Mini-Eisenbahn mit einer Spurweite von 7 ¼ Zoll über das denkmalgeschützte Gelände zu tuckern? Natürlich hatte auch ich meinen Spaß bei der Fahrt und als Eltern freut man sich ja bekanntlich immer besonders, wenn die Kinder glücklich und zufrieden sind 😉 .
Vorbei am Wasserkran und der Bekohlungsanlage geht es dann wieder zurück in die Eingangshalle. Hier kommen dann auch Modelleisenbahn-Fans voll und ganz auf ihre Kosten. In einer der Hallen ist nämlich die in der Region größte öffentlich zugängliche Modellsammlung der Rhätischen Bahn Spur G im Maßstab 1:22,5 untergebracht. Ich selbst bin kein wirklicher Kenner von Modelleisenbahnen habe aber immer einen großen Spaß beim Entdecken und Erkunden der Szenerie. Die Modellsammlung kann übrigens auch im Rahmen von Führungen außerhalb der Öffnungszeiten besucht werden.
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