In diesem Beitrag nehme ich euch mit auf die wundervolle Île de Ré, die nicht nur bei den französischen Touristen als Urlaubsziel hoch im Kurs steht. Wir hatten die Insel mal wieder im Rahmen unseres letztjährigen Sommerurlaubes besucht und unser Wohnmobil in La Couarde-sur-Mer auf dem sehr empfehlenswerten Camping Municipal Le Remondeau abgestellt. Hier campt man familienfreundlich direkt hinter den Dünen und hat direkten Zugang zum Strand und dem Meer. Der Campingplatz eignet sich übrigens auch hervorragend zum Zelten, was ja leider nicht immer und auf jedem Platz der Fall ist.
Die Île de Ré liegt vor den Toren La Rochelles und ist über eine mautpflichtige 3 Kilometer lange Brücke erreichbar. Schon bei der Auffahrt auf die Insel eröffnet sich einem von der bis zu 42 Meter hohen Brücke eine fantastische Aussicht über die Küste und das Meer. Wer hier auf der Insel Urlaub macht der sollte unbedingt auch der quirligen Hafenstadt La Rochelle, mit ihrem alten Hafen, den mittelalterlichen Fachwerkhäusern und Renaissance-Bauten einen Besuch abstatten.
Wollt ihr auch auf der Insel campen, empfehle ich euch auch außerhalb der Sommerferien zu reservieren oder sehr früh am Tag vor Ort zu sein. Die Insel steht vor allem bei Wohnmobilisten höher im Kurs als ihre Nachbarin die nicht minder schöne Île d’Oléron. Über Anbieter wie Interchalet können auch Ferienhäuser oder Apartments gebucht werden.
Am besten schwingt man sich dann vor Ort auf den Drahtesel und erkundet die Insel entspannt auf zwei Rädern. Das ist (wie so oft bei touristischen Zielen) um einiges stressfreier, fällt doch die lästige Suche nach einem Parkplatz weg.
Auf Entdeckungsreise mit dem Rad
Unsere 33 Kilometer lange Familienradtour, wie aufmerksamem Leser wissen bin ich ja immer mit meinem Mann und unserem kleinen Sohn im Fahrradanhänger unterwegs, führt uns zum Phare des Baleines der die nördlichen Spitze der Insel „bewacht“. Dabei radeln wir auf asphaltierten Rad- und Wirtschaftswegen durch Weinberge und schauen den Salzbauern beim Ernten zu.
Entlang der Küstenlinie des Départements Charente-Maritime, vor allem aber auf den beiden großen Inseln, wird nämlich die „Blume des Salzes“ Fleur de Sel gewonnen. Wenn ihr euch also bei der Fahrt über die Insel wundert, warum es immer wieder große weiße Fläche mit tümpelartigen Gewässern gibt – jetzt wisst ihr es 😉 . Ich habe natürlich an einem der unzähligen Verkaufsständen unsere Wohnmobilküche mit aromatisiertem Salz ergänzt.
Die Radwege auf der Insel sind sehr gut ausgeschildert, wobei bei der wenigen Bebauung und Bewaldung die Orientierung auch ohne Schilder grundsätzlich möglich wäre. In La Couarde-sur-Mer erkunden wir zuerst die kleine aber feine Ortsmitte und fahren an der Kirche vorbei auf die nördliche Inselseite.
Wir rollen durch das Marschland in nordwestlicher Richtung und erreichen nach rund 8 Kilometern am schmalsten Punkt der Insel den Weiler Le Martray. Hier orientieren wir uns in Richtung Ars-en-Ré, welches wir nach knapp 2,5 Kilometern erreichen. Unweit des Hafens laden die Markthalle zum schlemmen und die Cafés zu einer Auszeit ein. In den Sommermonaten (Juni bis September) ist zudem jeden Tag bunter Wochenmarkt, auf dem – ganz typisch für Frankreich – von der Tischdecke, über Kleidung bis hin zum Käse alles gekauft werden kann.
Der Leuchtturm Phare des Baleines, mit dem schönen deutschen Namen „Leuchtturm der Wale“, wurde Mitte des 19. Jahrhunderts erbaut und ist von einem symmetrisch angelegten Park umgeben. Er kann im Rahmen einer Führung besichtigt werden. Auch uns Radfahrern weist der 57 Meter hohe Leuchtturm schon von weitem den Weg an die Nordspitze des Insel.
Rund um den Leuchtturm geht es natürlich sehr touristisch zu den zig Restaurants, Cafés und kleine Boutiquen laden zum Essen und Einkaufen ein. Wir haben uns hier ein leckeres Eis gegönnt und die Fischschleusen unweit des Leuchtturmes bei der Conche-des-Baleines angeschaut.
Auf dem Rückweg rollen wir durch das beschauliche Saint-Clément-des-Baleines und anschließend auf fast bekannten Wegen zurück nach La Couarde-sur-Mer, wo wir den Tag am Strand ausklingen lassen.
Informationen zur Radtour | |
Schwierigkeit | einfach |
Distanz | 33 km |
Fahrzeit | 3 Stunden |
Geeignet für Kinder / Fahrradanhänger | Ja / Ja |
Für Rennräder geeignet | Jein |
Straßenbeschaffenheit | Asphalt |
Unterwegs im östlichen Teil der Insel
Ein Ausflug zu der imposanten Festungsanlage aus dem frühen 17. Jahrhundert in Saint-Martin-de-Ré kann ebenfalls von La Couarde-sur-Mer aus mit dem Rad unternommen werden. Die Anlage wurde vom populären französischen Festungsbaumeister Vauban umfangreich erweitert. Zu Zeiten der Ruhrbesetzung (1923 – 1925) wurden hier in der Zitadelle zahlreiche deutsche politische Gefangene inhaftiert.
Weiter östlich liegt das geschäftigen Örtchen La Flotte mit seinem kleinen Hafen und dem Marktplatz. Auch hier findet in den Sommermonaten täglich der Wochenmarkt statt. Die Abtei Nôtre-Dame-de-Ré, genannt Les Châteliers, befindet sich 3 Kilometer östlich von La Flotte in Richtung Rivedoux-Plage. Das ehemaliges Zisterzienserkloster wurde von den Hugenotten verwüstet und danach aufgegeben. Die Ruinen sind heute ein wunderschönes Fotomotiv.
Virtuelle Kaffeekasse
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