Chicago & Great Plains

Auf den Spuren von Lewis und Clark

21. September 2017

Wie sind am Morgen recht früh mit einem Kaffee bewaffnet Richtung North Dakota, genauer Richtung Fargo aufgebrochen. Das Wetter war schlecht und es hat fast ununterbrochen geregnet. Wir haben auf dem Weg nach Fargo dem mit 629 Metern höchsten Radiomasten der Welt einen Besuch abgestattet.

Der Mast war bei den aktuellen Wetterverhältnissen leider nicht komplett zu sehen und halb von den Wolken verdeckt. Bei dem Radiomasten eines örtlichen Senders handelt es sich nicht nur um den höchsten Radiomasten sondern auch um die höchste Struktur in der westlichen Hemisphere.

In Fargo angekommen hat es leider immer noch geregnet und wir haben als wohlgemerkt einzigste Gäste das Freilichtmuseum Bonanzaville Pioneer Village angeschaut. Es ist immer ein wenig komisch wenn man fast alleine in einem solchen Museum herumläuft. Das Museum beherbergt 43 historische Gebäude und eine beachtliche Sammlung von Fahrzeugen.

Das Museum ist in West Fargo untergebracht und lohnt einen kurzen Stop wenn es eh auf der Route liegt. Einen extra Umweg würde ich nicht unbedingt fahren nur um es gesehen zu haben. Das Museum hat auch nichts mit der TV Serie Bonanza zu tun, falls ihr denkt es gäbe hier irgendwelche Parallele 😉 . Die Gebäude sowie das Mobiliar stammen aus den jeweiligen Epochen (von der Mitte des 17. Jahrhundert bis etwa zur Mitte des 20. Jahrhundert) und die Häuser sind sehr detailgetreu eingerichtet. Manche Gebäude bzw. deren Innenleben wirkt mitunter aber sehr zusammengewürfelt und man denkt, man befindet sich in einem sehr unordentlichen Antiquitäten-Geschäft.

Wir sind an diesem Tag bis Bismarck, der Hauptstadt und zugleich der zweitgrößten Stadt in North Dakota, gefahren. Dort haben wir ins ein Zimmer im Motel genommen und sind recht früh, nach einem leckeren Fast Food Abendessen 😉 , ins Bett gegangen.

Am nächsten Morgen, dem Samstagvormittag fand Rund um das Capitol und in der Innenstadt eine Parade und ein kleiner Herbstmarkt statt.

Bismarck – Autumnfest Parade

Bei der sogenannte „Autumnfest Parade“ waren alle Schulen Bismarcks mit ihren Marschkapellen vertreten und auch ansonsten jede erdenkliche Vereinigung innerhalb der Stadtgrenze. So war der Festzug eine äußerst bunte und sehr amerikanischen Mischung, bestehend aus den Schülern von Tanzschulen, Schönheitsköniginnen in Cabriolets, den besagten Marschkapellen und den Oldtimer-Freunden – um hier nur ein paar Teilnehmer aufzuzählen.

Das State Capitol sowie die Innenstadt wären ohne das Fest bzw. die Parade, von der wir im Voraus nichts wußten und zufällig „hineingeraten“ sind, nicht unbedingt einen extra Stop wert gewesen.

Von Bismarck aus sind wir entlang dem Little Missouri River den Spuren von Lewis, Clark und ihrem Neufundländer Seaman gefolgt. Lewis und Clark sind Anfang des 19. Jahrhundert zur ersten amerikanische Überlandexpedition aufgebrochen. Ziel der Expedition war die Suche nach einem schiffbaren Wasserweg zum Pazifik, die Erkundung der Geologie sowie der Pflanzen und Tiere der Region.

Präsident Jefferson verfolgte zudem ein höheres Ziel und nutzte diese und weitere Expeditionen zur Expansion und Gündung einer mächtigen Nation zwischen Atlantik und Pazifik.

Die Expedition umfasste eine Gruppe von 33 Teilnehmern die u.a. Forts wie das von uns besuchte Fort Mandan als Stützpunkt aufbauten um 1805 weiter Richtung pazifischen Ozean vorzustoßen.

Die Expedition war ein Jahr zuvor in St. Louis (Missouri) gestartet und nimmt in der amerkanischen Geschichte einen hohen Stellenwert ein. Sie ist im Mittleren Westen der USA sowie in British Columbia (Kanada) in Form von unzähligen Trails, Gedenktafeln, Ausstellungen und Forts bis heute präsent.

Die Landschaft im Westen von North Dakota ist um einiges abwechslungsreicher und bei weitem nicht so öde wie im Osten Rund um Fargo. Hier gibt es fast keine Felder mehr die bis zum Horizont reichen, und die Landwirtschaft beschränkt sich auf die Rinderzucht.

Übernachtet haben wir, trotz Regen, wieder im Zelt und zwar auf dem Campground des Lake Sakakawea State Parks, nahe dem Garrison Dam.

Am nächsten Morgen sind wir bei Sonnenschein 🙂 Richtung Theodore Roosevelt Nationalpark aufgebrochen. Wir haben zuvor aber noch einen kleinen Umweg über den Enchanted Highway gemacht.

Entlang dem Highway von Gladstone nach Regent stehen auf einer Strecke von 32 Meilen die überdimensional großen Metallskulpturen des Künstlers Gary Greff.

Was wir im Theodore Roosevelt Nationalpark erlebt haben erfahrt ihr im nächsten Beitrag.