Unseren Besuch im Theodore Roosevelt Nationalpark würde ich als die perfekten Tage in einem National Park bezeichnen. Der Park wird touristisch komplett unterschätzt was einerseits an seiner Lage, andererseits sicherlich an der Vermarktung lag. Ich schreibe absichtlich „lag“, weil es der Park letztes Jahr unter die Top 10 Places to Visit des Time Magazines geschafft hatte – als einziger US Nationalpark wohlgemerkt.
Auch ich wusste erst nicht so recht was mich erwartet und muss im Nachhinein sagen, dass der Park nach unserem Besuch auf meiner persönlichen Top 10 der US Nationalparks ganz weit vorne steht. Seit ihr also Mal in der Gegend unterwegs müsst ihr unbedingt den Park besuchen 🙂 .
Aufgeteilt ist der Park in eine South und eine North Unit. Erstere liegt gut erreichbar am Highway 94 und hat mit Medora einen sehr kommerziell vermarkteten Ort vor „der Türe“ in welchem auch das Hauptquartier des Parkes untergebracht ist. Ich kenne diese Art von Orten auch von anderen Nationalparks, sie sind meistens nur interessant für Tagesbesucher oder Leute die nicht im Nationalpark übernachten und Abendessen gehen wollen 😉 .
Wir haben nur die South Unit besucht und unser Zelt auf dem Cottonwood Campground aufgeschlagen. Auch die 110 km entfernte, am Highway 85 liegende, North Unit hat einen Campingplatz über den ich hier leider keine weiteren Angaben machen kann.
Unser Zelt auf dem Cottonwood Campground
Der Cottonwood Campground liegt wunderschön am Little Missouri River und wenn man Glück hat kann man in der Prairie hinter dem Platz Büffel oder Wildpferde beim weiden beobachten.
Manchmal versperren aber auch die Büffelchen den knapp 60 km langen Scenic Loop Drive und man hat sich als Besucher den Gesetzen der Natur bzw. der Tierwelt im Park unterzuordnen.
Aber man ist ja schließlich im Urlaub und nicht nur auf der Durchreise und ein gutes Fotomotiv geben die Büffel allemals ab 🙂 . Wir sind im Park drei kurze Trails gewandert und haben die entspannten Stunden inmitten der Natur und der Tierwelt sehr genossen. Bisher haben wir auch in keinem Park so viele verschiedene Tiere so nahe am Wanderweg bzw. an der Straße gesehen.
Der Nationalpark wurde 1978 zum Schutz der einmaligen Prärie- und Ödlandschaft und zu Ehren Theodore Roosevelts errichtet, der im heutigen Parkgebiet eine Ranch unterhalten hatte. Die sogenannten Badlands bilden einen schroffen Kontrast zu der Prärie und dem bewaldeten Teil des Parks entlang dem Little Missouri River.
Mir haben es aber vor allem die kleinen putzigen Präriehunde angetan. Im Park gibt es unzählige Prairie Dog Towns und deren Bewohner pummeln von Loch zu Loch oder spähen in die große weite Welt hinaus. Man muss aufpassen das man keine der „Kartoffeln auf Beinen“ (O-Ton von Florian und gute Beschreibung der kleinen Wesen wenn sie sich auf allen vieren bewegen) aus Versehen überfährt.
Am Abend fand ein interessanter Vortrag im Amphitheater des Campingplatzes im Rahmen des Dakota Nights Astronomy Festivals statt. Eine Doktorin der University Dickinson hat das Thema „Space – What’s out there?“ erörtert und es in einem 45 minütigen äußerst kurzweiligen Vortag präsentiert. Wir haben schon des öfteren Vorträge im Amphitheater verschiedener Nationalparks gelauscht und sind noch nie enttäuscht worden. Die Ranger bzw. externen Redner sind jedes Mal mega engagiert und motiviert.
Den Artikel möchte ich dieses Mal mit einem Rundumblick vom höchsten Berg in der South Unit, dem Buck Hill, abschließen.
Ausblick vom Buck Hill