„… , I am sailing – Home again ‚cross the sea – I am sailing, stormy waters …“
Und nein, wir hatten während unserem Bootsausflug auf Islamorada Gott sei Dank keine stürmische See sondern strahlenden Sonnenschein und türkisblaues Wasser wohin das Auge blickt 🙂 .
Nachdem es ja in den Everglades nicht mit dem Bootsausflug geklappt hat, hatten wir auf den Key einen zweiten Versuch gestartet. Zuerst hatten wir ein paar Probleme einen geeigneten Verleiher zu finden, obwohl in den USA theoretisch jede Person älter als 21 Jahre mit einem gültigen Führerschein einfach so ein Boot leihen kann. U.a. hatten wir bei einem Verleiher angefragt und die Dame sagte uns, dass sie uns kein Boot verleihen dürfte da wir uns in den Gewässern nicht auskennen würde. Sie meinte dann noch, dass wir doch lieber einen Schnorchelausflug mit Guide unternehmen sollten. Hätte ich mich in den Gewässern rund um die Upper Keys ausgekannt, hätte ich wahrscheinlich schon ein eigenes Boot weil ich dann auch dort wohnen würde – aber nun gut…
Auf Islamorada hatten wir dann bei Robbie’s, einem äußerst sympatisch anmutenden Hippie Laden der zwischen Palmen, Stoh- und Blechhütten so ziemlich alles an Wasser-Fahrzeugen verliehen hat was man sich vorstellen kann, für einen halben Tag ein kleines Motorboot für 145 $ zzgl. Sprit gemietet 🙂 .
Wir haben von Robbie eine sehr gute Einweisung erhalten und eine Seekarte für die Upper Keys ausgehändigt bekommen. Er hatte uns außerdem eindringlich gewarnt nur innerhalb der vorgegebenen Fahrweg zu fahren, vor allem wenn es unter den Brücken hindurch geht. Hier ist das Wasser nur ein paar Fuß tief und somit so flach, dass das Boot auf Grund läuft und der Außenborder leicht die Korallenriffe zerstören kann. Das kostet dann einen ordentlichen Batzen Geld, da rund um die Key alles Naturschutzgebiet ist und man je Fuß (ca. 30 cm) in etwas 100 $ Restaurationskosten rechnen kann. Donnert man ordentlich auf das Riff sind 30 cm keine große Distanz 🙁 .
Wir haben zwei State Parks, die nur per Boot zugängig sind, besucht – einmal die Indian Key State Historic Site und den Lignumvitae Key Botanical State Park.
Ersterer wurde bereits 1836 besiedelt und war lange Zeit sowas wie das wirtschaftliche Zentrum der Region. Hier befand sich eine Stadt mit Schiffswerft und einem Hafen. Jetzt wird die Insel nur noch von Krebsen, Eidechsen und Vögeln bewohnt und ist ein äußerst idyllisches Fleckchen Erde 🙂 .
Lignumvitae Key Botanical State Park
Lignumvitae Key Botanical State Park hat lange Zeit einem Industriellen gehört welcher dort ein Wochendhaus mit eigener Wasser- und Stormversorgung erbaut, selbst aber nie auf der Insel gewohnt hatte. Heute wohnt hier ein Ranger der uns auch gleich am Steg empfangen hat und irgendwie so aussah wie man sich einen Ranger vorstellt: mit großem Hut, der dunkelgrünen/khaki Uniform, Wanderstiefel und einem äußerst gewinnenden Lachen. Ein wenig neidisch war ich auf seinen Job ja schon 😉 . Wir hatten dann eine Führung durch das Haus bekommen und er hat uns einiges über die Insel, das Haus und die dortige Flora und Fauna erzählt.
Leider konnten wir uns nicht allzu lange auf der Insel umsehen, da sich unsere 4 Stunden dem Ende neigten und wir noch zum Leuchtturm hinausfahren wollten. Ich denke das war nicht das letzte Mal, dass wir uns ein Boot geliehen haben. Uns hat der halbe Tag auf See soviel Spaß gemacht und auf dem Wasser fühlt man sich einfach „losgelöst von der Erde“ 🙂 . Das nächste Mal würde ich mir noch eine Schnorchel Ausrüstung mitnehmen um die vielen bunten Fische direkt im Wasser bewundern zu können …