Am Morgen sind wir auf dem Overseas Highway, welcher die 40 Inseln der Keys verbindet, in Richtung Key West der
„Southernmost City in the Continental United States“
aufgebrochen. Dabei haben wir die weltbekannte Seven Mile Bridge überquert. Diese ist zwar nicht ganz 7 Meilen lang (es sind nur 6,79 😉 ) aber es ist schon ein cooles Gefühl so lange über den Ozean zu fahren.
Neben der neuen Brücke sieht man immer noch Teile der alten Eisenbahnbrücke. Diese wurde erst in den 70er Jahren außer Betriebe genommen und durch neue Brückenkonstruktionen aus Stahl und Beton ersetzt. Wobei heute nur noch Autos auf den Keys fahren – die Tage der Eisenbahn sind gezählt.
Key West ist das Ende der Perlenkette und die westlichste Insel der Florida Keys. In „Old Town“ also dem historischen Teil der Insel liegen die meisten der Sehenswürdigkeiten wie z.B. das Fort Zachary Taylor, das Ernest Hemingway House oder Sloppy Joe’s Bar.
Ich liebe die Atmosphäre auf Key West und war schon im Vorfeld gespannt wie sich die Insel in den letzten Jahren verändert hat.
Ich hatte die Insel als durchaus touristisch, aber mit ihren vielen weißen Häusern und den hübschen Vorgärten, doch recht beschaulich in Erinnerung. Das Ernest Hemingway House sowie die weiteren Sehenswürdigkeiten wie das Fort oder den Botanischen Garten hatten wir bereits besucht. Daher hab wir uns bei unserem zweiten Besuch auf’s Margarita trinken beschränkt 😉 .
Die ruhige Seite von Key West gibt es heut auch noch und wir haben es sehr genossen durch die Sträßchen zu schlendern und die vielen verrückten Halloween Dekorationen zu bestaunen.
Jetzt hat sich aber die Jahre über eine Seite der Insel entwickelt die ich, und ich bin jetzt nicht unbedingt prüde, doch ein wenig „too much“ finde. Und ja, ihr könnt euren Augen trauen – wir mussten Unsere bei den folgenden Bildern reiben weil wir dachten irgendwas würde nicht stimmen – vor allem in den sonst so prüden Vereinigten Staaten.
Generell ist der Trend zu beobachten, dass alles was in der amerikanische Gesellschaft an den Rand gedrängt (Nacktheit, sexuelle Spielarten etc.) auf Key West öffentlich zur Schau gestellt wird. Zudem kamen uns mehrere, teilweise einzig oberhalb der Gürtellinie mit Netzshirt oder Bodypainting bekleidete, „Damen“ zwischen 45 und 70 Jahren entgegen – wir haben die Margaritas also wirklich gebraucht 😉 …
Bodypainting ist ein weiteres Stichwort und allgegenwärtig auf Key West. Es scheint hier ein großer Trend zu sein und jede Hinterhofkneipe bzw. jeder Souvenirladen hat eine Ecke leergeräumt und bietet dort (die Plastikplane schützt vor neugierigen Blicken) ein einzigartiges Erlebnis mit den „größten“ Make-Up Künstlern der USA. Zentrum des ganzen Wahnsinns ist die Duval Street, Hauptschlagader und Einkaufsstraße des Städtchens.
Jetzt aber zu den schönen Seiten von Key West: Im Hafen liegt die Western Union, ein Schoner aus den späten 30er Jahren der auf den Keys gebaut wurde und jetzt eines der Wahrzeichen der Insel darstellt. Er dient heute als Museumsschiff.
Zudem gibt es die Möglichkeit per Schiff bzw. Wasserflugzeug den Dry Tortugas National Park zu besuchen. Dieser liegt 113 km westlich von Key West und ist Naturschutzgebiet. Das Zentrum des Nationalparks ist das Fort Jefferson aus dem 19. Jahrhundert. Leider hat uns hierfür die Zeit gefehlt – genau genommen 1 bis 2 Urlaubstage Aber man braucht ja auch noch Ziele für den nächsten Florida Besuch 🙂 .
Der wohl bekannteste Exportschlager ist der Key West Lime Pie. Dieser besteht aus einer Füllung mit Eigelb, Dosenmilch und Limettensaft und wird mit Schlagsahne garniert. Das passende Rezept findet ihr am Ende des Beitrages 😉 .
Auf Key West endet bzw. starte auch der Overseas Highway, also der südlichste Abschnitt des U.S. Highway 1 (Eastcoast) in Florida. Die Schilder sind natürlich ein beliebtes Fotomotiv 🙂 .
Das selbe gibt für den südlichsten Punkt der kontinentalen Vereinigten Staaten. Hier stehen die Leute in einer langen Schlange an um sich einmal vor der bunten Boje Fotografieren zu lassen …
Gegen Nachmittag sind wir wieder zurück an unseren Campingplatz gefahren. Ich habe noch Urlaubskarten geschrieben und wir sind ein wenig bei uns am Platz rumgestromert 🙂 . Die Nacht ist leider nicht so tolle gewesen: unser Airbett hatte Luft verloren, zwar nicht viel aber für einen schlechten Schlaf hat es allemal gereicht. Vielleicht hat ja so ein Biest aus den Everglades ein Löchchen reingestochen *grr*.