Rocky Mountain States

Goblins in the desert

14. September 2019

Am Morgen ging die Reise, die sich durch unsere Reifenpanne leider verzögert hatte, weiter in Richtung Süden und die darauffolgende Übernachtung war der krasse Gegensatz zur letzten auf dem Downtown KOA in Salt Lake City.

Bei Rundreisen, wie wir sie immer unternehmen, gehört stundenlanges Fahren durch teils abgelegene Regionen ohne nennenswerte Städte oder Sehenswürdigkeiten einfach dazu. Natürlich variierte diese von Urlaub zu Urlaub und ist man in Staaten wie Kalifornien, Florida oder Neuengland unterwegs, liegen etwaige Tagesziele teils so nahe beieinander, dass man ggf. nicht mehr als 100 Meilen am Tag fahren muss.

Unterwegs in der Wüste

Knapp 40 Meilen von der Interstate 70 und 220 Meilen von Salt Lake City entfernt liegt der Goblin State Park in der Wüste Utahs. Ich würde auch sagen, dass es sich hier um einen echten Geheimtipp handelt und viele Touristen, die ganz und gar auf die bekannten National Parks (Capitol Reef, Canyonlands und Arches) hier im Süden Utahs fixiert sind, den State Park einfach mal „Links liegen lassen“. 

Dabei hat es hier einen toll ausgestatteten Campingplatz mit Toiletten und Duschen inmitten einer faszinierenden und farbenfrohen Landschaft die in Teilen auch mit dem berühmten Antelope Canyon als Fotospot mithalten kann.

Wanderung im Little Wild Horse Canyon

Bei den bizarren Felsformationen im Mushroom Valley handelt es ich um Sandstein, dem Wind und Wasser über die Millionen Jahren hinweg zugesetzt haben und so die charakteristischen Figuren, die eben auch an Goblins erinnern, geformt wurden. Diese Form der Erosion ist gerade dort gegeben, weil das Gebiet vor 150 Millionen Jahren von einem großen See bedeckt war und über die Millionen Jahre der Schick und Kalk zu unterschiedlich dicken und festen Sandsteinschichten verhärtete.

Unterwegs im Goblin Valley State Park

Kurz vor der Entrance Station führt ein nur bei gutem Wetter befahrbarer Weg zum Trailhead des wundervollen und sehr fotogenen Little Wild Horse Canyon. Die Wanderung ist insgesamt 8 Meilen lang und verläuft durch den in Teilen nur schulterschmalen Canyon, dessen Felswände im Sonnenlicht rot und orange leuchten.

Bei Wanderungen in der Wüste ist es wichtig, genug zum Trinken bei sich zu haben und die Wege nicht zu unterschätzen. Wie gesagt, mal schnell den Notruf wählen ist nicht drin …

Der Campingplatz biete dank der überdachten Tische auch am frühen Abend genug Sonne und ist diese erst einmal hinter dem Hügel untergegangen ist am Lagerfeuer sitzend der perfekte Zeitpunkt zum, wie könnte es anders sein, Sterne schauen.

(Der Campingplatz im Goblin Valley State Park am frühen Morgen – für die 360-Grad Rundumsicht einfach ins Foto klicken)

Auch wenn für uns Touristen der State Park ein unbekannter Kleinod ist, für die Einheimischen ist er (leider) kein wirklicher Geheimtipp. Daher ist auch der Campground vor allem an den Wochenenden fast immer ausgebucht.

Wir haben am nächsten Tag bei der Weiterfahrt in Richtung Canyonlands National Park noch einen kurzen Zwischenstop am Temple Mountain gemacht. In diesem Gebiet wurde früher Uranerz abgebaut, welches in Laboren weltweit zur Forschung verwendet wurde. Die genaue und auch etwas verrückte historische Geschichte dieses Landstrichs kann auf verschiedenen Hinweistafel nachgelesen werden. So war sogar Marie Curie persönlich in der Wüste zu Besuch um Material für ihr Labor auszusuchen. Da erscheint doch die Weiterfahrt im klimatisierten Auto gleich in einem anderen Licht 😉 .