Canyonlands National Park

Steht man am Grand View Point wird einem mal wieder vor Augen geführt, wie klein und unbedeutend wir Menschen hier draußen in der fantastischen Natur doch sind. Die unergründliche Wildnis des National Parks erstreckt sich bis zum Horizont und der Green River zieht sich wie ein magisch schimmerndes Band durch die schroffe Felsenlandschaft. 

Wunderbare Aussicht im Canyonlands

Nicht nur ich kann mich nämlich immer wieder an den atemberaubenden Ausblicken im Canyonlands National Park erfreuen. Ich schreibe absichtlich immer wieder, da ich den erst im Jahre 1964 gegründeten National Park bereits vor ein paar Jahren besucht hatte und mich damals schon die unendlichen Weiten und die unberührte Landschaft beeindruckten.

Canyonlands liegt in unmittelbarer Nachbarschaft zum sicherlich einen ticken populäreren Arches National Park. Für beide Parks im Süden Utahs stellt das nur wenige Meilen entfernte Moab eine sehr gute Möglichkeit zur Unterkunft und Versorgung dar und auch die enorme Anzahl von Motels im „Gateway Village“ sprechen eine klare Sprache. Ich war ein wenig erschrocken wie viel sich hier in den letzten Jahren getan hat und wie viele Hotel-Bunker gerade auch im Bau sind 🙁 . Aber viele Menschen wollen halt den Nationalpark nur „light“ und ohne Einschränkung des persönlichen Komforts erleben.

Wunderbare Aussicht im Canyonlands

Was meinen favorisierten Park im direkten Vergleich mit Arches sicherlich weniger populär macht ist die Tatsache, dass über 98 % des Parks eine unberührte und abweisende Wildnis sind und man für eine Durchfahrt mit dem Geländewagen auf der 71 Meilen langen White Rim Road eine extra Genehmigung, starke Nerven und eine ausgezeichnete Ausrüstung braucht.

Für diesen Trip durch den Canyonlands sollte man also auch ein paar Tage einplanen und so steht für uns dieses Abenteuer ganz klar noch auf der Bucket List der nächsten Jahre.

Ein Platz für unser Zelt

Wie bereits schon bei unserem ersten Besuch lag die Hürde beim Thema Campingplatz etwas höher als anderorts. Das liegt einmal daran, dass die beiden Campingplätze im Canyonlands gute 125 Meilen und somit 2,5 Stunden Fahrt durch die Wüste auseinander liegen. Willow Flat hat dabei nur 12 Campsites, liegt aber schneller und besser zugängig im nördlichen Teil des Parkes (Island in the Sky). Der Campground im Needles District hat immerhin 29 Plätze, liegt aber auch „weit weg vom Schuss“.

Der mega beliebte Devils Garden Campground im benachbarten Arches National Park mit lediglich 51 Campsites ist, wie auch der Dead Horse Point State Park, keine wirkliche Alternative. Auf Letzterem sind zudem Reservierungen möglich und es kommen auch etwas größere Wohnmobile und Trailer unter, was ihn bei den amerikanischen Touristen Ü60 beliebt macht.

Wir sind daher wieder auf dem altbewährten Horsethief Campground untergekommen der vom Bureau of Land Management betrieben wird und nur wenige Meilen vom Island in the Sky Visitor Center des Canyonlands National Parks entfernt liegt. Wie bereits erwähnt, hatten wir schon bei unserem ersten Besuch der beiden National Parks (wir hatten vor ein paar Jahren natürlich auch Arches besucht 😉 ) große Probleme am Vormittag einen Zeltplatz zu bekommen.

Der Platz ist, wie auch die Campgrounds im National Park, nur mit Trockentoiletten (Plumpsklos) ausgestattet und liegt auf einer nur wenig bewaldeten Anhöhe inmitten der Wüste. Leider konnte ich euch kein Foto von unserem „Toilettenwächter“ machen. Hier hatte es sich an der Eingangstüre ein kleine Fledermaus gemütlich gemacht und wohl, unbeeindruckt von Florian und mir, ihr Mücken-Spinnen-Abendessen genossen 🙂 .

Unterwegs im National Park

Im National Park haben wir ein paar kurze bis mittellange Wanderungen unter anderem zum Mesa Arche und in der Syncline Loop unternommen. Dabei sind wir in der nachmittäglichen Hitze doch recht schnell an unsere Grenzen gestoßen, denn hier ist es noch ein paar Grad heißer wie im nordwestliche gelegenen Goblin Valley State Park.

Wanderung in der Syncline Loop

Aber Hand aufs Herz – hätten wir nur die National Parks im Süden Utahs besucht, wäre das auch die komplett falsche Reisezeit gewesen und der Urlaub hätten in den Herbst oder auf Pfingsten gelegt werden müssen. Aber so war es einfach auch ein Kompromiss und wir hatten uns in weiser Voraussicht in Green River schon mit ausreichend Wasser und Getränken eingedeckt.

Auch wenn bei unserer aktuellen Rundreise der Fokus auf dem Besuch des Yellowstone und Grand Teton National Parks lag, haben wir uns natürlich die Zeit genommen und uns im Needles District, dem südlichen und weniger touristischen Teil des Parks umgesehen und waren dort ebenfalls wandern.

Panorama im Needles District

Dieser Teil des Parks unterscheidet sich komplett von bisher gesehenen und erinnert ein wenig an die Figuren im Goblin Valley. Auch hier hat die Erosion über die Millionen Jahre hinweg ihre Spuren im Sandstein hinterlassen und heute scheint es als ragen vielen „Nadeln“ die in den blauen Himmel hinauf.

Entlang dem Colorado River

Vor unser Abreise haben wir ab Moab entlang dem Colorado River noch eine kurze Ausfahrt mit dem Auto unternommen. Hier hat der Fluss eine tiefe Schneise in den Sandstein gefressen und einen beeindruckenden Canyon hinterlassen. Entlang dem Fluss befinden sich ein halbes Dutzend ruhige und beschauliche Campingplätze sowie zig Wanderwege. 

Colorado River Bend