Was haben Ulm und Amesbury gemeinsam? Vor den Toren beider Städte befindet sich ein vielleicht mystischer Ort, wobei letztere wohl kein wirklicher Geheimtipp mehr ist, besuchen doch jährlich mehr als eine Million Menschen den Steinkreis von Stonehenge.
Etwas beschaulicher geht es da beim kleinen Bruder des sagenumworbenen Steinkreises von Stonehenge im Ulmer Ortsteil Ermingen schon zu und wenn man auf andere Besucher trifft sind das meist Wanderer die, wie man selbst, die fantastische Aussicht über die Felder und bei Föhn bis hin zu den Bergketten der Alpen genießen wollen.
Ein Besuch des Steinkreises lässt sich zudem wunderbar mit einer Wanderung durch das nahegelegene Butzental und/oder der Einkehr in der gleichnamigen Gaststätte verbinden.
Das Wirtshaus im Butzental ist mit seiner wunderbaren Sonnenterrasse seit Jahren eine echte Institution im Großraum Ulm und hat neben den leckeren Lammspezialitäten für jeden Geschmack etwas auf der Speisekarte.
Erminger Miniatur-Stonehenge auf dem Sonnenwendplatz
Der Steinkreis mit seinem markanten Tor auf dem Sonnenwendplatz im Erminger Ortsteil Allewind liegt vom Weg her kommend etwas versteckt im Gebüsch und ist nicht, wie sein großer Bruder oder wie man vielleicht im ersten Moment meinen würde, eine prähistorische Kultstätte oder die Einfassung eines Grabhügels.
Das Mini-Stonehenge besteht aus zwölf steinernen Stelen, die in einem Radius von zwölf Metern aufgestellt wurden. Das Tor, durch das an der Sommer- und Wintersonnenwende (22. Juni und Dezember) jeweils zum Sonnenaufgang die Sonnenstrahlen hindurchscheinen, ist dabei die Größte der Steinstehlen.
Hier handelt es sich aber nicht um die besagte Einfassung von Dolmen o.Ä. sondern um eine Installation, die Forscher der Universität Ulm im Jahr 1989 errichtet haben. Die Steinformation ist daher nicht annähernd so alt wie manch anderer historischer Steinkreis, aber auch hier in Ermingen liegen die genauen Beweggründe für die Errichtung im Ungewissen.
Aber es muss ja nicht immer einen Grund für etwas geben und vielleicht hatte das Forscherteam bei der Berechnung der Abstände der Stehlen und dem Ausfindigmachen der Lokation hier im Ulmer Oberland einfach nur Spaß und Freude. Hier oben findet übrigens traditionell auch immer das Erminger Funkenfeuer am ersten Fastensonntag, d.h. dem sechsten Sonntag vor Ostern, statt.