Nicht nur im Frühsommer, wenn die Rapsfelder prächtig und goldgelb blühen, ist das Gasthaus zum Schlössle in Lindenau ein großartiges Ausflugsziel. Nordöstlich von Rammingen am Rande des Lonetals gelegen, gibt es dort nämlich den leckersten Schwäbischen Wurstsalat weit und breit.
Als begeisterte Radfahrer und Genussmenschen unternehmen wir daher nicht nur zur Eröffnung der Radsaison im Frühjahr gerne eine Ausfahrt in den kleinen, aber feinen Biergarten. Zumal die einfache Strecke von Ulm aus gerechnet nur 25 km beträgt – mag heißen, dass wir das auch am Anfang der Saison konditionsmäßig gut hinbekommen 😉 .
Die Wegstrecke verläuft zudem meist schön eben entlang der Donau und durch das Langenauer Ried. Das letzte, von der Straße her gut ausgeschilderte Teilstück durch Felder zum Gasthaus ist ein wenig hügeliger, aber man wird in „der Lindenau“ ja mit einem Wurstsalat und mega-leckerem Brot aus dem Holzofen belohnt 🙂 .
Natürlich gibt es noch andere leckere schwäbische Gerichte auf der Speisekarte, der Wurstsalat und die Lumpensuppe (sauere angemachter roter und weißer Presssack mit viiiiel Zwiebel) sind für mich aber die „Biergarten-Klassiker“ schlechthin.
Auf den Mauern eines ehemaligen Mönchshofs im 13. Jahrhundert erbaut, eignet sich das Gasthaus zum Schlössle nicht nur hervorragend zur Einkehr, sondern auch als Ausgangspunkt für eine Fahrt mit dem Planwagen oder einer Wanderung auf dem Neandertalerweg. Dieser entführt die Wanderer in den GeoPark Schwäbische Alb und startet bei der „Höhle des Löwenmenschen“ direkt am Gasthaus. Dort besteht auch die Möglichkeit sich über den GeoPark umfassend zu informieren. Das Augenmerk liegt hier aber auf den Ausgrabungen, welche in der nahe gelegenen Kalksteinhöhle Hohlenstein durchgeführt wurden.
Der Neandertalerweg verläuft meist eben auf knapp 12 km durch Wälder, über Felder und natürlich entlang dem Flüsschen Lone. Man kommt unter anderem an der Bockstein- und Vogelherdhöhle vorbei und hat die Möglichkeit, den Archäopark Vogelherd nahe Niederstotzingen zu besuchen.
Die dort gefundenen Elfenbeinskulpturen, ein kleines Mammut und ein Wildpferd, gehören zu den ältesten Kunstwerken der Menschheit und bilden zusammen mit dem über die Landesgrenzen hinaus bekannten Löwenmenschen ein einzigartiges Zeitzeugnis unserer Vorfahren. An der Vogelherdhöhle gibt es zudem ein weitere Einkehrmöglichkeit für hungrige und durstige Wanderer.
Wer nur einen kurzen Spaziergang unternehmen möchte, sollte unbedingt die Kalksteinhöhle Hohlenstein besuchen. Diese erreicht man vom Gasthaus nach knapp zwei Kilometer. Genau genommen besteht die Kalksteinhöhle aus zwei größeren Höhlenhallen, nämlich einmal der „Bärenhöhle“ zur rechten und dem „Stadel“ zur linken Hand. Dazwischen liegt ein etwa 10 m breites Felsdach welches „Kleine Scheuer“ genannt wird.
Dort wurde bei Ausgrabungen auch der Löwenmensch gefunden. Es handelt sich hierbei um eine 35.000 Jahre alte Elfenbeinfigur welche im Ulmer Museum zu bestaunen ist und ebenfalls zu den ältesten Kunstwerken der Menschheit zählt. Der Hohlenstein-Stadel ist daher auch mit einem Gitter gesichert. Man will sich die Möglichkeit, zu einem späteren Zeitpunkt ungestört weitere Ausgrabungen vornehmen zu können, ja nicht nehmen lassen 😉 .
Weiterführende Links
- Offizielle Homepage des Archäopark Vogelherd
- Der Löwenmensch auf der Homepage des Ulmer Museums
- Radtour durch das Langenauer Ried