Nicht nur im Frühsommer, wenn die Rapsfelder goldgelb blühen, ist das Gasthaus zum Schlössle in Lindenau ein lohnendes Ausflugsziel. Nordöstlich von Rammingen, am Rand des Lonetals gelegen, findet man dort den wohl leckersten schwäbischen Wurstsalat weit und breit.
Als begeisterte Radfahrer und Genießer zieht es uns nicht nur zur Eröffnung der Radsaison im Frühjahr in den kleinen, aber feinen Biergarten. Die Strecke von Ulm nach Lindenau beträgt nur 25 Kilometer – perfekt für eine entspannte Tour, die auch zu Beginn der Saison gut zu meistern ist.

Die Wegstrecke verläuft überwiegend schön eben entlang der Donau und am Rande des Langenauer Rieds. Das letzte, von der Straße aus gut ausgeschilderte Teilstück führt durch Felder zum Gasthaus und ist etwas hügeliger – doch die kleine Anstrengung lohnt sich: In der Lindenau wartet ein köstlicher Wurstsalat mit ofenfrischem Brot als Belohnung. Natürlich stehen auch viele weitere schwäbische Spezialitäten auf der Speisekarte, aber für mich sind der Wurstsalat und die Lumpensuppe (sauer angemachter roter und weißer Presssack mit viel Zwiebel) die absoluten Biergarten-Klassiker.





Auf den Mauern eines ehemaligen Mönchshofs aus dem 13. Jahrhundert erbaut, ist das Gasthaus zum Schlössle in Lindenau nicht nur ein beliebter Ort zur Einkehr, sondern auch ein idealer Ausgangspunkt für Planwagenfahrten oder Wanderungen auf dem Neandertalerweg. Dieser Weg führt direkt vom Gasthaus aus in den GeoPark Schwäbische Alb und beginnt an der Höhle des Löwenmenschen. Dort können sich Besucher umfassend über den GeoPark informieren, wobei der Fokus besonders auf den archäologischen Ausgrabungen in der nahegelegenen Kalksteinhöhle Hohlenstein liegt.



Der Neandertalerweg führt auf etwa 12 Kilometern meist eben durch Wälder, über Felder und entlang des Flüsschens Lone. Unterwegs passiert man bedeutende Fundstätten wie die Bockstein- und die Vogelherdhöhle, die zu den wichtigsten Zeugnissen der Steinzeit in Süddeutschland zählen.
Im Lonetal wurden faszinierende Elfenbeinskulpturen entdeckt, darunter ein kleines Mammut und ein Wildpferd. Zusammen mit dem berühmten Löwenmenschen, der aus einem Mammutstoßzahn geschnitzt wurde, sind sie eindrucksvolle Zeugnisse der frühen Kunst und Spiritualität unserer Vorfahren.
Wer lieber eine kürzere Strecke wählt, kann von Lindenau aus in knapp zwei Kilometern die Kalksteinhöhle Hohlenstein erreichen. Der Hohlenstein besteht aus zwei größeren Höhlenhallen – rechts die „Bärenhöhle“, links der „Stadel“. Zwischen beiden liegt die etwa zehn Meter breite Felsnische, die „Kleine Scheuer“ genannt wird.
Bei Ausgrabungen im Hohlenstein-Stadel wurde auch der berühmte Löwenmensch entdeckt. Diese rund 40.000 Jahre alte Elfenbeinfigur, meisterhaft aus dem Stoßzahn eines Mammuts geschnitzt, zählt zu den ältesten Kunstwerken der Menschheit und ist heute im Ulmer Museum zu bewundern. Der Hohlenstein-Stadel ist daher mit einem Gitter gesichert, um die Möglichkeit für zukünftige, ungestörte Ausgrabungen zu erhalten und weitere Funde zu ermöglichen
Im benachbarten Langenauer Ried sowie im Eselsburger Tal lässt es sich zudem hervorragend Rad fahren. Das Langenauer Ried begeistert mit seiner abwechslungsreichen Riedlandschaft, langen Pappelreihen, kleinen Wasserläufen und weiten Moorflächen – perfekt für gemütliche Familientour. Auch das Eselsburger Tal und die Gegend rund um die HöhlenErlebnisWelt Giengen-Hürben ist ein beliebtes Ziel für Radfahrer: Hier erwarten dich beeindruckende Felsformationen, Wacholderheiden und die naturnahe Brenzschleife.
Glücksorte in und um Ulm
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