Puy de Dôme – Vulkanisches Wahrzeichen der Auvergne

Bisher haben wir den imposanten Puy de Dôme mit seinem Funkturm auf der Bergspitze immer nur von der Autobahn aus auf unserem Weg nach Südfrankreich bewundert. Daher war ein Besuch des bekanntesten Vulkans in der Region nahe Clermont-Ferrand längst überfällig. Der Puy de Dôme ist Teil der Chaîne des Puys, einer Kette von etwa 80 Vulkanen, die sich über rund 30 Kilometer erstreckt. Diese Vulkanlandschaft der Auvergne ist einzigartig in Europa und wurde daher 2018 zum UNESCO-Welterbe erklärt. Die Vulkane der Chaîne des Puys sind relativ jung, sprich der letzte Ausbruch fand vor rund 8.400 Jahren statt. Das Wort Puy steht im Französischen übrigens allgemein für einen Hügel vulkanischen Ursprungs.

Am Fuße des Berges, der zu den bekanntesten touristischen Zielen in der Auvergne gehört, befindet sich ein großer Parkplatz, auf dem ihr auch mit dem Wohnmobil übernachten könnt. Wir haben uns jedoch entschieden, im fünf Kilometer entfernten, direkt an der A98 liegenden Bromont-Lamothe zu übernachten, da dort Campingverhalten erlaubt ist und der Platz idyllisch an einem kleinen See liegt. Dazu aber am Ende des Beitrages mehr.

Der Puy de Dôme kann entweder im Rahmen einer Wanderung, beispielsweise auf dem Chemin des Muletiers, oder mit der Zahnradbahn Panoramique Des Dômes erklommen werden. Wir entschieden uns für Letzteres und genossen bei bestem Wetter die 15 minütige Fahrt hinauf auf den Gipfel.

Oben auf 1415 Höhenmetern angekommen, habt ihr einen traumhaften 360°-Panoramablick auf die unvergleichlich schönen Landschaften und die anderen ruhenden und erloschenen Vulkane. Auf einem geteerten Spazierweg könnt ihr gemütlich einmal den Gipfel umrunden und bei entsprechenden Wetterverhältnissen auch den Gleitschirmfliegern beim Starten und Landen zuschauen. Für meinen kleinen Sohn war das, neben der Fahrt mit dem Zügle, natürlich das Highlight schlechthin.

Unweit der Sendestation befinden sich die Überreste des Temple de Mercure. Die gallo-römische Tempelanlage wurde im 2. Jahrhundert n. Chr. auf dem Gipfel des Lavadoms errichtet und ist somit ein Zeugnis dafür, dass Vulkane schon immer eine fast magische Anziehungskraft auf die Menschen hatten und haben. Entdeckt wurde sie im Jahr 1872 beim Bau des Wetterobservatoriums. Die ersten Ausgrabungen fanden dann drei Jahre später statt. Erst ab dem Jahr 2000 wurden die Ausgrabungen wieder intensiviert, und aufgrund der fortgeschrittenen Technik genauere architektonische Vermessungen vorgenommen.

Das ihr sowohl auf dem Gipfel, als auch an der Talstation im Restaurant essen könnt und es einen Souvenirladen gibt, muss ich jetzt ja nicht extra erwähnen 😉 . Bitte beachtet bei eurem Besuch die aktuell vorherrschenden Wetterverhältnisse. Solltet ihr nicht nur auf dem Spazierweg am Gipfel wandern wollen, denkt an festes Schuhwerk und ausreichend Getränke, da die Wanderwege zum Gipfel auf wenigen Kilometern einige Höhenmeter überwinden.

Übernachtung mit dem Wohnmobil

Der Stellplatz in Bromont-Lamothe ist Teil des Camping-Car-Park-Netzwerks, das europaweit über 600 Stellplätze umfasst – der Großteil davon befindet sich in Frankreich. Für alle, die häufig bei unseren französischen Nachbarn unterwegs sind, lohnt es sich, die Pass’Etapes-Karte zu erwerben. Diese physische Plastikkarte kostet einmalig 5 Euro und kann an jedem Automaten der Camping-Car-Park-Stellplätze gekauft werden. Nach der Registrierung lässt sich die Karte bequem über die Camping-Car-App mit Guthaben aufladen, zum Beispiel per PayPal. Mit der aufgeladenen Karte könnt ihr dann jeden Stellplatz des Netzwerks nutzen. Die Stellplätze bieten mindestens eine Ver- und Entsorgungsmöglichkeit, und die Übernachtungskosten werden automatisch vom Guthaben abgezogen. Unsere Erfahrungen mit den Camping-Car-Park-Stellplätzen sind bisher durchweg positiv – da einige auf ehemaligen kommunalen Campingplätzen liegen, gibt es oft auch kleine Extras wie einen Spielplatz oder Toiletten. Eine Art „Campingplatz light“ also, ideal für uns als Familie mit einem Kindergartenkind.

Virtuelle Kaffeekasse

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