Der Besuch von Europas höchster Wanderdüne, nahe dem Örtchen Le Pilat Plage südlich des Bassin d’Arcachon, ist eines der Highlights entlang der französischen Atlantikküste. Mit einer beeindruckenden Höhe von etwa 120 Metern, einer Länge von fast drei Kilometern und einer Breite von 500 Metern erhebt sich die majestätische Sanddüne am Rande der flachen Küstenlandschaft.
Wir haben die Düne im Rahmen einer wunderschönen Radtour von Biscarrosse Plage aus besucht. Dort hatten wir uns für zwei Nächte auf dem Campingplatz Campéole Plage Sud einquartiert und die Gegend entspannt im Sattel erkundet.
Auszeit und Ausblick
Am Fuß der Düne kann auf einem großen Parkplatz nicht nur das Rad abgestellt werden. Die Düne selbst kostet keinen Eintritt, für den Parkplatz müsst ihr für vier Stunden in der Hauptsaison 6 Euro bezahlen. Ein breiter Bretterweg führt euch vorbei am Besucherzentrum, ein paar Bistros und Souvenir-Pavilions zu den Treppen am Fuß der Düne. Diese ist als Grand Site de France klassifiziert, was bedeutet, dass sie als besonders sehenswert eingestuft wurde. Nach Mont-Saint-Michel zählt sie nämlich zu den Naturdenkmälern mit den zweitmeisten Besuchern in Frankreich. Das bedeutet aber auch, dass viele Touristen im Sand unterwegs sind. Daher empfehle ich euch, die Düne unter der Woche oder am Vormittag zu besuchen.
Wenn man die Düne, die übrigens aus rund 60 Millionen Kubikmetern Sand besteht, erklimmt, wird man mit einem atemberaubenden Panorama belohnt: Auf der einen Seite breitet sich das tiefblaue Meer des Atlantiks aus, während sich auf der anderen Seite der üppige, grüne Kiefernwald des Forêt des Landes erstreckt. Dieses Zusammenspiel aus Sand, Meer und Wald schafft eine eindrucksvolle Kulisse, die auch nach mehrmaligem Besuch noch zum Staunen einlädt.
Beeindruckende Grand Site de France
Letztendlich trugen der Wind, die Strömungen, Stürme und Gezeiten zur Entwicklung der Düne bei. Wusstet ihr, dass der Meeresspiegel vor 18.000 Jahren 120 Meter unter dem heutigen Niveau lag? Über die Jahrhunderte formten die Meeresströmungen die Küstenlinie und lieferten die Sandmengen für die Düne. Ende des 19. Jahrhunderts erreichte die Düne bereits eine beeindruckende Höhe von 80 Metern. Die starken Winde transportierten weiterhin kubikmeterweise erodierten Sand und trieben sie so mit unterschiedlicher Geschwindigkeit, zwischen einem und fünf Metern pro Jahr, nach Osten.
Heutzutage ist die vom Wind transportierte Sandmenge geringer, weshalb die Düne an Höhe verliert. Doch die Gezeiten, die Erosion und der Wind tragen weiterhin dazu bei, dass südlich auf Höhe des Campingplatzes Petit-Nice, eine neue Düne im Entstehen ist. Die sandigen Hänge bieten zudem ideale Bedingungen für Paraglider, die die Höhe nutzen, um sich in die Lüfte zu schwingen und die Schönheit der Landschaft aus der Vogelperspektive zu erleben. Abschließen möchte ich den Beitrag mit der Antwort meines dreijährigen Sohnes auf die Frage, wie es ihm gefallen hat: „Total toll, aber da muss man noch gaaanz viel buddeln.“
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