Etappen 3 und 4 – Am Morgen haben wir den kleinen Henry in die Kraxe gepackt und Mont-Saint-Michel besucht. Florian und ich waren das letzte Mal ja vor über 15 Jahren auf dem Klosterberg und fanden es beeindruckend, was sich dort in der Zwischenzeit getan hat.
Besuch von Mont-Saint-Michel
Der Parkplatz wurde im Rahmen des Hochwasserschutzes im Jahr 2015 nämlich komplett neu gestaltet und befindet sich jetzt ein Stückchen weiter im Landesinneren. Daher gibt es für die Touristen auch einen kostenlosten Shuttlebus der einen vor die „Tore der Stadt“ bringt. Alternativ kann man mit der Pferdekutsche (gegen Gebühr) über die neuen Dammanlagen bzw. die Brücke fahren.


Wir sind die 1,1 Kilometer jedoch zu Fuß gelaufen und haben die ersten Minuten an der Küste in vollen Zügen genossen. Das letzte Mal waren wir ja in unserem Baltikum-Urlaub am Meer und sosehr ich die Berge liebe, mir hat schon ein wenig was „gefehlt“. Für unseren Henry war es ja das erste Mal an der See, wobei ihn das natürlich unbeeindruckt gelassen hat, zumal wir nicht zum Hochwasserstand gekommen sind und das Meer daher auch „fern“ war. In der Bucht herrschen übrigens die stärksten Gezeiten in ganz Europa und wir haben noch überlegt, ob wir Mont-Saint-Michel überhaupt schon einmal vom Meer umgeben gesehen haben.


Im Vorfeld hatten wir uns natürlich auch überlegt, was wir den Anschauen und ob wir eines der Museen bzw. die Abtei besichtigen wollen. Da wir Letztere bereits schon mal besucht hatten und jetzt die Zeit mit Corona und dem 10 Monate alten Henry mit einem nur bedingt langen Geduldsfaden nicht gerade optimal sind, haben wir uns letztendlich auch dagegen entschieden.
Das hat sich im Nachhinein als gute Entscheidung entpuppt, unser Besuch ist nämlich zufälligerweise auf einen Samstag gefallen und somit waren wir nicht die Einzigen vor Ort 😉 . Man muss aber sagen, dass hier in Frankreich an Orten wie diesem konsequent Maskenpflicht herrscht und auch beim Einlass in die Museen der Impfstatus bzw. das Genesen oder Getestet sein konsequent kontrolliert wird. Nichtdestotrotz waren wir froh, dem Gedränge in den engen Gassen auf dem Wehrgang entgehen zu können.


Von dort aus hat man einen wunderbaren Blick über die Bucht und die imposanten Wehrmauern. Der Klosterberg wurde bzw. wird bis in die 1960er Jahre von Benediktinermönchen und seit dem Jahr 2001 von Ordensleuten der „Gemeinschaft von Jerusalem“ bewohnt. Seit dem Jahr 1979 sind Berg und Buch zudem UNESCO-Weltkulturerbe.
Ich finde ja, der Klosterberg ist mit das Touristischste was die Normandie zu bieten hat und trotzdem immer einen Ausflug wert. In den kleinen Gässchen abseits der Hauptwege gibt es nämlich durchaus noch versteckte Winkel und Ecken, in denen noch etwas von dem ehemalig mystisch-mittelalterlichen Ort zu spüren ist.





Solltet ihr auch vor haben mit dem Wohnmobil Mont-Saint-Michel zu besuchen, könnt ihr auf dem asphaltierten Parkplatz P8 in der Hochsaison für 18,60 Euro für 24 Stunden parken. Zudem gibt es auf der Zufahrtsstraße ca. zwei Kilometer entfernt von Mont-Saint-Michel einen schönen Wohnmobilstellplatz mit Ver- und Entsorgung, sowie Baum- und Grasbewuchs. Auf dem Campingplatz gibt es zudem noch Möglichkeiten der Unterkunft für Zeltcamper.
Entspannte Zeit an der Smaragdküste
Am Nachmittag sind wir in das ca. 55 Kilometer entfernte Cancale bzw. auf den Campingplatz Pointe du Grouin gefahren und haben dort für zwei Nächte unser Wohnmobil geparkt. Ich hatte mir den Camping Municipal de la Pointe du Grouin wegen seiner fantastischen Lage mit Blick auf das Meer ausgesucht.


Wir haben dann auch den Abend bzw. späten Nachmittag mit einem entspannten Spaziergang über die namensgebende Landspitze ausklingen lassen. Henry hat es hier direkt unten an den Steilklippen am tosenden Meer übrigens nicht so gut gefallen, um ehrlich zu sein, er hatte echte Angst und hat erst nach einiger Zeit mit größter Vorsicht in den Tidebecken ein wenig gespielt. Man denkt ja immer Kinder, Sand und Wasser sind eine unzertrennliche Einheit, aber dem scheint wohl im zarten Altern von 10 Monaten noch nicht so ganz der Fall zu sein. Auf unseren Wanderbildern seht ihr übrigens an den dunklen Felsen der Île des Landes wie stark auch hier die Gezeitenunterschiede sind.
Am Sonntag sind wir mit dem Fahrrad nach Cancale auf den Markt gefahren und waren ein wenig in der Stadt und im Hafen bummeln. Cancale ist wie ich finde ein typisch bretonisches Küstenstädtchen, das geschützt und von der Hauptstraße nur bedingt einsehbar, in einer bewaldeten Bucht liegt.






Jeder Abschnitt an der bretonischen Küste hat ja übrigens einen wohlklingenden Namen und Cancale wie auch der Pointe du Grouin liegen an der sogenannten Smaragdküste. Das Städtchen ist zudem als Site remarquable du goût für seine hervorragenden Austern und Muscheln bekannt. Demnach stapelt sich auch an der Kaimauer meterhoch die Schalen der von den Franzosen auf der Kaimauer gegessenen Austern.

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