Grand Teton National Park

Ich denke man kann sagen, dass der Grand Teton der kleine Bruder des Yellowstone National Park ist und wie das so oft mit kleineren Geschwistern ist, steht auch er im Schatten des Anderen und wird oft unterschätzt. Wir haben zwei super abwechslungsreiche Tage in den Tetons verbracht und ich empfehle wirklich jedem der den berühmten Yellowstone besucht auch hier mindesten eine Übernachtung einzuplanen.

Blick auf die Teton-Bergkette von Jackson Lake

Das zerklüftete Profil der Teton-Bergkette nämlich immer ein majestätischen Hintergrund für etwaige Fotos, erhebt es sich doch ohne nennenswertes Vorgebierge auf bis zu 4.198 Meter über dem Meeresspiegel. Das hat mich bereits vor ein paar Jahren fasziniert, als wir den nördlich gelegenen Yellowstone National Park das erste Mal besucht haben und durch die Tetons einfach nur so durchgefahren sind. Denn leider hat man nicht immer genügend Möglichkeiten, überall dort seine Zeit zu verbringen wo man es den gerne möchte.

The Tetons

Aber daher sind wir dieses Jahr zurückgekehrt und haben uns zuerst auf dem Colter Bay und die folgende Nacht auf dem Gros Ventre Campground im Süden des im Jahre 1929 eröffneten National Parks einquartiert.

Der Park teilt sich bzw. wird vom Snake River in zwei Bereiche aufgeteilt. Einmal der westliche bewaldete Bereich entlang der Seen, von denen der Jackson Lake der größte und der Jenny Lake der wohl Bekannteste ist.

Unterwegs im Grand Teton National Park

In den östlich gelegenen Antelope Flats leben Bisons und Elks und das Grassland wird vom charakteristischen Wüstensalbei beherrscht. Dort befindet sich auch idyllisch am Fluß gelegen der Gros Ventre Campground mit einer sehr guten Einkaufsmöglichkeit im nahe gelegenen Städtchen Jackson.

Weniger abgeschieden und ruhig liegen die Campingplätze an den Seen, denn viele der amerikanischen Besucher bringen ihr Boot mit und vor allem an den Wochenenden platzen die Parkplätze an den Marinas aus allen Nähten. Hier ist das Betreiben von Wassersport aller Art auch einiges populärer als am nördlich gelegenen Yellowstone Lake, sind doch die Wanderungen in der Teton Range weniger für „Turnschuh-Touristen“ geeignet 😉 . Insgesamt gibt es im Park fünf Campingplätze und zwei Lodges in oder auf denen man sich einquartieren kann. Die Campingplätze sind in Teilen reservierbar, ansonsten gilt „First Come, First Served“.

Frühstück mit Blick auf die Teton Range

Wir haben es im Park ruhig angehen lassen und uns vor allem die Historic Sites in den Antelope Flats angeschaut. Hier haben sich ein halbes Dutzend mormonische Familien niedergelassen um dort in Frieden mit einer atemberaubenden Aussicht auf die Teton Range zu leben und Landwirtschaft zu betreiben. Heute zeugen die historischen Gebäude in der Mormon Row und auch Menors Ferry Historic Site von den damaligen Siedlern und ihrem Leben im späten 19. Jahrhundert.

Ich war zudem von der Chapel of the Transfiguration, welche sich unweit dem Parkplatz vom Menors Ferry Historic District befindet hin und weg und ihr müsst unbedingt einen Blick in die hölzerne Kapelle werfen und werdet hoffentlich genau so überwältigt sein wie ich – den ein schöneres Altarbild kann es wohl nicht geben 🙂 .

Das Foto muss eigentlich nicht weiter kommentiert werden …

Jackson Hole

Die Wanderschuhe haben wir natürlich auch angezogen, auch wenn wir dieses Mal außerhalb des National Parks unterwegs waren. Wir hatten während unserem Aufenthalt in den Tetons ja fantastisches Wetter und sind daher mit der Jackson Hole Aerial Tram auf den 3185 Meter hohen Rendezvous Mountain hinaufgefahren und haben vom „Top of the World“ die Aussicht ins Tal und auf die umliegenden Bergketten genossen.

Zuvor sind wir rund um den Rendezvous Mountain auf dem Wildflower Trail unterwegs gewesen und hatten schon dort die Möglichkeit die fantastische Aussicht und die ruhige Bergwelt zu genießen.

Im Frühjahr ist es sicherlich noch ein Stück weit beeindruckender wenn mehr und vor allem verschiedene Wildblumen blühen und die Hänge nicht nur in ein gelbes Blütenmeer tauchen. Aber, Hand aufs Herz wo bekommt man sonst die Möglichkeit mit solch einer tollen Aussicht zu schaukeln 😉 .

Wandern auf dem Wildflower Trail

Was mich bereits bei unsere Ankunft beschäftigt hatte war, dass hier alles irgendwie mit „Jackson“ benannt ist. Ich hab ein wenig nachgeforscht und die Namensgebung geht auf den Trapper und Pelzhändler David E. Jackson zurück, der in den 1820er Jahren mehrmals im Tal überwinterte hatte und auch die ersten Karten von diesem Gebiet angefertigte und sich somit, sicherlich unbewusst, für die Nachwelt quasi unsterblich gemacht hatte.

Bad Vibrations

Über sowas schreibt man ja echt ungern, aber ich will euch nicht vorenthalten, dass uns ein böser Mensch am Campingplatz in Colter Bay die Luft aus dem linken, hinteren Reifen gelassen hat. Ich finde, da hört der Spaß auf und das Wort „unmöglich“ trifft es eigentlich nicht wirklich. Wir hatten so wenig Druck im Reifen, dass wir gerade noch zur Tankstelle an der Straße gekommen sind, ansonsten wäre der Reife nämlich kaputt gewesen. Die Elektronik im Auto hatte uns zum Glück schon beim losfahren gewarnt und somit schlimmeres verhindert. Ich habe ja schon jemanden unter Verdacht gehabt und sollte ich recht haben, was ich (leider) nicht mehr nachprüfen lässt, wäre das echt eine creepy Geschichte …

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