Drei-Täler-Tour

Letztes Wochenende haben wir das tolle Wetter genutzt und sind einen unserer beliebten Touren-Klassiker mit dem Rad gefahren. Die Tour ist insgesamt 80 km lang und verläuft durch die drei schönen Flusstäler von Donau, Schmiech und Blau.

Vom Schwierigkeitsgrad würde ich sie als einfach einstufen, die einzige Steigung ist vom Donautal hoch nach Ehingen. Alle Wege sind asphaltiert, lediglich das kurze Stück zwischen Arnegg und Blaustein ist fein geschottert. Die Tour ist also auch gut mit dem Rennrad oder auch mit einem Fahrradanhänger für die Kinder zu bewältigen. Insgesamt ist die Strecke sehr gut beschildert und ich denke man würde sich auch ohne Radkarte zurechtfinden.

Gestartet sind wir bei uns in Neu-Ulm. Das erste Wegstück verläuft entlang der Donau Richtung Donautal. Die nächsten Kilometer müssen leider auf dem Radweg – vorbei an Gardena, Seeberger und wie die großen Industriebetriebe im Donautal noch alle heißen – gefahren werden. Das ist wie ich finde, dass „hässlichste“ Streckenstück bevor es dann wieder entlang der Donau im Donauried Richtung Erbach und Ehingen geht.

In Nasgenstadt geht es dann den Berg nach Ehingen hinauf. Hier gilt das Motto „Wer sein Fahrrad liebt, der schiebt“ – oder ist gut trainiert und kneift die Backen zusammen 😉 . In Ehingen angekommen, kommt man zuerst an der Wolfertanlage mit dem Kaiser-Wilhelm-Gedächtnisturm vorbei und fährt weiter durch die Innenstadt in Richtung Bahnhof.

Letzte Woche stand auf dem Marktplatz noch der schöne Maibaum und auch hier kann man einen ersten Einkehrstop in der Eisdiele einlegen 😉 . Hinter Ehingen geht es dann durch das Schmiechtal Richtung Allemdingen. Von dort weiter über Schelklingen bis nach Blaubeuren.

Dabei kommt man kurz nach Schelklingen am „Hohlen Fels“ vorbei. Hiebei handelt es sich um die größte für Besucher zugängige Höhlenhalle auf der Schwäbischen Alb. Hier wurden auch 2008 bei archäologischen Ausgrabungen zwischenzeitlich Weltbekannte „Venus vom Hohlen Fels“ und eine Geierflöte gefunden. Beide Fundstücke sind unvorstellbare 42.500 Jahre alt. Die Höhle kann Sonntags vom 1. Mai bis zum 31. Oktober besichtigt werden.

Von Schelklingen kommend fährt man quer durch die Blaubeurer Innenstadt zum Kloster und Blautopf. Wir haben eine kleine Rast eingelegt und im Café am Blautopf ein Eis und belegte Seelen gegessen. Das Café bietet weitere kleine Speisen wie Wurstsalat und Leberkäse, sowie ein reichhaltiges Angebot an Kuchen. Direkt hinter der Hammerschmiede findet ihr auch die Statue der „Schönen Lau“. Dabei handelt es ich um eine Frau – halb Nixe, halb Mensch und eine echt traurige Geschichte.

Zu unterst auf dem Grund des Blautopfs saß ehemals eine Wasserfrau mit langen fließenden Haaren. Ihr Leib war allenthalben wie eines schönen, natürlichen Weibs, dies eine ausgenommen, das sie zwischen den Fingern und Zehen eine Schwimmhaut hatte, blühweiß und zarter als ein Blatt vom Mohn…

Gedicht von Eduard Mörike

So beginnt die bedrückende Geschichte des schwäbischen Erzählers und Dichters Eduard Mörike (1804 – 1875). Die schöne Lau wurde von ihrem Gemahl, einem alten Donaunix in den Blautopf verbannt weil sie nicht lachen und keine Kinder bekommen konnte bzw. ihm nur tote Kinder gebar.

Der Fluch würde erst gebrochen sein wenn sie fünf Mal von Herzen lacht. Ich frage mich an dieser Stelle mal wieder warum Sagen entweder extrem heldenhaft oder wie in diesem Fall extrem tragisch sein müssen. Aber nun gut, vielleicht taugt eine Geschichte nur dann zur Sage. Den Weg zurück nach Ulm / Neu-Ulm radeln wir entspannt durch das Blautal.

Informationen zur Radtour 
Schwierigkeitschwer
Distanz80 km
Fahrzeit6 Stunden
Geeignet für Kinder / FahrradanhängerNein / Ja
Für Rennräder geeignetNein
StraßenbeschaffenheitAsphalt und geschotterte Waldwege
Drei Täler Tour

Virtuelle Kaffeekasse

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