In diesem Beitrag möchte ich euch zu der quasi Dreifaltigkeit der Wiener Schlösser mitnehmen und dabei einen kleinen kulinarischen Streifzug durch die Donaustadt unternehmen. Denn was wäre ein Besuch in Wien ohne eine Erkundung der Hofburg sowie der Schlösser Belvedere und Schönbrunn? Undenkbar – unabhängig davon, ob man nun eine große Begeisterung für den Mythos um die Kaiserin Elisabeth hegt oder nicht.





Das Verrückte daran ist, dass Sisi das höfische Leben und den ganzen Pomp gehasst hat. Dennoch, rund 126 Jahre nach ihrem Tod in Genf – sie wurde an der Bootsanlegestelle mit einer spitz zugeschliffenen Feile erstochen – ist sie zu einem der Zugpferde des Wiener Tourismus geworden. Die Habsburger sind natürlich allgegenwärtig in der Stadt und haben es eben verstanden, der Nachwelt neben einem riesigen und komplexen Stammbaum auch beeindruckende Paläste mit weitläufigen Parkanlagen zu hinterlassen. Und sie hätten sich sicherlich ins Fäustchen gelacht und über die klingelnden Kassen gefreut. Die Tourismuseinnahmen hätten zudem die Mitgift von einigen Töchtern gesichert, denn wie sagte Kaiserin Maria Theresia so schön: Kriege führen mögen andere, du, glückliches Österreich, heirate.
Belvedere – Gemäldesammlung, Schloss- und Botanischer Garten





Die vergangenen goldenen Zeiten sind nicht nur in der Innenstadt, sondern auch am Barockschloss Belvedere, wo wir unseren Streifzug durch die Stadt beginnen, spürbar. Das Schloss – oder besser gesagt, die Schlösser, denn es gibt ein Oberes und ein Unteres Belvedere – sind durch eine beeindruckende Gartenanlage miteinander verbunden. In direkter Nachbarschaft befindet sich der Botanische Garten der Universität Wien. Dieser umfasst heute beachtliche 8 Hektar und beherbergt rund 11.500 Pflanzenarten. Gegründet wurde er Mitte des 18. Jahrhunderts als Medizinalpflanzengarten. Aus demselben Jahrhundert stammen auch die beiden Belvedere-Schlösser. Das Obere Belvedere beherbergt heute die weltweit bedeutendste Klimt-Gemäldesammlung. Im Unteren Belvedere, dem ehemaligen Wohnschloss von Prinz Eugen, könnt ihr eine Kunstausstellungen über alle Epochen bewundern und wenn ihr mehr Lust auf Gustav Klimt habt, kann ich euch den Klimt-Spaziergang empfehlen. Die Schlossanlage ist am besten mit den Trams 1, D oder der Linie U2Z erreichbar und die Haltestelle Belvedere sagt ja schon alles 😉 .
Sisi, Bosna und Sacher

Zurück in der Innenstadt dreht sich in der Hofburg natürlich alles um Kaiserin Sisi, der auch ein eigenes Museum gewidmet ist. Vor der Hofburg am Michaelerplatz halten zudem die Fiaker, und wenn ihr in die benachbarte Reitschulgasse einen Blick in die imposante Stallburg werft, seht ihr mit etwas Glück und Geduld das ein oder andere Pferdchen der Spanischen Hofreitschule aus seiner Box rausschauen. Die Stallburg kann natürlich ebenfalls besichtigt werden, und in der Hofburg gibt es neben dem Sisi-Museum die Kaiserliche Schatzkammer, das Haus der Geschichte Österreichs und das Weltmuseum zu entdecken. Gegenüber dem Gebäudekomplex befinden sich weitere bemerkenswerte Museen wie das Naturhistorische und das Kunsthistorische Museum.





Beim Besuch des Schmetterlingshauses am Burggarten könnt ihr euch eine Auszeit vom Trubel nehmen. Es ist nicht nur eine kleine exotische Oase mitten in der Stadt, sondern bietet auch die Gelegenheit, in der benachbarten Brasserie Palmenhaus eine Kaffeepause einzulegen. Umgeben von bunten Blumen und meterhohen Pflanzen könnt ihr das beeindruckende Jugendstilambiente genießen.



Nur einen Steinwurf vom Burggarten entfernt befindet sich am Albrechtsbrunnen unweit der Staatsoper der Bitzinger Würstelstand mit der besten Bosna der Stadt. Auch wenn das legendäre Hotel Sacher nur einen Steinwurf entfernt liegt, halte ich den Besuch im dortigen Café Sacher für etwas überbewertet. Daher empfehle ich euch die ebenso leckere Sachertorte von der Café-Konditorei Aida. Auch hier wird die Wiener Kaffee-Tradition groß geschrieben. Die Bedingungen sind wirklich nett, und man fühlt sich als Gast sehr willkommen. Die Caféhaus Kette kann auf eine Tradition seit 1921 zurückblicken und hat heute 28 Filialen in ganz Wien. Eine dieser Filialen befindet sich gegenüber der Staatsoper am Opernring.
Unterwegs in Schönbrunn
Das Schloss, der Schlosspark und der Tiergarten von Schönbrunn sind ohne Frage die beliebtesten Attraktionen in Wien und bieten zusammen eine einzigartige Mischung aus Kultur, Geschichte und Naturerlebnis. Daher auch vorneweg zwei Sachen: Die prachtvollen Räumlichkeiten von Schloss Schönbrunn können ausschließlich im Rahmen einer Führung mit (Audio-)Guide besuchen werden und die Wartezeiten sind zu jeder Jahres- und Tageszeit enorm. Ich empfehle euch daher im Vorfeld Karten über die offiziellen Homepage zu reservieren. Die andere Sache ist die, dass ihr rund 30 Minuten mit der U4 von der Innenstadt aus nach Schönbrunn rausfahren müsst und Fußwege oder das Umsteigen aus anderen Linien ist hier noch nicht eingerechnet.







Der Schlosspark Schönbrunn erstreckt sich über eine beeindruckende Fläche von etwa 160 Hektar und umgibt das prachtvolle Schloss Schönbrunn, die ehemalige Sommerresidenz der Habsburger. Der Park, der im 18. Jahrhundert angelegt wurde, ist ein wunderbares Beispiel für barocke Gartenkunst mit Palmenhaus, prächtigen Blumenbeeten, kunstvoll gestalteter Hecken und majestätischer Brunnen. Von der Gloriette, die auf einem Hügel thront, habt ihr einen tollen Blick zum Schloss und über die Stadt. Das Gelände kann zudem stilecht im Fiaker erkundet werden.



Innerhalb des weitläufigen Schlossparks befindet sich auch der Tiergarten Schönbrunn, der älteste noch bestehende Zoo der Welt. Er wurde 1752 von Kaiser Franz I. Stephan von Lothringen gegründet und bietet heute mehr als 700 Tierarten aus allen Kontinenten ein Zuhause. Der Tiergarten ist vor allem für die kleinen Wienbesucher, die vielleicht mit den Schlössern weniger anfangen können, ein echtes Highlight. Meine Henry haben es besonders die Elefanten, Panda- und Eisbären angetan. Gerade das Polarium ist sehr schön gestaltet. Über einen Baumwipfelpfad gelangt ihr zum Schaubauernhof im Tirolergarten. Dieser Ort ist besonders geschichtsträchtig: Über Jahrhunderte hinweg erhielten die jungen Erzherzöge in den umliegenden Wiesen und Wäldern ihren ersten Jagdunterricht. Heute könnt ihr im Gasthaus Tirolergarten sehr lecker und zünftig essen.
Ausklang am Donaukanal
Nach einem oder mehreren anstrengenden Tagen in Wien gibt es nichts Schöneres, als den Tag entspannt ausklingen und Revue passieren zu lassen. Der perfekte Ort dafür ist die Strandbar Herrmann. Hier könnt ihr euch im Sonnenstuhl zurücklehnen, einen Cocktail in der Hand halten und den Blick über den Donaukanal schweifen lassen. Die entspannte Atmosphäre (auch mit Kindern) und der wunderschöne Ausblick machen die Strandbar Herrmann für mich zur besten Bar in ganz Wien.





Virtuelle Kaffeekasse
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