Unterwegs in Linz

Linz, die Landeshauptstadt Oberösterreichs und ehemalige europäische Kulturhauptstadt, vereint auf faszinierende Weise Geschichte und Moderne. Bei strahlendem Sonnenschein führte mich meine Reise entlang der Donau in diese charmante Stadt, die eine perfekte Mischung aus Vergangenheit, Kultur und Genuss bietet. Ob Kunstliebhaber, Geschichtsinteressierte oder Naschkatzen – Linz hat für jeden etwas Besonderes zu bieten.

Stadtrundgang zwischen Geschichte und Moderne

Meine Erkundungstour begann am Hauptplatz, dem pulsierenden Herzen von Linz, wo sich majestätisch die Dreifaltigkeitssäule erhebt – ein 20 Meter hohes barockes Meisterwerk aus weißem Marmor. Von dort aus zog es mich in die malerischen Gassen der Altstadt, die vor Charme und Geschichte nur so sprühen.

Ein architektonisches Highlight ist zweifellos der Mariendom, auch als Neuer Dom bekannt. Als größte Kirche Österreichs beeindruckt er nicht nur durch seine Größe, sondern auch durch seine imposante Architektur. Kunstliebhaber kommen im Lentos Kunstmuseum, einem beeindruckenden Gebäudekomplex am Donauufer mit einer beeindruckenden Sammlung zeitgenössischer Kunst, voll und ganz auf ihre Kosten.

Im Schlossmuseum des Linzer Schlosses taucht man hingegen tief in die Vergangenheit ein. Von den Überresten des römischen Kastells Lentia bis zur kaiserlichen Residenz unter Friedrich III., der die Burg 1477 zu einem prächtigen Schloss umbauen ließ, erzählt es die wechselhafte Geschichte der Donaustadt.

Ein Muss für Technikbegeisterte ist ohne Frage das Ars Electronica Center, ein faszinierendes Museum, das Technologie, Wissenschaft und Kunst verbindet. Hier kann man in die Welt der digitalen Innovation eintauchen und interaktive Ausstellungen erleben. Für einen entspannten Nachmittag empfiehlt sich ein Spaziergang durch den Botanischen Garten im Südwesten der Stadt, der mit über 10.000 Pflanzenarten zu den schönsten Gärten Europas zählt.

Ein besonderes Highlight war für mich die Fahrt mit der Zahnradbahn auf den Pöstlingberg, den Hausberg von Linz im Norden der Stadt. Von dort oben genießt ihr einen atemberaubenden Blick über die Stadt und das Umland. Die Geschichte der Pöstlingbergbahn in Linz begann 1891, als Ingenieur Josef Urbanski erstmals eine dampfbetriebene Zahnradbahn auf den plante. Obwohl sein Vorschlag auf Wohlwollen stieß, wurde letztendlich eine elektrisch betriebene Adhäsionsbahn umgesetzt. Der Bau begann 1897, und am 29. Mai 1898 nahm dann die Bahn offiziell ihren Betrieb auf. Mit einer Steigung von 105 Promille war sie damals die steilste Adhäsionsbahn Europas.

Über den Dächern von Linz

Süßes Linz

Linz bietet nicht nur kulturelle Highlights, sondern auch eine Vielfalt an kulinarischen Köstlichkeiten. Neben dem klassischen Caféhausbesuch ist der Ausflug auf den Urfahraner Markt am Donauufer, einer der ältesten Jahrmärkte Österreichs mit über 200-jähriger Geschichte ein absoluter Geheimtipp. Während des Volksfestes und der Herbstmesse könnt ihr hier auch in die Linzer Kulinarik eintauchen. 

Die Wurzeln des Urfahraner Marktes reichen bis ins Jahr 1817 zurück, als Kaiser Franz I. der damals eigenständigen Marktgemeinde Urfahr das Privileg erteilte, zweimal jährlich einen zweitägigen Markt abzuhalten. Der erste Markt fand dann am 18. Mai 1818 statt. Was ursprünglich als Handelsplatz für Gebrauchsgüter und landwirtschaftliche Geräte diente, entwickelte sich im Laufe der Zeit zu einem beliebten Vergnügungsmarkt, der bis heute Alt und Jung gleichermaßen in seinen Bann zieht.

Volksfest in Linz

Neben typischen Jahrmarktleckereien wie Lebkuchenherzen, Zuckerwatte und Mandelbrot findet ihr hier auch die berühmten Linzer Schaumrollen. Diese lokale Spezialität besteht aus einem Blätterteiggebäck, gefüllt mit einer sehr steifen und süßen Sahnemasse und großzügig mit Puderzucker bestreut. Obwohl sie mich jetzt nicht so begeistert hat wie die Linzer Torte, gehören die Schaumrollen definitiv zum kulinarischen Erbe der Stadt.

Kein Besuch in Linz wäre vollständig ohne die Verkostung der weltberühmten Linzer Torte in einem der zahlreichen Caféhäuser. Diese süße Spezialität, deren ältestes überliefertes Rezept aus dem 17. Jahrhundert stammt, ist ein wahres Meisterwerk der Konditorkunst. Sie besteht aus einem Nussmürbteig, dem sogenannten Linzerteig, der mit Ribiselmarmelade, sprich Johannisbeerkonfitüre gefüllt und einem charakteristischen Gitter aus Linzermasse gekrönt wird. Jetzt fragt ihr euch sicherlich, was der Unterschied zwischen dem Linzerteig und der Linzermasse ist? Ich möchte da ein wenig Licht ins Dunkel bringen: Der Linzerteig bildet demnach die Basis und ist ein klassischer Nussmürbteig. Die Linzermasse hingegen, die für das typische Gittermuster verwendet wird, ist eine raffinierte Mischung aus Mehl, Zucker, Fett, Ei und Nuss-, Persipan- oder Mandelmasse, verfeinert mit Zitrone und Zimt. Diese einzigartige Kombination aus dem nussigen Teig und der fruchtigen Marmelade macht die Linzer Torte für mich zu einem meiner liebsten Kuchen und ist zugleich ein unwiderstehlichen Genuss, von dem es auch gerne zwei Stücke sein dürfen.

Für die ganz Süßhungrigen unter euch gibt es noch eine weitere Versuchung, nämlich die Esskastanie: Dieses extrem süße Dessert besteht aus einer Nougatmasse, die mit Marzipan und Schokolade umhüllt ist. Mit geschätzten 3000 Kalorien ist sie sicherlich nichts für kalorienbewusste Genießer, aber man ist ja vielleicht nur einmal in Linz und gönnt sich ja sonst nichts 😉 .

Virtuelle Kaffeekasse

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