Ostküste - USA und Kanada

Les Acadiens

3. Juni 2016

Fährt man durch die kanadischen Atlantikprovinzen sind Les Acadiens allgegenwärtig. Hierbei handelt es sich um die französischen Siedlerväter die sich im 17. Jahrhundert vor allem in den Küstengebieten der damaligen französischen Kolonie Akadien niedergelassen hatten.

Die Siedlerväter gründeten wichtig Orte wie z.B. Grand Pré oder Port Royal. Leider war die Kolonisierung nicht ganz konfliktfrei. Auch die Briten waren an den Gebieten in der Neuen Welt interessiert und so kam es, dass 1755 große Teile der Akadier von den zwischenzeitlich neuen englischen Herren über die Ländereien, deportiert und in alle Himmelsrichtungen verstreut wurden. Zwar hatten sie versucht sich neutral gegenüber den verschiedenen Parteien zu verhalten, aber der rege Handel mit den Eingeborenen machte sie für die englische Militärbehörde noch „verdächtiger“ als sie eh schon waren.

Die National Historic Site Grand Pré erinnert heute an die brutale Vertreibung der ersten Siedler.

Nach der Deportation haben es in den letzten Jahrhunderten nur wenige der Akadier in „ihr historisches Acadien“ zurückgeschafft. So ist bis heute der Staat Quebec als größte frankokanadische Region geblieben.

In den Atlantikprovinzen gibt es heute noch ein paar kleine akadische Regionen, wie z.B. die Region Chéticamp auf dem Cape Breton im Norden Nova Scotias. Vor vielen Häusern hängt hier der „Stern des Meeres“ (Stella Maris) die offizielle Flagge der Akadier. Hierbei handelt es sich um die französische Flagge mit einem gelben Stern in der linken oberen Ecke.

Heute zeugen noch viele Dinge vom französischen Erbe: so sind z.B. offiziellen Dokumente zweisprachig (Englisch und Französisch) verfasst sind und man muss als kanadischer Beamter beide Sprachen fließend beherrschen.

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