Ich erinnere mich immer wieder gerne an unseren vergangen Urlaub im Baltikum zurück. Nicht nur der wunderbaren Natur wegen, sondern auch weil wir fast jeden Tag die Möglichkeiten hatten auf einem der unzähligen Wochenmärkte frische und vor allem leckere Lebensmittel zu kaufen. Auf dem Markt bekommt man, wie ich finde noch stärker einen Einblick in die Essgewohnheiten eines Landes oder eine Region. In einem der vorhergehenden Artikel habe ich euch ja bereits in die Supermärkte im Baltikum mitgenommen. Auf dem Markt sind noch weniger Touristen unterwegs und die Verständigung ist, für nicht sprachkundige Besucher wie mich, oftmals nur noch mit Händen und Füßen möglich.
Trotz alledem fühlt man sich als Kunde immer respektiert und die Menschen sind sehr bemüht einen zu verstehen. Und sollte es mit der Verständigung mal nicht so klappen, hilft auch gerne der Marktbeschicker vom Nachbarstand bei der Übersetzung aus. Auch hier hat mich die nicht nur für Touristen zur Schau gestellten Freundlichkeit angenehm überrascht.
Überwiegend in den kleineren Städtchen hat der Wochenmarkt als Einkaufsmöglichkeit einen anderen Stellenwert wie bei uns hier in Ulm, da Supermärkte mit einem größeren Angebot von frischem Obst und Gemüse sowie Fleisch- und Wurstwaren oft rar gesät sind.
Zudem sind in den baltischen Staaten auch witterungsbedingt viel der Märkte in überdachten Hallen untergebracht. Die Gebäude bzw. deren Bausubstanz lässt von außen betrachtet oftmals stark zu wünschen übrig (es grüßt der Sozialismus 😉 ), im Inneren ist es aber immer sehr sauber und die Waren werden ansprechen präsentiert. Das Angebot ist meist nicht nur auf Lebensmittel beschränkt, sondern umfasst auch andere Waren des täglichen Gebrauchs, vom Topf bis zur Strumpfhose über Hosenträger und Schuhe. Der größte Markt im Baltikum ist dabei in den alten Zeppelinhallen in Riga untergebracht.
Zentralmarkt in Riga
Der Zentralmarkt liegen nur einen Steinwurf von Bahnhof entfernt und galt bei seiner Eröffnung 1930 als größter und modernster Markt Europas. Auf einer Gesamtfläche von unglaublichen 72.300 m² wird so ziemlich alles angeboten was das Herz begehrt. Besonders angetan haben es mir immer die Stände mit den Blumen und natürlich die riesige Auswahl an Fisch- und Fleischprodukten. Vor allem Liebhaber von Trocken- und natürlich Räucherfisch kommen hier ganz auf ihre Kosten.
Was auffällt und was ich sonst nur von den Märkten in Frankreich kenne ist, dass quasi alles vom Tier angeboten wird. Da kann es durchaus mal sein das man um die Ecke biegt und einem ein Schweinchen direkt in die Augen schaut und die Zunge rausstreckt 😉 . Auch Geflügel wird generell mit Kopf und Krallen, in allen Größen und manchmal auch noch im Federkleid zum Verkauf angeboten.
Der Markt teil sich in ein Außenbereich und die überdachten Markthallen auf. Dabei sind alle Lebensmittel die eine Kühlung benötigen im Innenbereich zu finden und Obst, Gemüse, Blumen und Klamotten auf dem Außengelände. Die Öffnungszeiten für Letzteres sind täglich von 7 bis 18 Uhr, die der Hallen täglich von 8 bis 17 Uhr.
Petermarkt in Liepāja
Für mich zählt der zweitgrößte Markt in Lettland mit seiner 1910 erbauten Markthalle nicht nur wegen seiner Lage zu den Schönsten im Baltikum. Verfehlen kann man den Markt mit der pittoresken Markthalle im Zentrum von Liepāja eigentlich nicht. Ursprünglich wurde das Gelände von drei Kirchen eingerahmt, was den Architekten Anfang des 20. Jahrhunderts vor echte Probleme gestellt hatte. Heute stehen von den Kirchen nur noch die St. Annen Kirche im Osten und die St. Joseph Kirche im Westen.
Einzig und alleine die Parksituation in direkter Nähe zum Markt ist ein wenig angespannt, aber wie sagt man so schön: „Den Mutigen gehört die Welt“ 😉 . Berühmt ist der Markt für sein reichhaltiges Angebot an saisonalen Beeren, Kirschen, Wassermelonen und Blumen. Weitere schöne Märkte findet ihr in Tartu, der zweitgrößten Stadt Estlands, in Vilnius (Hauptstadt von Litauen) und in Daugavpils (Lettland).
Virtuelle Kaffeekasse
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