DIY & Home & Garden

DIY – Insektenhotel selber bauen

3. August 2016

Letzte Woche habe ich es nun endlich geschafft mein Insektenhotel fertigzustellen. Ich hatte damit ja bereits vor unserem Kanada-Urlaub begonnen, aber die letzten Wochenenden war immer wieder was anderes geboten und ich hatte nie ausreichend Zeit gefunden das Projekt zu Ende zu bringen. Aber – jetzt ist das Schmuckstückchen fertig und ich hoffe, dass es von den Bienchen, Schmetterlingen und Marienkäfer gut angenommen wird.

Wie viele Stunden ich insgesamt investiert habe kann ich euch leider nicht genau sagen. Ich denke aber, dass man es an einem Wochenende, die Materialbeschaffung nicht mitgerechnet, gut hinbekommen hätte. Die Gesamtmaße des Insektenhotels sind35 x 48 cm (Breite x Höhe). Der Dachstock ist 14 cm hoch und das Dach überlappt ein paar Zentimeter. So kann bei Regen das Wasser besser ablaufen. Zusätzlich ist das Dach mit Dachpappe verstärkt damit das Holz nicht der direkten Witterung ausgesetzt ist.

Insektenhotel

Ich habe Leimholzplatten aus Fichte verwendet. Wichtig ist hierbei, dass das verwendete Holz nicht chemisch behandelt oder lackiert ist, keiner will ja ein Insekten-Massengrab in seinem Garten haben 🙁 . Jedoch habe ich das Häuschen an den Außenseiten mit Holzöl eingelassen.

Zudem haben wir seit 2 Jahren ein kleines fix und fertig gekauftes Insektenhaus im Garten hängen und es haben sich nach zwei Sommern ein paar „Schwachstellen“ bei der Füllung und der Bauweise hervorgetan:

  • Um das Stroh zu wechseln, was min. alle 2 Jahre notwendig ist, musste ein Teil des Häuschens auseinandergebaut werden.
  • Die Bambusrohre in denen vor allem Wildbienen nisten, wurden von den Vögeln immer aus dem Dachstock gezogen.
  • Durch die geringe Gesamtgröße sind zwar im Frühsommer Wildbienen eingezogen, aber nicht dauerhaft geblieben.
  • Das unbehandelte Holz sieht nach 2 Jahren grau und hässlich aus.

Diese Fehler wollte ich bei meinem selbstgebauten Häuschen unbedingt vermeiden und habe so ein paar Features eingebaut. An dieser Stelle bekommt mein Schatz einen dicken Kuss – er hat mit seinen tollen Ideen und seiner handwerklichen Erfahrung nämlich maßgeblich zum Erfolg des „Bauprojektes“ beigetragen 🙂 .

Als Füllung habe ich einen Lochziegel, Tannenzapfen, Bambusrohre und Holzwolle verwendet. Die Holzwolle ist ein idealer Nistplatz für Marienkäfer und Florfliegen. Letztere sind vielleicht relativ unbekannt, verspeisen jedoch hunderte von Blattläusen und sind somit die idealen natürlichen „Schädlingsvernichter“.

Um Florfliegen noch besser anzulocken sollte man das Fach mit einer roten Abdeckung, bei mir eine 3 mm dicke Kunstoffplatte von Hobbycolor, verschließen. Ich habe an die Abdeckung und im Fach Magnet-Möbelbeschläge angebracht damit die Holzwolle einfach entnommen werden kann.

Vor die Bambusröhren, sowie dem Ziegel habe ich Hasengitter befestigt. So können die Vögel mit ihren Schnäbeln zwar ran (das lässt sich nicht vermeiden), aber letztendlich nicht die Röhren herausziehen.

Im Gegensatz zu den Abteilen mit den engen Röhren, die primär von den Bienen als Nistplatz verwendet werden, siedeln sich im Abteil mit den Tannenzapfen vor allem Ohrwürmer an. Diese sind Allesfresser und Nützlinge, da auch sie den Blattläusen den Garaus machen. An diese Stelle sei angemerkt, dass der Ohrwurm auch ein Fluginsekt ist und nicht mit dem Gartenwurm gemein hat 😉 .

Zum Aufhängen habe ich ein Stahlseil an der Rückseite des Häuschens befestigt. Am Balken (Gartenzaun) habe ich einen dicken Haken eingedreht an dem letztendlich das Insektenhotel aufgehängt ist.

Insektenhotel

Zu guter Letzt noch ein paar technische Anmerkungen:

  • Zum befestigen der Dachpappe habe ich Bitumenkleber verwendet.
  • Zum Sägen der Einzelteile habe ich eine Stichsäge verwendet und beim zusammenschrauben hat mir zusätzlich zum Schraubenzieher ein Akkuschrauber sehr gute Dienste geleistet.

Insektenhotel

  • Zum Zerteilen der Bambusröhren habe ich eine Bandsäge verwendet.
  • Vollverzinkte 3,5 x 3,0 mm Schrauben halten das ganze Häuschen zusammen. Ich habe alle Löcher mit einem 2 mm Holzbohrer vorgebohrt damit das Holz beim reindrehen der Schrauben nicht springt.
  • Für das angebohrte Holz habe ich einen 10 mm Holzbohrer verwendet.

Insektenhotel

Generell sollten Insektenhäuser immer an einem windgeschützten und sonnig Platz, mindestens 60-70 cm vom Boden entfernt aufgehängt werden. Auch eine Nahrungsquelle für die Insekten sollten in unmittelbarer Nähe sein. Bei mir sind es meine zwei Hochbeete und ein kleines Beet mit Wildblumen.

Insektenhotel

Ich hoffe ich konnte euch ein wenig inspirieren und vielleicht habt ihr Lust bekommen selbst ein Insektenhotel zu bauen. Mir macht es viel Freude wenn ich im Garten sitze und sehe wie die kleinen Bienchen und Käferchen im Frühsommer nach und nach einziehen. Leider wird es wahrscheinlich erst nächstes Jahr richtig bezogen, da im August jetzt keine Insekten mehr nisten. Das war ich etwas zu langsam 😉 … aber für alle die selbst ein solches Bauprojekt beginnen wollen ist der kommende Herbst und Winter die ideale Zeit zum werkeln.

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