Kennt ihr die Situation, wenn ihr wohin fahrt und ihr irgendwie im Vorfeld nichts oder nicht viel erwartet habt und rückblickend gesehen, der Ausflug mega toll und vor allem überraschend war? So erging es uns bei unserem Besuch des Colorado National Monuments in der Nähe von Grand Junction im Westen des Staats. Denn wir haben dort eine Herde der ansonsten sehr scheuen Dickhornschafe (Bighorn Sheeps) gesehen und sind zudem durch eines der größten Wein- und Obstanbaugebiete in Colorado gefahren. Wenn ihr jetzt denkt, ich hätte zu tief ins Glas geschaut, kann ich euch beruhigen, den Wein und Colorado passen sehr gut zusammen, aber alles der Reihe nach 😉 .
Western Colorado
Leider war das Wetter in Ouray und Umgebung ja recht regnerisch und so sind wir auf den Highways 550 und 50 recht schnell in den Norden von Colorado gefahren. Darüber gibt es, um ehrlich zu sein, nicht viel zu erzählen, da die Landschaft nicht besonders abwechslungsreich und interessant ist.
Unser (Übernachtungs-)Ziel war ursprünglich einer der State Park am Colorado River rund um Grand Junction. Das schlechte Wetter hatte uns aber zwischenzeitlich eingeholt und wir haben uns daher entschieden, das Colorado National Monument anzuschauen. Das hört sich jetzt ein wenig komisch an bei schlechtem Wetter einen National Park zu besuchen, aber durch den National Park Pass entstanden keine extra Eintrittskosten und die Vorhersagen hatte dann am Abend auch wieder gutes Wetter, sowie eine klare Nacht vorausgesagt.
Colorado National Monument
Demnach stand vor dem Saddlehorn Visitor Center das Wasser noch in großen Pfütze, aber der Himmel hatte schon wieder ein vielversprechendes Blau angenommen. Es hatte sich auch herausgestellt, dass der Park einen Campingplatz hat, was ich im Vorfeld nicht wusste. Diesen haben wir natürlich sofort inspiziert und eine ruhige Site mit Aussicht bezogen, auf der wir dann am Abend den Sonnenuntergang genossen haben.
Das Colorado National Monument ist ein Teil des Colorado Plateaus welches sich ca. 600 Meter über dem Tal des Colorado Rivers erhebt. Dabei haben Wasser, Hitze und Frost tiefe Abbrüche, steile Felswände und unverwechselbare Steinformationen geformt.
Jetzt wo die roten Steine wieder im Sonnenlicht strahlen und es auch wieder angenehm warm geworden ist, haben wir vor dem Abendessen noch eine kleine Ausfahrt auf dem Rim Rock Drive unternommen und wurden von einer Herde Bighorn Sheeps begrüßt. Die Schäfle hier haben wenig mit den wolligen Wesen auf der Schwäbischen Alb gemein und sind vor allem in den Rocky Mountain States auf grasbewachsenen, felsigen Berghängen heimisch. Mich hat das natürlich mega gefreut und ich konnte gar nicht genug Fotos von den gehörnten Zeitgenossen knipsen 🙂 .
Solltet ihr auch mal hier in der Gegend unterwegs sein, empfehle ich euch schon der unglaublichen Aussicht wegen, das National Monument hoch über Grand Junction zu besuchen, auch wenn es nicht extra in den Reiseführern beworben wird und ein wenig abseits der bekannten touristischen Hotspots von Colorados liegt.
Colorado’s Wine Country
Eine weitere Überraschung haben wir auf der Weiterfahrt in Richtung Rocky Mountains National Park und Denver erfahren. Ja ihr lest richtig, unsere Reise geht in Richtung Denver und neigt sich somit auch unweigerlich ihrem baldigen Ende 🙁 . Aber ein paar Tage haben wir noch und schaut man jetzt aus dem Fenster, könnte man auch in Kalifornien oder Florida unterwegs sein.
Hier, in der Umgebung von Grand Junction, ist man nämlich in Colorado’s Wine Country unterwegs. Folgt man dem Highway 6 durch Weinberge und Obstplantagen, auf denen vor allem Pfirsiche angebaut werden, erwartet man an jeder Kurve den ersehnten Blick auf das Meer 😉 . Entlang der Straße befinden sich außerdem zig Verkaufsstände mit Obst uvm. Die Weine von den Winzern aus Palisade / Grand Junction findet man hier fast in jedem Liquor Store und ich bedaure es jetzt schon, dass sie in Deutschland sehr schwer oder gar nicht zu beziehen sein werden.
Wir haben uns natürlich eine Flasche Wein und eine Pfirsich-Barbecue-Sauce als kulinarische Erinnerung mitgenommen und ich freue mich schon jetzt, wenn ich dann im nebeligen deutschen Herbst den Wein öffnen und in den sonnigen Urlaubserinnerungen schwelgen darf.