DIY & Home & Garden

Oh Tannenbaum, oh Tannenbaum

24. Dezember 2020

wie treu sind deine Blätter! Du grünst nicht nur zur Sommerzeit, nein, auch im Winter, wenn es schneit.

Oh Tannenbaum, Oh Tannenbaum …

Traditionelles Weihnachtslied

Könnt ihr euch ein Leben, ich meine natürlich Weihnachten, ohne Weihnachtsbaum auch nicht vorstellen? Wenn ja, dann solltet ihr jetzt unbedingt weiterlesen. Denn der Dezember ist traditionellerweise zugleich einer der schönsten und auch stressigsten Monate im Jahr. Irgendwie füllt sich ab Anfang / Mitte November der Terminkalender unaufhaltsam und die Zeit vergeht wie im Sauseschritt. Die Zensur kommt erst kurz vor Weihnachten wenn mein Schatz unseren Baum in die Wohnung trägt und ich ihn im Anschluss schmücke. Für mich ist es dann jedes Jahr wie eine kleine Zeitreise bzw. eine Gedankenreise an all die schönen Orte die ich besucht habe und ich genieße dieses Gefühl ungemein 🙂 .

Sammelleidenschaft

Ich habe nämlich vor vielen, vielen Jahren eine klitzekleine Sammelleidenschaft für Christbaumkugeln entdeckt und so wird unser Baum jedes Jahr ein wenig bunter. Das Wort Leidenschaft setzt sich ja aus den beiden Wörtern „Leiden“ und „schaffen“ zusammen und manchmal ist es glaube ich mein Mann Florian der zu Leiden hat, mir aber auch den Freiraum gibt und mich bei meiner kleinen Obsession mit viel Geduld zur Seite steht und schon den ein oder anderen Umweg auf dem Highway in Kauf genommen hat 😉 .

Zu unseren neueren Zugängen gehören die beiden oben abgebildeten Ornamente aus South Dakota, ein Baconstreifen und ein Büffelchen. Beides verbinde ich mit einem wunderbaren Urlaub in den Great Plains. Wir haben nämlich des Öfteren am Lagerfeuer Speck gebraten und auch die Büffel haben uns auf den Zeltplätzen im Badlands und Theodore Roosevelt Nationalpark sprichwörtlich auf Schritt und Tritt begleitet. Gekauft habe ich den Büffel im Generalstore im Custer State Park. Das süße Schweinchen, das sehr gut in die obere Parade passt, ist übrigens ein Geschenk für die Eltern des Elternbeitrages gewesen.

Ein Stück USA im Wohnzimmer

Das kleine Cable-Car hat schon ein paar Jahre auf dem Buckel, hat aber nichts an seiner Schönheit eingebüßt. Das letzte Mal als wir in San Francisco waren, hatten wir eine Tour mit dem Tandem-Fahrrad nach Sausalito unternommen und dort habe ich in einem kleine Geschäft am Hafen den besagten Christbaumschmuck erworben.

Cable-Car aus San Francisco

Für mich ist das eine der stärksten Urlaubserinnerungen und ich merke wie ich gerade beim Schreiben ein wenig sentimental werde. Aber es ist ja schließlich Weihnachten und da darf man das ja 😉 . Man darf sich natürlich auch an wärmere Ort, wie beispielweise auf die OBX (Outer Banks), wünschen. Das Bodie Island Lighthouse auf der 280 Kilometer langen Inselkette vor der Küste North Carolinas ist das perfekte Fotomotiv und markanter Punkt in der idyllischen Dünenlandschaft – aber vergesst nicht eure Sonnenbrille zu tragen.

Den kleinen Cowboyhut habe ich zwar nicht in Texas sondern in New Mexiko gekauft, aber in diesem Urlaub sind wir im Grenzland zu Mexiko einigen Gauchos begegnet und ich erinnere mich immer wieder wehmütig an die Margarita Bar mit dem traurigen, Gitarre spielenden Cowboy und den abgehalfterten Bikern und Cowboys im kleinen Städtchen Marathon zurück.

Wir haben in der zur Bar umgebauten Tankstelle das ultimative Wild West Feeling erlebt und waren wohl auch die einzigen Touristen die sich in das Kaff am Arsch der Welt verirrt hatten. Zudem habe ich dort einen der besten Margaritas getrunken und später in Santa Fe das beste Chili ever gegessen.

Howdy Cowboy

Sonnige Zeiten

Wir bleiben daher vorerst einmal in der Sonne und machen noch einen kleinen Abstecher in den Sunshine State, genauer an den Weltraumbahnhof Cape Canaveral, unternehmen. Dort gibt es nämlich auch Weihnachtskugeln zu erstehen und ich konnte mich schon vor über 10 Jahren nicht beherrschen und so hängt jetzt ein kleines Stück Florida jedes Jahr bei uns am Baum.

Grüße vom Kennedy Space Center

Bevor wir die neue Welt in Richtung Europa verlassen möchte ich euch noch nach Südamerika, genauer nach Mexiko mitnehmen. Dort wurde nämlich die Malerin Frida Kahlo geboren und auch sie hat einen Platz bei uns am Baum. Ich selbst war leider noch nie in Mexiko unterwegs, aber einer unsere ersten gemeinsamen Urlaube vor über 10 Jahren hat uns nach Berlin und dort in ein kleines mexikanischen Restaurant, welches nach der beeindruckenden Frau benannt war, geführt. Die Einrichtung war dabei so bunt und in auch in Zügen surreal gehalten wie die Bilder der Malerin.

Der Anhänger rechts im Bild neben Frida gehört genau zu Mexiko wie die Malerin selbst. Sind doch die Feierlichkeiten zum „Dia de los Muertos“, dem dreitägigen Totenfest Ende Oktober, fest mit dem Land am karibischen Meer verbunden. Jetzt fragt ihr euch sicherlich warum die Kugel dort hängt – ich kann euch die Frage glaube ich nicht abschließend beantworten. Einmal habe ich, wenn es um Kunst und Kultur geht, einen Hang zum obskuren und bin immer wieder begeistert von Gegensätzen und so haben mich hier die bunten Farben und auch der spirituelle Hintergrund fasziniert.

Aber zurück zu den Lebenden – ich hoffe nämlich dass ihr auch eine sanfte Überfahrt über den Atlantik zurück nach Europa hattet und bei euch auch eine barbrüstige Dame am Bugspriet für immer klare Sicht und eine Handbreite Wasser unterm Kiel gesorgt hat.

Traditionelle oder nicht ganz traditionelle Ornamente

Ich bin ja ein großer Fan von altmodischen Motiven und so gehörten für mich die flache Kugel mit der Kerze auch zu meinen absoluten Favoriten. Erstanden habe ich sie vor zwei Jahren in Straßburg und ich finde vor allem die Perlmutt-Optik des Ornaments wunderschön. Die Kugel mit dem Engel habe ich in Salzburg erworben und finde die im Jugendstil gehaltene Malerei sehr gelungen. Ich war schon lange auf der Suche nach einer Kugel im Stiele des tschechischen Jugendstil Künstlers Mucha und so kam es, dass der wunderschöne Engel heute am Baum hängt.

Ein paar der Ornamente habe ich natürlich auch hier auf dem Ulmer Weihnachtsmarkt gekauft. Ich muss gestehen, dass es mir vor allem traditionelle Motive die ein wenige angestaubt und altmodisch wirken angetan haben und ich daher meine Sammlung im letzten Jahr mit dem kleinen Hahn und den farbenfrohen Papageien erweitert habe.

Ich möchte die Reise mit ein paar kulinarischen Ornamenten abschließen, wir sind jetzt ja schon lange unterwegs und ihr habt sicherlich schon ein wenig Hunger bekommen 😉 . Diese Jahr ist der limitierte Chicken McNugget dazugekommen. Ich habe natürlich auch eine Christmas Pickle am Baum versteckt. Habt ihr gewusst, dass es in Amerika immer heißt alle Deutschen hätten eine Essiggurke am Weihnachtsbaum hängen und wer besagte Gurke als erstes am Baum erspäht bekommt ein extra Geschenk? Witzig ist dabei, dass wir hier in Good Old Germany wohl diese „deutsche“ Tradition in den letzten Jahren aus den USA übernommen haben.

In diesem Sinne wünsche ich Euch viel Spaß und Freude beim schmücken eures eigenen Baumes und natürlich ein besinnliches und frohes Weihnachtsfest.

Virtuelle Kaffeekasse

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