DIY & Home & Garden

Trautes Heim, Glück allein

8. Dezember 2018

Auch wenn momentan der Winter noch nicht richtig in Sicht ist, hat bereits vor ein paar Wochen die kalte und schmuddelige Zeit begonnen. Eigentlich ist es nicht richtig kalt, aber das klamme und nebelige Wetter hat mich an manchen Tagen voll und ganz in seinem eisernen Griff. Zugegebenermaßen ziehen mich solche Wetterverhältnisse immer ganz schön runter, aber ich finde man darf sich auch nicht allzu leicht unterkriegen lassen.

Daher finde ich es in den dunklen Monaten besonders wichtig, einen Art Rückzugsort zu haben an dem man sich zu 100 % wohlfühlt. Zufälligerweise bin ich vor ein paar Wochen in einer Zeitschrift auf das Buzzwort hyggelig gestoßen und dabei mit meinen Gedanken hängen geblieben. Für alle die das Wort bisher auch noch nicht gekannt haben, eine kurze Erklärung: Es stammt ursprünglich aus dem Dänischen und steht als Adjektiv für gemütlich, heimelig und angenehm.

Die letzten Jahre ist der skandinavische Lifestyle über IKEA hinaus immer mehr zu uns nach Deutschland geschwappt und selbst in Ulm, jetzt nicht unbedingt der Nabel der Interior Design Szene 😉 , eröffnen immer mehr Geschäfte mit nordischem Design in den Auslagen. Seien es Möbel, Wohnaccessoires oder Geschirr – der Produktpalette sind hier keine Grenze gesetzt. Der für meine Wenigkeit wirklich interessante Aspekt ist aber nicht der Gedanke ein tolles und stylisches Foto meiner Wohnung auf einem Instagram-Account zu veröffentlichen. Für mich verbirgt sich hinter dem Wort eine Idee und ein Gefühl, welches mehr als nur eine vom Momentum geprägte Lebensart darstellt. Eine der Übersetzungen für hyggelig ist auch das, wie ich finde, sprachlich sehr schöne Wort heimelig. Und in diesem Wort steckt auch das Substantiv Heim oder auch die Heimat. 

My home is my castle

Denn wo und wann stellt sich bei euch das Gefühl des Heimkommens ein? Bei mir ist es ganz klar der Moment wenn ich meine eigenen vier Wände betrete. Meine Wohnung ist für mich ein Ort voller Erinnerungen an schöne und glückliche Momente. Auch wenn es, äußerlich betrachtet, immer ein wenig durcheinander aussieht liebe ich dieses kreative Chaos um mich herum und finde es sehr inspirierend. Ich finde es von essenzieller Wichtigkeit, einen Ort zu haben an dem man auch „innerlich“ frei  und ungezwungen sein kann.  Da ich selten neue Möbel kaufe und mich meist aufs umdekorieren beschränke, möchte ich euch im Folgenden auf eine virtuelle Reise durch meine Wohnung mitnehmen.

Erinnerungen an den Sommer

Die leuchtend gelben Strohblumen auf den ersten Fotos im Beitrag sind aus unserem Garten und haben für mich auch in den dunklen Monaten die Sonne konserviert. Die kleine Tonblume ist ebenfalls eine Erinnerung an den letzten scheinbar endlosen Sommer: ich habe sie auf dem Donaufest erstanden und hatte dort ein paar wunderschöne und unbeschwerte Abende mit lieben Menschen verbracht. Ich möchte euch damit sagen, dass Erinnerungen nicht immer viel Geld kosten oder besonders repräsentativ sein müssen. Wichtig ist, dass man selbst was mit den Dingen „anfangen“ kann und sich etwas in einem bewegt wenn man sie betrachtet.

Fotoerinnerungen

Die vielzähligen Fotos und Postkarten an den Fotoschnüren im Wohnzimmer zaubern mir automatisch ein Lächeln auf die Lippen wenn ich den Raum betrete. Wir haben im Wohnbereich zwei Wände mit Dachschrägen und so ist es nicht möglich, die Wand als Projektionsfläche für Fotos zu nutzen, wie ich das in den anderen Räumen der Wohnung gerne machen. Darüber hinaus ist diese Variante auch eine kostengünstigere Möglichkeit als der Druck auf Leinwand oder ähnlichem. Ich habe die Schnüre mit ein wenig Zubehör aus dem Baumarkt selbst gebastelt. Das hat den Vorteil, dass man sie beliebig kurz oder lang gestalten kann. In meinem Fall habe ich sie an zwei Haken entlang der Schräge waagrecht quer durch das Zimmer hindurch gespannt. Für eine selbst gebastelte Fotoschnur benötigt ihr:  

– Stahlseil mit 3 mm Durchmesser
– Simplex-Klemmen damit ihr eine Schlaufe zum Aufhängen biegen könnt 
– Drahtschere zum kappen des Seiles 
– Neodymmagnete zum Aufhängen der Fotos / Postkarten

Darüber hinaus habe ich mich vor ein paar Jahren dazu entschieden nur noch selbst geknipste Bilder aus unseren Urlauben in der Wohnung aufzuhängen. Entsprechend bunt sind unsere Wände anzuschauen. 

Kleine Basteleien nicht nur zur Weihnachtszeit

Die kalte und dunkle Jahreszeit eignet sich wunderbar um die Wohnung in ein kleines Lichtermeer zu verwandeln. Ich sammel im Herbst immer die Früchte der Rosen, die Hagebutten, da diese ein attraktiver und haltbarer Schmuck in der weihnachtlich geschmückten Wohnung sind. Dieses Jahr habe ich die Früchte mit ein wenig Glanzlack angesprüht und sie in einer Holzschale dekoriert. Aus leeren Gläsern lassen sich ohne großen Aufwand und mit ein wenig Window-Color schöne Teelichter basteln. Ebenfalls lassen sich leere Dosen schön als Blumentöpfe oder mit ein paar Löchern und Ornamenten versehen auch prima als Windlichter verwenden.

Feuerschein an kalten Winterabenden

Unsere neueste DIY Errungenschaft ist eine Indoor Feuerkorb für das Wohnzimmer. Dieser besteht aus einem handelsüblichen Feuerkorb aus dem Baumarkt, einer Lampenfassung mit Schalter und Kabel und einer LED Feuerlampe, welche durch ein paar Scheite Holz verdeckt wird. Diese geben dem Ganzen auch den Anschein eines echten Lagerfeuerchens, das in der Wohnzimmerecke gemütlich vor sich hinbrennt.

In diesem Sinn wünsche ich euch eine schöne und gemütliche Zeit.