Wie bereits erwähnt, hatten wir vor ein paar Jahren bereits zwei Tage in Seattle verbracht. Damals war das Wetter nicht allzu dolle und wir haben uns auf „Indoor-Aktivitäten“ beschränkt. Wir waren damals im EMP (Experience Music Project), auf der Space Needle und im Pike Place Market. Schon damals hat es mir in Seattle ganz gut gefallen und ich habe mich wohl gefühlt. Mir geht es bei amerikanischen Städten immer so: entweder ich fühle mich wohl und finde die Stadt spontan toll (Washington, San Francisco, Baltimore, San Antonio, Charleston etc.) oder ich finde sie irgendwie „komisch“ (z. B. Los Angeles). Wobei das lediglich ein Bauchgefühl ist. Die Stadt ist deswegen nicht komplett „doof“, es gibt auch dort viele tolle Dinge zum Erleben, aber irgendwie fehlt der „Flair“ und die Motivation sich länger mit der Stadt zu befassen.
Bei unserem zweiten Besuch in Seattle hat mir die Stadt noch besser gefallen wie beim ersten Mal 🙂 . Das lag nicht nur im „Heimvorteil“ – d.h. man kennt sich schon ein wenig aus und weiß wo welche Sehenswürdigkeiten sind – sondern auch am tollen Wetter. Bei strahlendem Sonnenschein ist es einfach toll eine Stadt zu erkunden und sich auch ein wenig „treiben“ zu lassen. Seattle gilt als das wirtschaftliche, wissenschaftliche und kulturelle Zentrum der Region Pacific Northwest. Das wohl bekannteste Bauwerk der Stadt ist die Space Needle, die wir dieses Mal nicht besucht haben. Zudem hat Seattle ein paar recht interessante „Nicknames“ aufzuweisen:
- The Emerald City – Die Smaragdstadt als Anspielung auf das viele Grün im Stadtgebiet und die umliegenden Wälder
- The Rain City – Obwohl die Niederschlagsmenge geringer ist als in vielen anderen US-Städten hält sich hartnäckig das Gerücht, dass es im Norden von Washington State nur regnet 😉 .
- The Jet City – Eine Anspielung auf das nahegelegene Boeingwerk mit einem der größten Fabrikhallen der Welt. Diese kann auch besichtigt werden, was wir an unserem letzten Tag auch getan haben 🙂 .
So haben wir dieses Mal alte „Lieblingsorte“, wie den Pike Public Market nochmals besucht und auch Neues entdeckt.
Dem Chihuly Garden and Glass habe ich einen extra Beitrag gewidmet, weil ich zum einen vollkommen geflasht war und zum anderen das Museum, nach dem Dali Museum in St. Petersburg (Florida), zu meinen absoluten Favoriten auf dem nordamerikanischen Kontinent gehört. Hier geht’s weiter zu meinem Beitrag zum Chihuly Garden and Glass Museum.
Der Pike Place Market liegt in Downtown und ist einer der ältesten Farmer- und Kuriositätenmärkte der USA. Es gibt dort fast alles zu kaufen: Blumen, Fisch, Comicbücher, Gewürze, Schmuck, Kleidung, Musikinstrumente, Bücher, Käse. Der Markt, der 1907 eröffnet wurde, erstreckt sich über mehrere Häuser und Stockwerke hinweg. Besonders viele Besucher haben die Fischhändler, die mit diversen Einlagen wie Fische werfen und Geschrei, versuchen den Zuschauer zum Kauf ihrer Ware zu bewegen. Wir haben nichts gekauft, obwohl der frische Lachs und die Krebse sehr lecker anzusehen waren.
Meine zwei absoluten Lieblingsgeschäfte im Markt sind natürlich die Blumenläden und der Comicbuchladen 🙂 . In der Nähe des Markes liegt der Market Theater Gum Wall, die sogenannte „Kaugummistraße“. Dort befinden sich überall an den Häuserwänden gekaute Kaugummis. Die Leute haben sich über die Jahren hinweg an den Wänden verewigt und die Straßenreinigung hat resigniert 😉 . Die Sache ist zwar irgendwie cool, aber auch ein wenig eklig.
Das Ballard Lock liegt im Norden Seattles. Die Schleuse wurde vom US Army Corps of Engineers erbaut und 1917 eröffnet. Diese wurde im Nachhinein noch mit einer Fischleiter ausgerüstet. So können sich auch hier die Lachse ohne Umwege auf zu ihren Leichgründen machen (und neugierige Menschen wie Florian und ich können sie dabei auch noch durch Plexiglas beobachten 😉 ).
Die Hauptaufgabe der Schleuse ist die Regulierung des Wasserstandes von Lake Washington und Lake Union. Und natürlich das die Boote vom Puget Sound, der Meerenge an der auch Seattle liegt, zu den o.g. Seen kommen.
Das Fishermen’s Terminal im Hafen von Seattle liegt ebenfalls im Norden der Stadt. Dort liegen die großen kommerziellen Fischerboote vor Anker. Diese Fischen Lachse, Heilbutt, Krebse uvm. und fahren hoch bis in die Gewässer vor Alaska.
Dieser Hafen ist auch der Winterhafen für die Schiffe aus der Discovery Channel Serie „Der gefährlichste Job Alaskas“ also den „verrückten Krabbenfischern“ 😉 . Ihr wisst ja – Campingküche ist die beste Küche – aber einmal jeden Urlaub gehen wir „richtig Essen“. Sprich in ein Restaurant und geben dort auch immer mal ein paar Dollar mehr aus. Diese Mal haben wir uns The Crab Pot am Pier 57 ausgesucht.
Das Restaurant ist ein wenig touristisch aber das Essen, besonders die Krebse und Muscheln, sind sensationell lecker. Hier geht’s zu Homepage des Restaurants. Ein netter Gimmick ist das Lätzchen das jeder Besucher zum Essen bekommt. Ich muss jetzt nicht sagen, dass es von Florian kein „Lätzchen-Bild“ gibt 😉 . Am Pier 57 haben zudem die Natives das „Heimkommen der Lachse“ (Salmon Homecoming)gefeiert. Am Pier waren daher viele Verkaufszelte mit indianischen Handarbeiten und Schnitzereien aufgebaut. Außerdem gab es die üblichen „Fressstände“ und ein großes Zelt in dem Tänze zelebriert wurden.
Wir haben uns ein wenig umgesehen und den Tänzen zugeschaut. Am Pier 57 ist der Sonnenuntergang einfach am schönsten 🙂 .