Unser Weg an die Adria hat uns durch die Region Emilia-Romagna geführt. Diese ist wohl der Inbegriff für Lebensmittel und Produkte aus Bella Italia die von allen heiß und innig geliebt werden. Aus der Schlemmerregion im Norden Italiens kommen u.a. der Parmaschinken, der Parmesan, die Mortadella, das Ragù Bolognese und der Aceto Balsamico. Auf der anderen Seite steht die Region auch für großen italienischen Markennamen wie Ferrari, Maserati und Ducati. Wir haben uns einen Campingplatz nördlich von Ravenna ausgeschaut und in Lido di Pomposa für zwei Nächte auf dem Campingplatz Vigna sul Mar Camping Village unser Zelt aufgeschlagen.
Zuvor haben wir aber einen mittäglichen Stopp in Bologna eingelegt und ich habe mich sofort in diese Stadt verliebt. Eine Besonderheit hier ist, dass man die Stadt eigentlich komplett im Schatten bzw. sollte es mal schlechter Wetter, sein trockenen Fußes durchqueren kann. Die Arkaden in der Innenstadt erstrecken sich über knapp 40 km und entstanden eher aus einer Not heraus. Das obere Stockwerk konnte mit Hilfe der Arkaden ausgebaut und so neuer Wohnraum geschaffen werden.
In den engen Gässchen gibt es zig Geschäfte die Käse, Wurst und Brot anbieten und von deren Decken riesengroßen Parmaschinken herunterbaumeln. Ich finde ja in den Mittelmeerländern sind die Lebensmittel in den Metzgereien und Bäckereien viel schöner drapiert und werden viel appetitlicher präsentiert.
Neben Bologna haben uns die Städte Ravenna und Ferrara mit ihren historischen Altstädten angelockt. Deren historische Stadtkerne wurden wie schon die Säulengängen von Bologna von der UNESCO als Welterbestätte anerkannt. In Ferrara dominiert das Castello Estense, eine Wasserburg aus dem 14. Jahrhundert, die Innenstadt. Diese ist auch heute noch von einer gut erhaltenen Stadtmauer aus dem 15. Jahrhundert umgeben.
Wusstet ihr, dass Ferrara eine der wenigen großen italischen Städte ohne römischen Ursprung ist? Sie wurde nämlich von Bewohnern der Lagune von Venedig gegründet, wobei die Gründung der Stadt wahrscheinlich in einer eher ruhigen Periode erfolgte. In den nächsten Jahrhunderten erlebte die Stadt eine bewegte und teils kriegerische Zeit. Dennoch war sie auch während der Renaissance ein bedeutender Ort, der Künstler, Schriftsteller und Intellektuelle anzog. Die Familie d’Este, die die Stadt über mehrere Jahrhunderte regierte, unterstützte bekannte Künstler wie Tizian und Piero della Francesca weit über die Grenzen Italiens hinaus. Natürlich haben wir vor Ort auch das berühmte Coppia Ferrarese, ein traditionelles Brotgebäck, probiert. Leider war ich davon ein wenig enttäuscht, es war mir zu trocken. Aber probiert es selbst, wenn ihr vor Ort sein solltet 😉 .
Die Geschichte Ravennas ist nicht ganz so abwechslungsreich aber aus europäischer und literarischer Sicht äußerst interessant. Der Philosoph und Dichter Dante hat in Ravenna seine Göttliche Komödie vollendet und somit die italienische Sprache als Literatursprache etabliert. Dante fand auch in Ravenna seine letzte Ruhestätte.
Ursprünglich lag die Stadt direkt am Wasser. Heute liegt der Stadtkern 9 km vom Meer entfernt und der Hafen im Seebad Marina di Ravenna ist durch den Canale Candiano mit der Stadt verbunden. Ich finde die Innenstadt von Ravenna ist nicht vergleichbar mit der Ferraras – hier ist es sommerlicher, südländischer, beschwingter und irgendwie auch bunter. Ein wenig erinnert es mich daher auch an die Städte entlang der Palmenriviera. Mir hat es am besten auf dem Piazza del Popolo, dem zentralen Platz im Zentrum, gefallen. Die Fassaden der bunten Häuser und der Palast im venezianischer Baustil haben in der Sonne geleuchtet und mit einem Eis in der Hand war das Urlaubsfeeling perfekt.
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