Traditionellerweise fahre wir nach Silvester immer weg und dieses Jahr ging es also in den Osten der Republik, genauer gesagt in das schöne Dresden 🙂 . Ich war bereits als Jugendliche dort, das ist aber über 13 Jahre her und ich erinnere mich, dass wir damals nicht viel Zeit für Museumsbesuche hatten und die Frauenkirche noch in Schutt und Asche lag.
Galerien und Museen
In Dresden gibt es meiner Ansicht nach vier Sehenswürdigkeiten die man sich auf jeden Fall ansehen sollte: das „Historische Grüne Gewölbe“ im Residenzschloss, die Galerie der Alten Meister im Zwinger, die Frauenkirche und die DDR-Gedenkstätte in der Bautzner Straße.
Natürlich gibt es noch ein Dutzend weitere Museen und Galerien. Aber wie es immer so ist – man kann nicht überall seine Nase reinstecken und manche Dinge interessieren einen auch schlich und einfach nicht.
Die Touristeninformation befindet sich nahe der Frauenkirche am Neumarkt in der Altstadt. Wir haben uns dort die Dresdner Museums Karte für 22 Euro pro Person geholt. Diese gilt zwei Tage und man hat „freien“ Eintritt in 14 Museen der Stadt und keine Wartezeit im Museum.
Ich finde das sich solche Angebote immer dann lohnen, wenn man länger als einen Tag in einer Stadt ist. Zudem geht man doch auch in manche Museen, die man so nicht besucht hätte – schließlich sind sie ja im Preis mit inbegriffen 😉 . So habe ich schon manches Interessante erfahren, auch wenn ich ansonsten „nur“ einmal durch das Museum geschlendert bin.
Historisches Dresden
Dresden ist heute Landeshauptstadt des Freistaates Sachsen und international in den letzten Jahren sicherlich durch zwei „Bauvorhaben“ bekannt geworden: den Wiederaufbau der Frauenkirche in der Altstadt und den Streit um den Bau der Waldschlößchenbrücke. Die Wurzeln des historischen Dresdens reichen bis ins Jahr 1206. Schlendert man heute durch die Altstadt, kann man sich sehr gut vorstellen das Dresden als Residenzstadt der sächsischen Kurfürsten und Könige schon immer eine sehr reiche Stadt war. Noch heute kann man im in der Schatzkammer der Fürsten im Residenzschloss die Kostbarkeiten, die von einer glanzvollen Geschichte zeugen, bewundern.
Die Frauenkirche, sowie große Teile der Altstadt, wurden im zweiten Weltkrieg durch eine Feuersbrunst und die Bomben komplett zerstört. Der Wiederaufbau hatte letztendlich Jahrzehnte gedauert und das wohl auch, weil das Thema nicht gerad im Fokus der DDR-Politik stand und eh kein Geld vorhanden war 😉 .
Dresdner Frauenkirche
Jetzt erstrahlt die Frauenkirche jedoch in neuem Glanz 🙂 . Der Weihegottesdienst fand im Oktober 2005 statt und war sicherlich ein würdiger Rahmen für die 21-jährig währenden Wiederaufbauarbeiten. Ihr fragt euch sicherlich warum die DDR-Regierung die Kirche nicht schon früher aufgebaut hat: die Ruine sollte als Mahnmal gegen den Krieg stehen und die ganze Geschichte wurde natürlich auch politisch, als Zeichen gegen den Faschismus, instrumentalisiert.
Die Frauenkirche wurde ursprünglich 1743 fertiggestellt und als Schwester der „Santa Maria della Salute“ in Venedig konzipiert. So besitzt sie die größte steinern Kirchenkuppel nördlich der Alpen mit einem Durchmesser von megamäßigen 26 Metern.
Der barocke Innenraumes ist in Pastell gehalten und ich finde den Gemälden in der Kuppel sowie dem Altar sieht man gar nicht an, dass sie erst 20 Jahre alt sind 😉 . Hut ab vor den Restauratoren, Malern und Bildhauern die – wie ich finde – hier einzigartige Arbeit geleistet haben. Der Wiederaufbau der Kirche hat summa summarum unglaubliche 180 Millionen Euro verschlungen.
Entlang dem Fürstenzug zum Residenzschloss
Auf dem Weg zum Residenzschloss kommt man am Fürstenzug vorbei. Das mit 102 Metern Länge größte Porzellanbild der Welt stellt die Ahnengalerie des Fürstenhauses Wettin dar. Hier kann man sich die zwischen 1127 und 1904 in Sachsen herrschenden 35 Markgrafen, Herzöge, Kurfürsten und Könige nochmals quasi in Farbe anschauen.
Der Fürstenzug wurde bei den Luftangriffen auf Dresden nicht, oder nur sehr gering in Mitleidenschaft gezogen. Nur 212 der 23.000 Fließen wurden beschädigt. Das Residenzschloss wurde im 15. Jahrhundert von Markgraf Wilhelm dem Einäugigen erbaut und in den folgenden Jahrhunderten immer wieder erweitert sowie aus- und umgebaut. Ein Heiliger soll dem guten Marktgrafen das linke Auge ausgestochen haben, was ihm letztendlich die „nette“ Namenserweiterung eingebracht hat.
Heute befinden sich im Schloss Teile der Staatlichen Kunstsammlung Dresden, nämlich das
- historische Grüne Gewölbe
- neue Grüne Gewölbe
- Kupferstich-Kabinett
- Münzkabinett
sowie die
- Rüstkammer und Türkische Kammer.
Für das „Historische Grüne Gewölbe“ müssen nochmals extra 12 Euro pro Person abgedrückt werden – das Museum ist somit nicht in der Museumskarte beinhaltet. Ich finde jedoch das man das Geld ausgeben und sich die Sammlung anschauen sollte, der Audioguide ist hier im Preis mit inbegriffen. Über den Innenhof des Schlosses spannt sich eine moderne Kuppel-Konstruktion aus Glas. Ich liebe solch gelungenes Zusammenspielt zwischen Altem und Neuem 🙂 .
Im „Historischen Grünen Gewölbe“, das seinen Name durch die grüne Wandfarbe in den Räumlichkeiten erhalten hat, werden über 3000 Exponate ausgestellt. Dazu gehören in verschieden Themenzimmern arrangierte Statuen und Pokale aus Bronze und Elfenbein sowie diamantbesetzte Schmuckstücke der Wettiner Fürsten.
Mein zweiter Favorit, neben dem o.g. „Historischen Grünen Gewölbe“ ist die farbenfrohe Türckische Cammer mit ihrer Sammlung von Zelten, Kleidungsstücken und Rüstzeug aus dem osmanischen Reich. Leider dürfen im Museum keine Fotos gemacht werden und somit müsst ihr euch die Sache wohl selber anschauen 😉 . In den weiteren Teilen meines Reiseberichtes möchte ich euch von unserem Besuch des Zwingers und der DDR-Gedenkstätte Bautzner Straße berichten.