Urlaub in Italien

Wandern und Camping in Cinque Terre

24. Mai 2017

Von unserem Campingplatz in Moneglia aus haben wir natürlich Ausflüge nach Cinque Terre, dem wohl bekanntesten Küstenstreifen der italienischen Riviera, gemacht. Ich liebe es ja wenn man morgens vom Meeresrauschen geweckt wird und den Kopf aus dem Zelt streckt und den blauen Ozean vor sich sieht – so könnte ab jetzt jeden Tag sein 😉 .

Die Fahrt nach Cinque Terre führt uns durch das bewaldete Küstengebirge auf winzigen Straßen durch noch winzigere Örtchen, die meist nur aus 10 Häusern und einer Kirche bestehen und wie eine Herde Bergziegen am Hang kleben.

In Monterosso al Mare, dem nördlichsten der „fünf Erden“ angekommen haben wir uns erstmal schlau gemacht wann der Zug bzw. das Schiff, welche(s) die Örtchen miteinander verbinden, fahren. Wir wollen nämlich von Monterosso nach Vernazza wandern und mit besagtem zurückfahren.

Der Nationalpark Cinque Terre umfasst nicht nur die Orte Monterosso, Vernazza, Manarola, Corniglia und Riomaggiore und das Gebirge im Hinterland sondern auch das Küstengewässer und ist einer von 24 italienischen Nationalparks. Reist man mit dem Auto an, ist Monterosso der beste Ausgangspunkt für Unternehmungen. Am Hafen befindet sich nämlich ein großer Parkplatz, der jetzt in der Vorsaison am Vormittag noch einige freie Plätze bereitgehalten hat. Für die Hauptsaison kann und will ich nicht sprechen, ich denke aber dass man dann mit einer Anreise von La Spezia aus mit dem Zug besser bedient wäre. In allen anderen Orten hat es auch Parkplätze, diese sind aber rar und nur für fortgeschrittene „Einparker“ geeignet.

Zum Wandern im Nationalpark braucht man ein Permit. Das kostet pro Tag 7,50 €, wobei das Permit für mehrere Tage gestaffelt günstiger zu erwerben ist. Wir haben unseres direkt am Wanderweg gekauft, alternativ kann man in einem der Nationalpark-Center das Permit erstehen. Der Einstieg ist, wie auch bei der letzten Wanderung zur Abbazia di San Fruttuoso, sehr mühsam. Es führen erstmal zig steile Treppen vorbei an Gärten in die Weinberge hinein.

Von da aus geht es recht eben auf einem gut sichtbaren Wanderweg die Küste entlang. Die Beschilderung und der Verlauf des Weges ist klar und man kann sich eigentlich nicht „verwandern“ 😉 . Am Wegesrand hat ein Bauer aus der Umgebung seinen „mobilen Saftstand“ aufgestellt und frisch gepressten Saft aus Orangen und den über die Grenzen Liguriens hinaus bekannten Monterosso-Zitronen angeboten. Diese wachsen an den Steilhängen und haben einen unverwechselbaren Geruch und schmecken auch feiner und „sonniger“ als normale Zitronen, welche man so im Supermarkt kaufen kann. Nach ca. 3 km ist der kleine Hafen von Vernazza zwischen den Büschen und Kakteen ersichtlich.

Der Ort wird von der Kirche Santa Margherita d’Antiochia und dem Kastell Doria geprägt und hat wie ich finde mehr Charmen als Monterosso. Die Gässchen sind noch enger und verwinkelter und trotz der Touristen ist dem ehemaligen Fischerörtchen die Ursprünglichkeit nicht ganz verloren gegangen.

Zurück sind wir übrigens mit dem Zug gefahren. Das Schiffchen hatte leider am heutigen Tag Vernazza, aus welchen Gründen auch immer das Wetter konnte es nicht gewesen sein 😉 , nicht angefahren. Ich kann euch leider nicht von allen Dörfchen berichten, da wir in den nächsten Tagen „nur“ noch Ausflüge nach Manarola und Riomaggiore gemacht haben. Die Örtchen ähneln sich aber alle und irgendwie ist jeder Ort eine schöne Wiederholung des Vorherigen, wobei Manarola das älteste Örtchen der Fünfen ist. Die Grundsteinlegung der Kirche San Lorenzo geht hier bis auf das Jahr 1160 zurück und wenn am durch die Gassen bummelt hat man verstärkt den Eindruckt, dass die Häuschen übereinander gebaut und wie Steine beim Tetris aufeinander gestapelt wurden.

Um dem  Strom an Tagestouristen irgendwie Herr zu werden überlegt die Regierung weiter nicht nur den Zugang zu den Wanderwegen, sondern auch die Anreise in die Orte zu reglementieren. In Manarola waren z.B. so viele chinesische Touristen unterwegs, dass man am Hafen aufpassen musste nicht einen Selfie-Stick ins Ohr gestopft zu bekommen.

Der äußerst populäre Spazierweg Via dell’Amore zwischen Riomaggiore und Manarola war leider geschlossen. Im Internet und in meinem Reiseführer konnte ich hierzu unterschiedliche Infos lesen bzw. im Internet auf den Cinque Terre Info-Seiten steht nicht explizit das der Liebespfad geschlossen ist. Wie ich meinem Reiseführer entnehmen konnte ist der Pfad schon seit ein paar Jahren nicht mehr für die Öffentlichkeit zugängig. Gründe hierfür sind der insgesamt schlechte Zustand und die Gefahr von Steinschlag.

Ihr fragt euch jetzt sicherlich welches der „Erden“ mein Favorit ist und diese Frage kann ich euch leider nicht abschließend beantworten. Alle Örtchen haben ihren Charm aber ich denke eine Mischung aus dem Hafen von Vernazza und den Innenstädten von Monterosso und Manarola wäre optimal 😉 .

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