In diesem Beitrag nehme ich euch mit nach Berchtesgaden an den schönen Königssee. Ihr werden es ja nicht glauben, aber ich hatte auf der Fahrt und jetzt auch wieder beim Schreiben des Beitrages einen echten Ohrwurm, den ich nur schwer wieder aus meinem Kopf herausbekommen habe:
Hoch in den Bergen überm Königssee. Da haust die Maid und hütet Vieh im frischen Klee. Hoch auf den sonnigen Matten …
Jodelodidie, Holladie, holladie, holladie, holladie, die Sennerin vom Königssee … sie tanzt wie eine wilde Fee …
Kiz – Die Sennerin vom Königssee
Wir waren im Vorfeld echt gespannt, wie es wohl an DEM touristischen Hotspot (mal abgesehen von Hitlers ollem Teehaus, dem Kehlsteinhaus) in Berchtesgaden so zugehen mag und ob wir denn nicht, wie an Schloss Neuschwanstein, von den Touristenmassen „erschlagen“ werden würden. Dem war zum Glück dann nicht so.
Hier in Berchtesgaden haben wir natürlich die Fahrräder auf dem Wohnmobil gelassen, aber auch feststellen müssen, das man mit Baby/Kleinkind, aber ohne Kraxe nicht allzu weit kommt. Quasi sind selbst die einfachsten Wanderwege (Gelb) – hier wird mit der offiziellen farblichen Schwierigkeitsklassifizierung vom DAV gearbeitet – nicht mit einem Kinderwagen bewanderbar.
Wunderbare Zeit in Schönau
Wir haben uns auf dem Campingplatz Mühlleiten in Schönau am Königssee einquartiert, wobei ich hier kein Risiko eingehen wollte und im Vorfeld telefonisch reserviert habe. In Schönau, also fußläufig zum Königssee, gibt es nämlich nur zwei Campingplätze und da ich auf keinem von beiden bisher war, habe ich mich für den Kleineren, sprich Camping Mühlleiten entschieden. Hier gab es einen Frühstücksservice, die Sanitäranlagen waren sehr sauber und der Platz trotz der Lage an der Straße nach Schönau sehr ruhig. In Schönau, ebenfalls fußläufig zum See, gibt es noch einen normalen Parkplatz auf dem man mit dem Wohnmobil oder dem Gespann bis zu zwei Tagen stehen kann. Dieser Stellplatz kam aber für uns von vornherein nicht in Fragen.
Zu Fuß sind wir von unserem Campingplatz rund 30 Minuten gemütlich zum Seeufer gelaufen. Wir haben meist wegen dem Kinderwagen den Weg entlang der Straße und nicht entlang der Königsseer Ache genommen. Diese fließt am Campingplatz vorbei und der Spazierweg ist landschaftlich natürlich etwas schöner und auch ruhiger. Leider ging es nämlich, um überhaupt zum Fußweg am Fluss zu kommen, steil den Berg auf einem Trampelpfad hinunter und das war uns mit Henry in seinem Wägele einfach zu stressig.
An der Ache entlang kann man übrigens auch barrierefrei bis nach Berchtesgaden spazieren, was rund fünf Kilometer einfache Wegstrecke sind. Der Spazierwanderweg ist zudem auch ein Teil des Premiumwanderwegs Salzalpensteig, der vom Chiemsee am Königssee vorbei bis zum Hallstätter See führt. Wir haben als Gäste des Campingplatzes aber auch eine Gästekarte bekommen, mit der man kostenlos mit den Bussen fahren konnte und so ist mein Sohn am schönen Königssee auch wieder mal mit den öffentlichen Verkehrsmitteln gefahren, was er so liebt.
Bootsfahrt auf dem Königssee
Natürlich haben wir am Königssee auch eine Bootsfahrt zur weltbekannten Wallfahrtskirche St. Bartholomä mit ihren markanten Zwiebeltürmchen unternommen, ist das doch der Hauptgrund hierher zu fahren 😉 . Wusstet ihr, dass der Königssee der tiefste See in Bayerns ist und an manchen Stellen knapp 200 Meter Wasser unter dem Rumpf des Elektro-Fahrgastbootes liegen? Der Königssee darf übrigens nur mit Booten mit Elektromotor oder halt mit Muskelkraft befahren werden. Die wunderbar restaurierten Holzboote befördern übrigen schon seit dem Jahr 1909 Touristen und werden heute noch in der Werft in Schönau gewartet und für ihnen Einsatz am nächsten Tag geladen.
Die Wallfahrtskirche St. Bartholomä ist auch der erste Stopp auf der Fahrroute und liegt zusammen mit dem ehemaligen Jagdschloss der bayerischen Könige am Fuße der imposanten Ostwand des Watzmann Massives. Gerade das der Königssee blau schimmernd zwischen den steil aufragenden Felswänden liegt macht wohl seinen Reiz aus, dem auch wir uns nicht entziehen konnten.
Natürlich darf am Königssee der Wiederhall des Trompetenechos nicht fehlen und unser Kapitän hat kurz vor dem Anleger an St. Bartholomä sein Flügelhorn aus dem Kasten geholt und ein munteres Liedlein gespielt. Als Mama eines Kindergarten-Wildfangs bange ich in so Momenten, in denen es heißt, man solle doch ruhig sein damit alle das Echo besser hören könnten, immer ein wenig 😉 .
An der Wallfahrtskirche haben wir lecker im Biergarten gesessen und gegessen. Ich hatte im Vorfeld schon geschaut ob hier auch ein Kaiserschmarrn auf der Karte steht und wurde nicht enttäuscht 🙂 . Alles in allem sind die Preise und auch die Qualität der Speisen angemessen, aber es ist einfach ein Massentourismus der hier durchgeschleust wird, darüber muss man sich einfach im Klaren sein.
Wir sind vom der Wallfahrtskirche weiter an die Endstation Salet gefahren und haben dort einen kurzen Spaziergang zum Obersee unternommen. Hier wollten wir eigentlich den See entlang bis zur Fischunkelalm wandern, was sich aber aufgrund Wurzeln und großen Steinen auf dem Wanderweg mit dem Kinderwagen als sehr anstrengend und nervig erwiesen hat. Wir haben dann nach einem Drittel der Strecke umgedreht und sind zur Mooskaser Saletalm zurück spaziert. Dort gab es noch ein zünftiges Vesper bevor es dann wieder an Bord und zurück nach Schönau ging.
Weiterführende Links
- Schifffahrt auf dem Königssee: www.seenschifffahrt.de/de/koenigssee
- Camping Mühlleiten: www.camping-muehlleiten.de/de
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