Am Ufer des Zürichsees

Das erste August-Wochenende haben wir in der Heimat von Heidi und dem Ziegenpeter verbracht. Freunde hatten uns an den schönen Zürichsee eingeladen und wir sind der Einladung sehr gerne gefolgt. Die letzten Jahren sind wir auf dem Weg nach Italien oder Frankreich immer nur durch das kleine Alpenland hindurch gefahren. Richtig in der Schweiz war ich das letzte Mal vor 11 Jahren mit dem Wohnmobil – die Übernachtung in Genf vor drei Jahren mal nicht mitzählt 😉 . Wir sind am Freitag bei strahlendem Wetter über den Bodensee in Richtung Zürich gefahren. Im Nachhinein hat sich das als sehr gute Wahl herausgestellt – auf der A7 und der A96 war nämlich ein kilometerlanger Stau.

Am Samstag waren wir dann in der züricher Altstadt und am Zürichsee unterwegs. Ich liebe ja Städte die am Wasser liegen und gleichzeitig von Bergen eingerahmt werden. Vom Lindenhof aus hatten wir eine tolle Aussicht über die Dächer der Stadt und auf das Ufer der grün-blauen Limmat. Der Lindenhof bildet zusammen mit dem Rathaus den ältesten Teil Zürichs. Laut archäologischen Ausgrabungen haben sich bereits 1500 v. Chr. Menschen am Flussufer niedergelassen.

Der dem Lindenhof gegenüberliegende Teil der Altstadt heißt Niederdorf und ist das Amüsierviertel mit vielen Bars, Cafes und Restaurants. Nun ja, an dieser Stelle will ich auch gar nicht groß auf die Geschichte mit dem überteuerten Franken „herumreiten“: der Restaurant-Besuch ist hier keine ganz preiswerte Angelegenheit 😉 . Trotzdem haben wir uns ein paar Luxemburgerlis gegönnt. Das sind kleine Macarons die es im züricher Stammhaus der Confiserie Sprüngli zu kaufen gibt.

Wir haben uns sechs verschiedene Geschmacksrichtungen als „Versuecherli“ ausgesucht: Meine geheimen Favoriten waren ja Himbeere und Caramel/Fleur de Sel. Ich muss jetzt nicht anmerken, dass man das ganze Geschäft hätte leer kaufen können – Pralinen, Macarons und Petit Fours soweit das Auge reicht 🙂 . Wir haben die Zeit am See in vollen Zügen genossen und ein paar Stunden, ein Eis und ein paar Luxemburgerlis später war es für mich als wären wir schon eine Woche unterwegs im Urlaub. Zudem wollte ich jedes Mal wenn wir am Seeufer unterwegs waren, am liebsten direkt in den See hineinspringen.

Es wäre aber sicherlich doof gekommen mit komplett nassen Klamotten das Frauenmünster mit den weltbekannten Chagall-Fenstern zu besuchen. Leider dürfen im Chorraum keine Fotos gemacht werden, die bunten Glasfenster sind aber wunderschön und zeigen christliche Motive mit einer Prise Chagall – da galoppiert dann ein Pferdchen neben dem Sohn Gottes und den Jüngern welche in den knalligsten Farben gekleidet sind. Die Fenster wurden 1970 von Chagall im hohen Alter von 70 Jahren gestaltet und sind auch die einzige Dekoration in der Kirche. Beim Frauenmünster handelt es sich nämlich um eine reformierte Kirche. D.h. die Kirche weißt generell keinerlei Wandschmuck oder große Gemälde auf und ohne die Fenster mutet das Innere beinahe „nackt“ an.

Bevor wir den Abend im Garten unserer Freunde bei lecker Gegrilltem ausklingen haben lassen, haben wir noch auf besonderen Wunsch einer Einzelnen der Sukkulenten-Sammlung einen Besuch abgestattet. Ich bin ja ein großer Fan von Kakteen und Sukkulenten und wollte mit so eine der weltweit größten und bedeutendsten Sammlungen nicht entgehen lassen. Ein paar Pflanzen haben es – kaum zu glauben aber wahr – in unser trautes Heim geschafft 😉 und fühlen sich auf meinem Klavier sehr wohl.

Am Sonntag sind wir dann in Richtung Luzern in die Schaukäserei im Kloster Engelberg gefahren. Dort wird in einer gläsernen Produktion mit 6 Stationen erklärt wie der Klosterkäse hergestellt wird.

Bei der anschließenden Fahrt mit der Seilbahn auf den Engelberg hat sich die Bergwelt von ihrer schönsten Seite gezeigt. Auch die frechen Ziegen vor der Alm haben sich perfekt in das Bergpanorama eingefügt – fast wie auf einer Postkarte 😉 .

Leider mussten wir am Sonntag Abend schon wieder die Heimreise antreten. Wir hatten aber ein paar schöne, entspannte Tage und perfekte Gastgeber. An dieser Stelle vielen lieben Dank ihr Drei 🙂 .