Das es in Alberta eine Wüste gibt hatte ich bis dato auch noch nicht gewusst. Die Badlands (nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen Nationalpark in den USA), eine bizarre, bunte Landschaft mit Hoodoos und Steinformationen liegen im Süden Albertas.
Der Dinosaur Provincial Park ist somit der ideale Ausgangspunkt zum Wandern in der Wüste und um die Ausgrabungsstätten zu besichtigt. In diesem Gebiet wurden nämlich über 300 Dinosaurierskelette ausgebuddelt, was dem Park die Klassifizierung als UNESCO Welterbestätte einbrachte.
Leider wurden jetzt in der Nachsaison keine geführten Touren mehr angeboten. Wir sind daher auf eigene Faust losgezogen und haben den Provincial Park, genau beobachtet von Wüstenfüchsen und Dammwild, ein wenig unsicher gemacht. Keine Angst, wir haben keinen Dino ausgegraben sondern lediglich in den Ausstellungsdisplays Knochen bewundert.
Am Abend hat es leider angefangen zu regnen und wir mussten unser Abendbrot (Steak, Kartoffeln und Zwiebel vom Grill sowie Brot) etwas abrupt beenden. Gegen später haben wir unsere große Kofferraumklappe als „Dach“ verwendet, es wäre ja schade gewesen wenn der teure und gute Wein verdünnt worden wäre 😉 . Am späten Abend haben die Kojoten im Canyon noch ein kleines Konzert gegeben und wir sind in unserem (moskitofreien) Zelt zu Bett gegangen. Am nächsten Morgen hat es leider geregnet und wir sind zügig aufgebrochen. Unser erster Stopp war auf Vulcan, äh in Vulcan :-).
Ursprünglich nach einem römischen Gott benannt, hat hier zwischenzeitlich der moderne Vermarktungsgedanke gnadenlos zugeschlagen (es gibt sogar ein Bier aus Vulcan). Anfang des letzten Jahrhunderts wusste ja noch keiner von Star Trek 😉 .
Gegen Mittag sind wir in Calgary, der Hauptstadt der Provinz Alberta und dem Tor zu den Rocky Mountains, angekommen. Ich hatte bereits auf der Fahrt ein Motel reserviert. Es regnete nämlich immer noch und hatte keine 10 Grad. Außerdem haben wir noch ein paar Einkäufe zu erledigt, was in einer großen Stadt immer leichter fällt.
In Calgary sind wir mit der S-Bahn in das City Center gefahren. Wir haben uns ein wenig an den Tipps aus den Reiseführer orientiert und das Auto am Motel stehen gelassen. Das Parken ist teuer und gegen Nachmittag hat der Verkehr extrem zugenommen und die ganze Innenstadt war „verstopft“.
Im City Center haben wir den wunderbaren Devonian Garden, einen großen Indoorgarten im 4. Stock eines Einkaufszentrum, besucht. Die Fußgängerzone ist überschaubar, wobei auch die Kanadier das Prinzip der Fußgängerzone nicht ganz verinnerlicht haben und lieber in Shoppingmalls einkaufen.
Genau so eine ist der Eau Claire Market. Leider, im Reiseführer groß angepriesen, hatte die Mall ihre besten Tage schon hinter sich und machte einen sehr heruntergekommenen Eindruck. Zum Abschluss sind wir ein wenig an der Riverfront spazieren gegangen und haben den Tag mit Essen von Dairy Queen auf dem Hotelzimmer ausklingen lassen.