„Mama, da liegt ja Schnee, wir brauchen einen Schlitten!“ rief mein kleiner Henry ganz erstaunt während unserer Wanderung zu den Saurierhöhlen 😉 – oder besser gesagt, den Sandsteinhöhlen nahe Blankenburg im wunderschönen Naturpark Harz. Zu dieser abwechslungsreichen Familienwanderung, die unweit der Burg Regenstein beginnt möchte ich euch gerne in diesem Beitrag mitnehmen.
Der große Wanderparkplatz ist über die Abfahrt Blankenburg Mitte an der Autobahn 36 gut erreichbar und entsprechend ausgeschildert. Hier kann man auch mit dem Wohnmobil parken, jedoch nicht übernachten. Zum Übernachten kann ich euch den gut ausgestatteten Wohnmobilstellplatz in Thale empfehlen. Von dort aus können beispielsweise der Hexentanzplatz oder auch die Seilbahnen Thale Erlebniswelt besucht werden.
Vor Ort habt ihr verschiedene Möglichkeiten, zu den Höhlen zu wandern, da es einen kleinen sowie einen großen Rundweg gibt. Da Henry selbst die kürzere Rundstrecke konditionell nicht geschafft hätte, sind wir direkt zu den Höhlen und wieder zurück zum Parkplatz gelaufen – insgesamt eine Strecke von drei Kilometern. Die Wege im Wandergebiet Regenstein sind bestens ausgeschildert und verlaufen ohne nennenswerte Steigungen und größtenteils eben durch einen idyllischen Misch- und Nadelwald.


Die Sandsteinhöhlen sind gut versteckt in einem Kiefernwäldchen und zählen daher zu den weniger bekannten Sehenswürdigkeiten im Harz. Das Gebiet ist nach der ehemaligen, in früherer Zeit bedeutenden Heerstraße benannt, die durch den Wald verläuft. Aus diesem Grund wird auch von den Sandhöhlen im Heers gesprochen.
Auf einer Lichtung, die etwa die Größe eines Fußballfeldes hat, ragen imposante Sandsteinfelsen empor, von denen einige natürliche Höhlen bilden. Der Sandstein ist rund 83 Millionen Jahre alt und entstand in der Oberkreidezeit in einem flachen Meer. Im Zentrum dieses Gebiets, das im Blankenburger Volksmund als Sandhutsche bekannt ist, befindet sich der Dedingstein. An diesem Ort lässt sich die unberührte Kraft der Natur förmlich spüren, und schon in der Frühgeschichte sollen hier die Germanen Versammlungen abgehalten haben. Und natürlich hat in den Höhlen auch der ein oder andere Dinosaurier seine Spuren hinterlassen 😉 .


Soviel zur Legende – die Höhlen wurden jedoch nicht durch natürliche Prozesse geformt, sondern von Menschenhand geschaffen. Früher wurde der Sand des Gesteins als Scheuer- und Stubensand genutzt. Da sich der Sandstein hier besonders gut bearbeiten lässt, wurde er im umliegenden Waldgebiet Heers abgebaut und zu Sand verarbeitet.
Heute setzen Wind und Wetter dem Sandstein weiter zu. Die Verwitterung schreitet rasch voran, wodurch feiner Sand entsteht, der nicht mehr als Stubensand dient, sondern dem Kiefernwald ein einzigartiges Beach-Feeling verleiht. Bitte ritzt nicht in den Sandstein und respektiert auf eurer Wanderung die Natur.
Informationen zur Wanderung | |
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Schwierigkeit | einfach |
Distanz | 4,8 km |
Wanderzeit | 2,5 Stunden |
Geeignet für Kinder / Kinderwagen | Ja / Nein |


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