Kanada Westküste

Vancouver

13. September 2014

Wir haben unser Auto am Canada Place, dem Kreuzfahrtschiff Pier im Herzen Vancouvers, geparkt und uns mit der Citymap bewaffnet auf den Weg gemacht. Der Canada Place wurde zur Expo 1986 als kanadisches Pavillon errichtet und ist seitdem ein Wahrzeichen der Stadt. Heute fungiert der Pier als „Tor nach Kanada“ für die ankommenden Touristen: es gibt einen IMAX Film und unzählige Schautafeln über Kanada und dessen einzelnen Regionen.

Unsere erstes Ziel war natürlich die Waterfront. Wir haben uns ein wenig am Pier umgesehen und das Hafenpersonal beim Beladen der Schiffe beobachtet. Es lagen 3 Schiffe vor Anker, eines von der Holland America Linie, die anderen beiden von Reedereien die mir so nichts gesagt haben. Alle haben ihre Fahrt von Vancouver aus auf die Weltmeere gestartet (am Abend haben wir noch das Boarding beobachtet).

Canada Place Vancouver

An den Canada Place grenzt der älteste Bezirk Vancouvers an. Mich hat Gastown ein wenig an das Gaslamp Quartier in San Diego erinnert. Dort sind auch überall die auf alt getrimmten Straßenlaternen zu finden. Das Wahrzeichen des Viertels ist die Steam Clock die viertelstündlich pfeift und Dampf ablässt.

An Gastown grenzt im Südosten Chinatown an. Im Allgemeinen bin ich ja ein großer Fan von „Chinatowns“ und vergleiche die chinesischen Viertel der Städte die ich bereits besucht habe immer ein wenig miteinander. Vancouvers Chinatown ist nicht allzu groß aber authentisch und ein wenig nostalgisch: es gibt viele Chiropracticer, „dubiose“ Trading Unternehmen, Restaurants und auch viele Einkaufsläden (Supermarkt wäre zuviel gesagt) mit chinesischen Pilzen, Heilkräutern, Wurzeln, Gewürze, Fisch und Fleisch.

Ich finde es immer super spannend zu sehen, was zum Verkauf angeboten wird 🙂 . Auch wenn ich persönlich nichts kaufen würde, was nach Hundefutter riecht und von dem ich nicht einmal weiß was es ist. Ich bin der chinesischen Sprache (weder Kantonesisch noch Mandarin) halt immer noch nicht mächtig 😉 …

Im Stadtteil in dem sich unser Campingplatz befindet sind die Schulen auch mit chinesischen Zeichen benannt. Im Großraum Vancouver sind heute über 20 % der Bevölkerung chinesischer Abstammung.

Zwischen Gastown und Chinatown befindet sich über zwei Staßenzüge hinweg das „Problemviertel“ der Stadt 🙁 . Dort wandel sich das Straßenbild schlagartig: alle Geschäfte sind mit Eisengittern verrammelt, vor den Geschäften sitzen oder liegen die Obdachlosen und dazwischen versuchen Junkies sich ihr Pfeifchen anzustecken. Dazwischen findet man immer wieder Sozialarbeiter die versuchen mit den betrunken, zugedröhnten und verwahrlosten Gestalten ins Gespräch zu kommen und Kleidung und Essen verteilen. Es ist traurig mit anzusehen das nur 6 Häuserblocks zwischen Kreuzfahrt-Touristen die tausende Dollars für die Reise ausgeben und Menschen auf der Straße, die aus der Mülltonne ihr Mittagessen zusammensuchen, liegen.

Wir sind weiter in den Süden der Stadt Richtung „False Creek“ gelaufen. „False Creek“ ist ein Meeresarm an dem viele kleinen Jachthäfen und Parks zu finden sind.
An der Promenade waren viele Jogger und „Gassigeher“ unterwegs 🙂 . Hier war nicht so ein Gedränge wie in Downtown und die Luft war ganz „meerig“ (wenn ihr wisst was ich meine).

Unser Ziel für ein kleines, verspätetes Mittagessen war „Granville Island“. Wir sind mit einem der unzähligen Aquabussen auf die Halbinsel übergesetzt. Diese galt bis Mitte der 70er Jahre als Industriestandort. 1979 eröffnet der Granville Island Public Market als klassischer Farm Market. Heute haben sich Restaurants, Kneipen, Galerien, eine Brauerei und viele alternative Klamotten- und Schmuckläden angesiedelt.

Wieder zurück in Downtown sind wir über die Seawall Promenade und die Robson Street (die Shoppingmeile 🙂 ) zurück zum Parkhaus gelaufen. An der Promenade ist das Maskottchen der Olympiade 2010, der „Inukshuk“, zu finden. Der Steinmarker ist bei den Inuits ein Symbol für Freundschaft und Zusammenarbeit.

Auf der Shoppingmeile sind die in Kanada üblichen Geschäfte zu finden. Ein Teil der Gebäude haben einen nostalgische Fassade und sind mit Leuchtreklame versehen.