Ich habe heute Nachmittag  bei einem kühlen Bierchen auf dem Balkon unseren Norwegen Urlaub Revue passieren lassen. Wir sind nun ja schon wieder 2,5 Wochen daheim und natürlich hat uns der Alltag schon wieder „gefangen“ . Ihr wisst ja sicherlich alle wie das so „läuft“ 😉 …

Nichtsdestotrotz wird mich der Urlaub noch ein Weilchen begleiten: zum einem möchte ich noch ein Fotobuch gestalten und zum anderen erinnere ich mich immer wieder gerne an die ein oder andere witzige, eindrucksvolle oder interessante Anekdoten zurück 🙂 . Davon gibt es einige und ein paar meiner Gedanken würde ich gerne mit euch teilen.

Unterwegs in Norwegen

Die Norweger sind ein sehr nettes, offenes und unkompliziertes Völkchen. Das sind jetzt ja nicht unbedingt die Stärken der Deutschen 😉 . Wir haben aber einige Auswanderer kennengelernt die die Lebensart zur schätzen gelernt haben und schon seit über 10 Jahren in Norwegen leben. Insgesamt kann man sagen das die Menschen dort, ähnlich wie die Leute in Dänemark, entschleunigter leben. Selbst in den größeren Städten gibt es wenig Hektik und man ist nicht immer „busy“ und „auf dem Sprung“. Wenn der Supermarkt am Samstagnachmittag (Pfingsten) geschlossen hat, dann ist das eben so. Man trifft vor dem geschlossenen Laden auf andere „Leidensgenossen“ und überlegt gemeinsam zu welchem Supermarkt man fahren und welcher denn noch geöffnet haben könnte. Und wenn man auf Urlauber wie uns trifft, die etwas wirr vor dem Laden herumstreunen, nimmt man sie einfach auf der Supermarkt-Suche in den Wohngebieten von Oslo mit. Letztlich freut man sich, dass man doch noch ein geöffnetes Geschäft und vor allem aber andere Leute zum „schwatzen“ und sich austauschen gefunden hat.

Nicht ohne meine Regenhose

Was man auch beobachten kann ist, dass die Norweger ein echtes „Outdoor-Volk“ sind. Hier gibt es kein oder nur selten: „Heute fahre ich mein Kind zur Schule weil es regnet“ – der Kleine fährt mit Regenklamotten auf dem Rad – fertig. Das Wetter spielt dabei, wenn überhaupt, nur eine untergeordnete Rolle. Der Löwenanteil der Norweger leben „auf dem Land“ und in der Natur. Ich glaube ja fast, dass jeder Norweger seine Regenausrüstung bereits zur Geburt vom Staat geschenkt bekommt 😉 . Bei uns haben ja oftmals nur die Kinder eine Art „Schmutzhose“ an – in Norwegen auch die Erwachsenen jedes Alters. Man kann sich ja auch nicht sein halbes Leben einschließen nur weil das Wetter nicht ganz so tolle ist und man nicht zum kleinen Kreis der Menschen gehört die in der Karibik bei Dauersonnenschein leben.

Unterwegs auf dem Atlanterhavsveien

Die haben dann wieder andere Probleme, wobei das wieder eine andere Geschichte ist… Generell denke ich das hier zwei weitere Aspekte reinspielen: viele Norweger haben einen Hund und viele Norweger haben Hobbys wie Wandern, Angeln oder Reiten. Hier muss man einfach raus in die Natur und kann sich nicht immer nach dem Wetter richten, sonst könnte man die Sache ja gleich an den Nagel hängen….

Trendsetter im Norden

Wenn wir gerade beim Thema Hobby sind möchte ich zu einer anderen Geschichte kommen: Norwegerinnen und Handarbeiten. Ich weiß was ihr denke: „Jetzt bedient sie wieder Klischees“ – soweit soll es aber nicht kommen 😉 .

Was ich (als Frau) super finde: viele Norwegerinnen hecheln nicht dem aktuellen (und ziemlich bescheuerten) Schönheits- und Trendideal nach. Nicht jeder muss irgendein körperliches „Merkmal“ haben das irgendwie gerade Hip ist: weder einen riesen Arsch oder irgendwelchen komischen Lücken zwischen den Oberschenkeln (ich glaube das nennt man Thigh Gap und es ist auch schon wieder out), noch muss man besonderns dünn oder Anhänger eines komischen Diät-Trends sein. Auch hier gibt es weniger Extreme und es scheint mir den Eindruck zu machen, als gingen viele Frauen enstpannter mit ihrem Äußeren um 🙂 . Was das Handarbeiten betrifft haben die Norweger europaweit die Nase vorne: vor allem Stricken, Häckeln und Sticken sind sehr weit verbreitet und es gibt im Verhältnis zu den Größen der Städte viele Woll- und Kurzwarengeschäfte mit einer enormen Auswahl. Nicht umsonst hat sich der Norwegerpullover zum populärsten Mitbringsel und weit über die Landesgrenzen hinaus zum Symbol für Norwegen gemausert 😉 . Im zweiten Teil möchte ich euch dann einen Eindruck vom Einkaufen und Autofahren in Norwegen geben.

Camping am Sognefjord