In diesem Beitrag nehme ich euch mit in das Département Dordogne. Dem Landesinnere Frankreichs habe ich leider bisher auf meinem Blog weniger Aufmerksamkeit geschenkt, obwohl wir schon einige tolle Sehenswürdigkeiten während unserer Durchreisen zu den Küsten, insbesondere zur Atlantikküste bei Bordeaux, besucht und erkundet haben.
Denn auch abseits von Strand und Meer ist Frankreich nicht weniger schön und in vielen Gegenden gibt es über historische Stätten und Städtchen hinaus auch tolle Möglichkeiten zum Wandern und naturnahe Übernachtungsmöglichkeiten mit dem Wohnmobil.
Kulinarisch bekannt ist die Dordogne, die in die Arrondissements Bergerac, Nontron, Périgueux und Sarlat-la-Canéda untergliedert ist, für Trüffel, leckeren Wein und Gerichte mit Ente und Gans, wozu auch die sehr umstrittene Stopfleber Foie Gras gehört.
Verwunschenes Brantôme
Das rund 25 Kilometer nördlich von Périgueux liegende kleine Örtchen Brantôme hat uns im Herbst mystischen im Nebel liegend begrüßt. Mit dem Wohnmobil könnt ihr auf dem sehr schön am Flüsschen Dronne gelegenen, gebührenpflichtigen Aire de Camping Car übernachten. Von dort aus sind die Altstadt und das Kloster fußläufig erreichbar.
Das wie ich finde wunderbare Titelbild des Beitrags ist übrigens hier im Venedig des Périgord entstanden. Auf diesem seht ihr die beeindruckende, in den Felsen gebaute Benediktinerabtei Saint-Pierre die ebenfalls direkt am Ufer des Flusses liegt. Die sehr schöne romanische Kirche aus dem 11. Jahrhundert mit einem der ältesten Glockentürme Frankreichs umfasst nicht nur antike Gräber und historische Fresken sondern auch ein Dutzend Felsengrotten, in denen sich die Wirtschafsräume der Mönche befangen. Hier waren weltliche Gewerke wie die Mühle oder auch der Waschplatz untergebracht.
Die kleine, idyllisch gelegene mittelalterliche Altstadtinsel mit den schmalen Gässchen, Restaurants, Galerien und kleinen Geschäften kann in den Sommermonaten mit dem Kajak oder Kanu umrundet werden und im Juli/August findet hier immer ein nächtliches Fischerstechen statt. Vor ein paar Jahren dachte ich noch, das Fischerstechen sei ein Alleinstellungsmerkmal meiner Heimatstadt Ulm, aber ich wurde auf meinen unzähligen Reisen eines Besseren belehrt 😉 .
Entspannte Stunden am Étang de Saint-Estèphe
Der Étang de Saint-Estèphe zählt mit 23 Hektar zu den größten Gewässern in der Dordogne und liegt zwischen Wiesen und Hügeln etwas abgeschieden, unweit des namensgebenden Örtchens Saint-Estèphe im Naturpark Périgord-Limousin. Neben der Möglichkeit, hier die ruhige Atmosphäre der Natur zu genießen, bietet der See auch zahlreiche Freizeit- und Campingmöglichkeiten.
Der drei Kilometer lange Uferweg mit zahlreichen Picknickplätzen lädt zu einem Spaziergang ein und die umliegenden Wälder bieten zig Möglichkeiten zum Wandern. Wir haben uns unweit des Sees zu einer kurzweiligen, rund vier Kilometer langen Familienwanderung zum Roc Branlant, einer Kuriosität hier in der Gegend, entschieden. Der gut ausgeschilderte Wanderweg startet direkt an der Landstraße nach Saint-Estèphe und nicht nur kletterbegeisterte Kinder kommen voll und ganz auf ihre Kosten.
Der Roc Branlant ist ein eindrucksvoller Granitblock und Teil des Steinfeldes Chapelle du Diable. Das Steinfeld entlang dem Flüsschen La Doue, das in der Vergangenheit wohl nicht immer so beschaulich dahingeflossen ist, ist der perfekte Outdoor-Spielplatz, und man fragt sich, wie der rund 50 Tonnen schwere Stein wohl dorthin gelangt ist und ob da nicht der Teufel seine Finger im Spiel hatte 😉 . Durch das dichte Blättermeer führt ein Pfad auf insgesamt vier Kilometern vorbei an Wasserfällen und über kleine Brücken.
Übernachten könnt ihr mit dem Wohnmobil auf dem gemischten Wanderparkplatz (GPS 45° 35′ 41″ N, 0° 40′ 26″ E) direkt am Seeufer oder auf dem nur einen Steinwurf entfernten Camping du Grand Etang de St.-Estèphe. Beide Plätze erreicht ihr, wenn ihr euch von Saint-Estèphe kommend am Restaurant Moulin du Grand Etang links haltet und der Straße entlang dem Seeufer folgt.
Virtuelle Kaffeekasse
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