In diesem Beitrag möchte ich euch auf eine wunderbare Radtour durch einen malerischen Teil Südfrankreichs mitnehmen. Lasst uns gemeinsam in die Pedale treten und die bezaubernde Landschaft rund um Hyères und auf der Halbinsel Giens erkunden.


Als Reisende im Wohnmobil ist das Fahrrad für uns nicht nur im Süden ein unverzichtbares Fortbewegungsmittel. Auf den engen Sträßchen und kleinen Parkplätzen tut sich unser treuer Begleiter oft schwer. Daher heißt es auf dem Stell- oder Campingplatz immer: Räder runter und auf in den Sattel! Unsere Tour beginnt daher auch am Campingplatz Domaine du Ceinturon 3, wo wir eine wunderbare Zeit verbracht haben. Aber keine Sorge, ihr könnt an jedem beliebigen Punkt der Route einsteigen. Es gibt beispielsweise rund um den Étang des Pesquiers zahlreiche Parkmöglichkeiten. Der Campingplatz ist mit einem tollen Spielplatz, einem super leckeren Restaurant und einem beheizten Außenpool ausgestattet.
Provenzalischer Markt und Natur pur am Étang des Pesquiers
Die Route verläuft meist auf baulich getrennten Radwegen oder auf dem Fahrradschutzstreifen. Dennoch ist gerade in Hyères, wie auch in anderen größeren südfranzösischen Städten, das Fahren mit einem Fahrradanhänger nicht unbedingt empfehlenswert.
Unseren ersten Stopp haben wir auf dem wunderbaren provenzalischen Wochenmarkt in La Capte eingelegt. Dieser findet jeden Freitag von 8 Uhr morgens bis 12:30 Uhr mittags auf der Avenue de la Pinède statt und lädt mit über 50 Ständen zum Stöbern und Einkaufen ein. Hier findet ihr alles, was das Herz begehrt: von frischem Obst und Gemüse über regionale Käse- und Wurstsorten bis hin zu Tischtüchern, Kleidung und Blumen. Für mich ist der Bummel über die Märkte mehr als nur ein Einkaufserlebnis und gehört einfach zu jedem Urlaub dazu.


In La Capte befindet sich eine der ehemaligen Fischfanggründe und Salinen von Hyères, die heute als Freilichtmuseum und Naturschutzgebiet dient. Le Salin des Pesquiers liegt im Herzen einer weltweit fast einzigartigen Küstenformation, bekannt als doppeltes Tombolo der Halbinsel Giens. Diese besteht aus zwei Sandstreifen, die eine ehemalige Insel mit dem Festland verbinden. Vor 1848 umschloss dieses Gebiet eine einzige Lagune, die jahrhundertelang als königliche Fischerei genutzt wurde. Nach der Versteigerung im Jahr 1848 wandelte man das Areal in eine Salzgewinnungsanlage um.


Heute erstreckt sich die Salin des Pesquiers über eine Fläche von etwa 550 Hektar und präsentiert sich als faszinierendes Mosaik aus Wasserflächen unterschiedlicher Tiefe, Größe und Salzgehalt. Diese vielfältigen natürlichen Lebensräume bieten einer außergewöhnlichen Biodiversität ein Zuhause. Die einzigartigen Landschaften des Salins tragen maßgeblich zum besonderen Charakter der Halbinsel Giens bei und machen das Gebiet zu einem bemerkenswerten ökologischen und landschaftlichen Juwel an der französischen Mittelmeerküste. Besucher können hier nicht nur mehr über die Geschichte der Salzgewinnung erfahren, sondern auch die reiche Flora und Fauna dieses einzigartigen Ökosystems bei einem Spaziergang hautnah erleben.
Küstenbefestigung und die perfekte Welle
Am Kreisverkehr in Giens folgen wir weiter der D197 durch einen Pinienwald bis zum großen Parkplatz am Fort du Pradeau, das auch besser als Tour Fondue bekannt ist. Dieses Fort kann auf eine faszinierende Geschichte zurückblicken, die bis ins Jahr 1634 reicht. Der Name Tour Fondue ist eine interessante Verballhornung des provenzalischen Ausdrucks Tourre fundudo, was so viel wie abgerissener Turm bedeutet. Diese Bezeichnung spielt auf die Überreste eines alten mittelalterlichen Turms an, der einst an dieser Stelle stand. Mit seiner strategischen militärischen Ausrichtung diente die Festung dem Schutz des Westpasses zwischen der Halbinsel Giens und der vorgelagerten Insel Porquerolles. Im Laufe der Zeit wandelte sich ihre Bedeutung, und heute gilt der Ort als wichtiges historisches Denkmal und beherbergt ein Museum.


Hier befindet sich auch der Fähranleger zur Île de Porquerolles, der größten der Îles d’Or vor der Küste von Hyères. Die Insel ist autofrei und kann nur zu Fuß oder mit dem Fahrrad erkundet werden. Wir haben uns aufgrund der Tatsache, dass wir uns noch in der historischen Altstadt von Hyères umsehen wollten und eine Überfahrt nicht ganz preiswert ist, für den Moment dagegen entschieden. Solltet ihr überlegen, die Insel zu besuchen, empfehle ich euch, schon am Vormittag überzusetzen, damit ihr den Tag optimal nutzen könnt. Infos zur Überfahrt findet ihr hier.
Die Halbinsel Giens ist besonders unter Surfern ein bekannter Hotspot. Unser nächster Stopp auf dem Weg nach Hyères führt uns zum Plage de l’Almanarre, der sich am westlichen Ufer des Étang des Pesquiers befindet. Hier findet ihr die perfekten Wellen für Wassersportbegeisterte. Für meinen Sohn war es, neben den leckeren Churros vom Wochenmarkt, eines der Highlights, die Kitesurfen und Windsurfen zu beobachten. Der Strand an dieser Stelle der Küste präsentiert sich als einziger breiter Sandstreifen und ihr genießt einen wunderbaren Blick auf die umliegenden hügelige Küstenlandschaft.


Unser nächster Halt führt uns nach Hyères, die bezaubernde Stadt der Palmen an der französischen Mittelmeerküste. Mit ihrer 2400-jährigen Geschichte bietet sie einen faszinierenden Einblick in die Vergangenheit der Region. In Hyères empfiehlt es sich, die Fahrräder sicher abzuschließen und die historische Altstadt zu Fuß zu erkunden.


Schlendert durch das enge Gewirr der teils steilen Gassen und lasst euch vom provenzalischen Charme verzaubern. Denn die malerischen Straßen der mittelalterlichen Altstadt laden zum Entdecken und Verweilen ein. Ein besonderes Highlight ist der Place Massillon, der mit seinen bunten Sonnenschirmen eine einladende Atmosphäre schafft. Hier könnt ihr im Schatten des Tour des Templiers das bunte Treiben auf dem Platz beobachten und einen Kaffee genießen.

Nach unserem Aufenthalt in der historischen Innenstadt setzen wir unsere Radtour fort. Ab Hyères lenken wir unsere Räder in Richtung Ayguade, einem weiteren charmanten Küstenort mit kleinem Hafen. Diese Route führt uns zurück an die östliche Küste der Halbinsel Giens und schließlich zum Ausgangspunkt unserer Erkundungstour.
Schwierigkeit | leicht |
Distanz | 27,6 km |
Fahrzeit | 2,5 Stunden |
Geeignet für Kinder / Fahrradanhänger | Ja / Jein |
Für Rennräder geeignet | Ja |
Straßenbeschaffenheit | Asphalt und Schotter |


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