Bei meiner letztjährigen Reiseplanung für einen kurzen Zwischenstopp in der Region Rioja bin ich eher zufällig auf die Cuevas Los Palomares gestoßen. Eigentlich war ich auf der Suche nach einer kurzen, aber spannenden Wanderung für meinen kleinen Sohn – und wurde dabei überraschend fündig.
In der Nähe der Provinzhauptstadt Logroño liegt die beschauliche Kleinstadt Nalda, die ein faszinierendes Geheimnis birgt: mysteriöse Höhlen, die man als „Palomares“ bezeichnet. Dieser Name, der eigentlich „Taubenschläge“ bedeutet, ist allerdings irreführend – doch dazu später mehr. Die gut erhaltene historische Stätte lässt sich bequem durch eine kurze, etwa halbstündige Wanderung erreichen. Hin- und Rückweg betragen rund zwei Kilometer. Ihr benötigt jedoch festes Schuhwerk und auch ein wenig Kondition, da der Weg zu den Höhlen hin stetig ansteigt.



Bei der Höhlengruppe im Iregua-Tal handelt es sich um von Menschhand geschaffenen, sogenannte Kolumbarien. Diese befinden sich in einem Felsen auf der Südwestseite eines Hügels, der einen Blick auf den Fluss und die ehemalige Römerstraße zwischen Vareia und Numantia bietet. Der Begriff Kolumbarium bezeichnet seit der Römerzeit Gebäude oder Strukturen mit regelmäßigen Öffnungen, die äußerlich wie bereits erwähnt an Taubenschläge erinnern, jedoch einem völlig anderen Zweck dienten.


Man vermutet, dass diese Höhlen einst Teil eines Klosters waren, dessen Ursprünge bis in die Zeit zwischen dem 5. und 7. Jahrhundert zurückreichen. Sie dienten christlichen Mönchen nicht nur als Wohnstätte, sondern auch als Ort der Andacht und Anbetung. In die Wände der Höhlen oder Gräber wurden kunstvoll Nischen eingearbeitet. Diese dienten als letzte Ruhestätte für die Aschereste Verstorbener in Bestattungsurnen sowie zur Aufbewahrung heiliger Reliquien.



Um zu den Höhlen zu gelangen, folgt ihr der Straße LR-255. Wenn ihr von Nalda kommt, findet ihr kurz nach der Spedition Alejandro Miguel einen kleinen Kreisverkehr mit einer Stichstraße. Dort gibt es kostenlose Parkmöglichkeiten.
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