Natur-Park Schöneberger Südgelände

Im heutigen Beitrag möchte ich euch an einen verwunschenen Flecken in Berlin, der dem einen oder anderen Tourist oder auch manchem Berliner selbst vielleicht nicht so bekannt ist, mitnehmen. Der Natur-Park Schöneberger Südgelände liegt im Bezirk Tempelhof-Schöneberg im Süden Berlins und ist über die S-Bahn Haltestelle „Priesterweg“ (S2 oder S25) einfach mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen.

Wegweiser zum Natur-Park Schöneberger Südgelände

Wir haben zwar im Rahmen eines kurzen Städtetrips unsere Bundeshauptstadt mit dem Auto besucht, ich würde euch trotzdem empfehlen dieses stehen zu lassen und den ÖPNV zu nutzen. In Großstädten ist das einfach entspannter und die nervige Suche nach einem Parkplatz entfällt. Zudem ist der Natur-Park vom südlicher Ausgang des S-Bahnhofes auch nicht zu verfehlen.

Naturreservat im ehemaligen Rangierbahnhof

Der 18 Hektar große Natur-Park mit seinem urwaldähnlichen, von Birken geprägten, Baumbestand entstand im Jahr 2000 auf dem Gelände des ehemaligen Bahnbetriebswerks und Rangierbahnhofs Tempelhof. Dieser zählte in den 30er-Jahren zu den größten Güterverschiebebahnhöfe Deutschlands auf dem zur Hochkonjunktur rund 360 Menschen Beschäftigung fanden. Das wohl markanteste Gebäude aus vergangenen Tagen ist der rote, 50 Meter hohe Wasserturm des ehemaligen Bahnbetriebswerks, der hoch in den Himmel hinauf ragt.

Unterwegs im Natur-Park Schöneberger Südgelände

Unweit davon befindet sich im Gebäude der ehemaligen Brückenmeisterei  das Café Paresüd, in dem man sich mit kleinen Gerichten stärken und nicht nur an warmen Tagen, wie wir sie jetzt erlebt hatten, ein kühles Getränk genießen kann.

Ich finde ja, der Natur-Park ist ein gelungenes Beispiel für die Renaturalisierung einer ehemaligen Industrieanlage und durch die vielen versteckten Winkel und der abwechslungsreichen Wegeführung auch ein idealer Ausflugsort für den Sonntagnachmittag mit der Familie.

Teile des Areals sind als Naturschutzgebiet ausgewiesen und es haben sich zwischenzeitlich hunderte teils gefährdete Pflanzen- und Tierarten auf dem Gelände angesiedelt. Daher dürfen in gewissen Bereichen die Wege auch nicht verlassen werden. Wer mehr über die Flora und Fauna erfahren will, kann sich u.a. einer vom BUND geführten Tour über das Gelände anschließen. Infos dazu findet ihre am Ende des Beitrages.

Wer den Natur-Park besuchen will, muss zudem einen Euro Eintritt pro Person bezahlen, was ich in Anbetracht des Artenschutzes und des Erhaltes der Anlage mehr als angemessen finde. Vielleicht sollte manch anderer Park in Berlin auch was kosten – dann wäre weniger Müll vorzufinden und die Leute würde ein wenig pfleglicher mit Parkbänken und anderem „Mobiliar“ umgehen. Bitte beachtet, dass der Ticketautomat unglücklicherweise nur ein Euro Münzen schluckt und kein anderes Kleingeld oder gar Scheine akzeptiert.

Kunst und Kultur im Natur-Park

Neben viel Natur und viel Grün gibt es unweit dem Café Paresüd verschiedene farbenfrohe Kunstobjekte zu entdecken und auch ein Blick in die alte Lokhalle lohnt sich allemal. Sie ist eines der wenigen erhaltenen Gebäude auf dem Gelände und dient u.a. der Shakespeare Company Berlin als Requisitenlager. Leider beendet diese auch mit der aktuellen Saison ihr Arrangement an Ort und Stelle.

Zusammenfassend finde ich den Charme, der durch den Kontrast von technischen Relikten wie der Drehscheibe oder einer eingewachsenen Dampflok und der wild wuchernden Natur entsteht einfach wundervoll und habe den nachmittäglichen Spaziergang auf dem alten Rangierbahnhof im sommerlichen Berlin, abseits der touristischen Sehenswürdigkeiten sehr genossen.

Weiterführende Links

Unterwegs im Natur-Park Schöneberger Südgelände

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