Oder frei übersetzt „Mr. Watson kommen sie herüber, ich brauche sie!“ waren die ersten Worte die 1876 von niemand geringerem als Alexander Graham Bell durch das gerade erfundene Telefon gesprochen wurden. Der gebürtige Schotte hatte zusammen mit seiner Familie in Baddeck auf Cape Breton gelebt und gearbeitet – und dort auch an dem neuartigen Sprachapparat zusammen mit dem Mechaniker Thomas A. Watson herumgetüftelt.
Heute ist ihm und seinen Erfindungen ein interessantes Museum am Westufer des Bras d’Or Lake gewidmet. Hier wird die technische Entstehungsgeschichte des Telefons sowie auch auf seine Arbeit als Sprachtherapeut eingegangen. Was mich an der Person fasziniert hat ist, dass Bell ein Multi-Talent war und nicht nur als Erfinder des Telefones, sondern auch als Flugpionier und Mitgründer von National Geographic nachhaltige Zeichen gesetzt hatte.
Zuvor waren wir am Morgen sind wir bei bedecktem Himmel, aber ohne Nebel, am Campingplatz gestartet. An der Ostküste des Nationalparks entlang ging es dann Richtung Baddeck. Auf halber Strecke haben wir noch eine kurze Wanderung entlang der Küste unternommen.
Für eine längere Wanderung war das Wetter einfach nicht gut genug. Zum Glück gibt es in den Nationalparks auch immer noch Sehenswürdigkeiten die direkt am Wegesrand liegen und nicht erst durch einen einstündigen Marsch zu entdecken sind 😉 . Da war der Besuch bei Mr. Bell am Bras d’Or Lake genau das Richtige in puncto „Indoor-Activity“. Im Anschluss sind wir weiter Richtung Louisbourg gefahren. Die rekonstruierte Festungsstadt und National Historic Site aus dem 18. Jahrhundert wird durch kostümierten Siedlern und Soldaten mit leben gefüllt.
Geführt habe ich auch – nämlich in die dicke Wolle der superwuscheligen Festungsschafe 🙂 . Ich musste doch prüfen, ob sie auch kostümiert sind 😉 . Hier war aber alles echt und so konnten wir zufrieden unseren Rundgang durch die Festung beginnen. Im Jahr 1961 wurde mit der Rekonstruktion der Stadt aufgrund archäologischen Ausgrabungen begonnen und es ist schon unglaublich wie die Stadt mit ihren hohen Mauern aus dem sonst so flachen Land emporragt. Unglaublich wie groß und mächtig die Anlage mit den Befestigung und dem Palast auf die Menschen gewirkt haben muss. Die meisten lebten doch in kleinen Gehöften auf dem Land und sind zu Fuß oder mit einem Handkarren in die große Stadt gekommen.
Im Laufe unseres Rundgangs durch die Stadt ist das Wetter immer schlechter geworden und ein ekelhafter Nieselregen hat eingesetzt. Zudem hatte nur ein Drittel der Häuser geöffnet 🙁 , Anfang Juni ist in Nova Scotia einfach noch Vorsaison. Ich würde einen Besuch der Festung aber auf jeden Fall empfehlen. Es handelt sich um ein tolles und interessantes Stück Geschichte (zum Anfassen).
Wir sind nach einer wärmenden Gemüsesuppe mit Reis auch schon aufgebrochen und haben uns entschieden zurück auf das „Festland“ Nova Scotias zu fahren. Der Nieselregen ist zwischenzeitlich nämlich zu echtem Regen geworden. Die Sache mit Neufundland und der damit verbundenen Überfahrt mit der Fähre hatten wir schon am Vorabend nochmals ausführlich diskutiert und wegen dem dort herrschenden schlechten Wetter auf Eis gelegt. Ich muss nicht bei 5 Grad und Regen im Zelt sitzen, nur um daheim erzählen zu können in Neufundland gewesen zu sein 😉 . Wir sind an diesem Abend dann noch bis nach Caribou gefahren und haben dort ein Motel bezogen. Ich hoffe ja, dass sich das Wetter morgen bei der Überfahrt nach Prince Edward Island von einer besseren Seite zeigen wird.
Hier findet ihr noch ein paar interessante Links (einfach in der linken Spalte auf den Namen klicken):
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