Die letzten Wochen ist es ein wenig ruhiger geworden auf meinem Blog. Ich war am Abend oft unterwegs und auch sonst recht eingespannt, und meine geliebte Bloggerei kam dadurch ein wenig zu kurz. Heute möchte ich euch aber mal wieder auf einen kleinen Ausflug in die Berge mitnehmen 🙂 .
Der ein oder andere aufmerksame Leser erinnert sich vielleicht noch daran, dass wir im Frühjahr ein verlängertes Wochenende im Allgäu verbrachen und uns natürlich auch das ein oder andere Mal die Wanderstiefel angezogen hatten.
Ich war dort nicht nur auf den Ruinen Hohenfreyberg und Eisenberg und am Fuße der Königsschlösser unterwegs, sondern habe auch im schönen Tirol einen kleinen Ausflug in luftiger Höhe gemacht.
Falls ihr euch weiter fragen sollte, warum ich den Beitrag jetzt erst veröffentliche, was irgendwie so gar nicht zur Stefi passt die ja normal auch „Live“ aus ihrem Urlaub berichtet – der Frühling hatte mich am Anfang des Jahres ein wenig überrumpelt und dann hatte ich keine Lust mehr einen weiteren Beitrag mit winterlichen Fotos online zu stellen. Mitte November scheint mir jetzt aber der richtige Zeitpunkt gekommen zu sein um euch auf einen „Blick mit dem gewissen Kick“ mitzunehmen.
Diesen bekommt ihr bei einem Besuch der Highline 179 garantiert zu jeder Jahreszeit geboten. Für die meisten Menschen (mir inklusive) ist die Wanderung auch mit ein wenig Überwindung verbunden und kann durchaus als ein kleine Mutprobe gesehen werden. Ich kann euch jedoch versichern, dass die Überquerung der Fernpass Bundesstraße in 114 Metern Höhe absolut sicher ist und Leib und Leben nie in Gefahr sind.
Der Eine oder Andere wird sich jetzt bereits zusammengereimt haben, dass es sich bei der Highline 179 um eine Brücke handeln muss 😉 . Zum Zeitpunkt ihrer Erbauung war die Stahlseilkonstruktion die längste Fußgängerhängebrücke der Welt mit einer Spannweite von 402 Metern, was ihr auch einen stolzen Eintrag ins Guinness-Buch der Rekorde eingebracht hat.
Der Aufstieg erfolgt vom Parkplatz an der Burgenwelt Ehrenberg und nur einen Steinwurf von der Bundesstraße entfernt. Die Anfahrt ist leider nur mäßig ausgeschildert, befindet man sich aber mal auf der Fernpass Bundesstraße ist es dann kein Problem mehr an der richtigen Ausfahrt abzufahren. Das Tagesticket für den Parkplatz am Besucherzentrum kostet 4 Euro und gilt sowohl für die Burgenwelt als auch für die Hängebrücke. Das heißt auch, dass ihr euch in der Gruppe oder Familie aufteilen könnt und so für jeden etwas zum Anschauen dabei ist, unabhängig davon ob er schwindelfrei ist oder nicht.
Das Festungsensemble Ehrenberg besteht aus den vier Burgen bzw. Festungen Ruine Ehrenberg, der Klause, Ruine Schlosskopf und dem Fort Claudia. Im Besucherzentrum im Tal kann ein Museum, das sich mit der kriegerischen Zeitgeschichte der Burgen befasst, besucht werden. Der Eintrittspreis für die Burgenwelt inkl. dem Museum beläuft sich dabei für Erwachsene auf 8 Euro.
Der Eintrittspreise für die Überquerung der Hängebrücke kostet pro Person ebenfalls 8 Euro und das Ticket ist nicht rückerstattungsfähig. Was heißt, dass man sein Geld nicht zurückbekommt, sollte man es sich am Brückenportal doch nochmals anders überlegen 😉 . Trotz der kalten Temperaturen sind wir beim Aufstieg zur Brücke bzw. zum Ruine Ehrenberg ganz schön ins Schwitzen gekommen. Der Aufstieg durch den Wald ist recht steil und wahrscheinlich auch in den Sommermonaten recht schattig.
Oben angekommen hat man aber einen tollen Ausblick über die Berge und Täler rund um Reutte. Zum Winterwandern sind wir leider nicht gekommen, da hier oben der Schnee im März noch über einen Meter hoch lag und das weiter Wegstück von der Brücke hoch zur Burgruine eine echte Schlitterpartie geworden wäre. Wohlweislich hatten wir auch „nur“ das Ticket für die Hängebrücke gekauft. Zu einer anderen Jahreszeit mit einer gewissen „Wandersicherheit“ würde ich mir die Burgenwelt Ehrenberg auf jeden Fall mit angeschaut 🙂 .
Das Ticket für die Hängebrücke ist am Brückenportal an einem Drehkreuz zu lösen und kann dort alternativ auch an einem Ticketautomaten gekauft werden. Hier werden ausnahmsweise neben Münzen auch Banknoten akzeptiert 😉 . Ich fand die ersten paar Meter auf den Stahlgittern, die als Laufweg auf der Brücke dienen, ehrlich gesagt am krassesten. Durch das Gitter sieht man unter sich die Autos und Menschen wie im Miniatur-Wunderland und anfangs schaukelt die Brücke auch ziemlich. Das gibt sich aber auf den ersten 100 Metern. Der Gleichgewichtssinn gewöhnt sich einfach daran, dass man gerade nicht auf einem fest fixierten Untergrund steht bzw. läuft. Verrückt ist das …
Ist man auf der anderen Seite, sprich dem östlichen Brückenportal, angekommen kann man von dort aus noch das Fort Claudia besuchen. Diese für die Verteidigung des Ehrenberges strategisch wichtige Befestigung ist auf einer kurzen Wanderung von der Brücke aus zu erreichen. So ganz kurz wurde die Wanderung bei uns nicht, da hier noch ein Stückchen mehr Schnee lag und der Aufstieg dadurch recht beschwerlich wurde. Aber so schnell lassen wir uns nicht abschrecken und eine kurze Jause mit Landjägern und Käse ist immer drinnen, auch bei Schnee und Eis 😉 .
Zurück zum westlichen Brückenportal habe ich noch ein schönes, wenn auch diesiges Foto von der Fernpass Bundesstraße gemacht. Auf den unzähligen Urlaubsfahrten über den Fernpass hatte ich mir beim unterqueren der Brücke immer gedacht, dass ich unbedingt mal dort hinauf müsste und das sicherlich ein tolles Erlebnis wäre. Es war ein tolles Erlebnis und ich kann euch einen Ausflug dorthin nur wärmstens empfehlen. Hier findet ihr auch noch die Links zur Homepage der Burgwelten Ehrenberg und der Highline 179.
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