In Ulm, um Ulm und um Ulm herum

Frühjahr in der Friedrichsau

30. April 2016

Am letzten Sonntag haben wir bei strahlendem Sonnenschein einen wunderschönen Frühjahrsspaziergang in der Friedrichsau unternommen. Die Friedrichsau ist Ulms größter Stadtpark und ich denke, jeder Bewohner der Doppelstadt hat schon mal den ein oder anderen Nachmittag beim Grillen, Spazieren gehen oder Volleyball spielen in der „Au“ verbracht 😉 .

Dies Tatsache möchte ich zum Anlass nehmen, um die Friedrichsau und ihre Geschichte ein wenig genauer unter die Lupe zu nehmen.

Erste Sommerfrischler

Die Friedrichsau hat 1811 ihren Namen von Friedrich I., seinerzeit König von Württemberg, erhalten. Die Hundskomödie, heute eine Pizzeria mit einem schönen Biergarten, wurde noch im selben Jahr durch den Verein „Gesellschaft in der Au“ als Gesellschaftshütte mit Bierkeller und Kegelbahn gegründet. Um diese Zeit kam es auch in „Mode“, seine knapp bemessene Freizeit mit der Familie aktiv zu nutzen und einige der reichen Bürger hatten sich in der „Au“ kleine Sommer- bzw. Gartenhütten gebaut bzw. bauen lassen 🙂 . 

Liedertafel und Teutonia

Im Jahr 1853 erhielten dann zwei weitere Ulmer Vereine eine Genehmigung ihre Gesellschaftsgärten in der Friedrichau zu eröffnen. So entstanden die Biergärten der Liedertafel und der Teutonia. Bis zu Jahr 1855 kamen noch weitere Gesellschaftsgärten, wie z.B. der bis heute bestehende Liederkranz, hinzu.

Denn Bier getrunken haben die Ulmer schon immer gerne und viel: im Sommer 1879 waren es über alle Gesellschaftsgärten hinweg gerechnet stolze 70.300 Liter 🙂 .

Der See am Tiergarten wurde dann im Jahr 1860 künstlich angelegt. Habt ihr gewusst, dass man dort um die Wende des 19. Jahrhunderts Schlittschuhlaufen und Ruderboote leihen konnte? Zudem konnten die Ausflügler im Seepark-Restaurant lecker essen. Dieses musste leider im Jahr 1968 dem heutigen Kiosk weichen.

Für mich ist ein Spaziergang in der Au auch immer eine kleine Zeitreise in die teils kriegerische Vergangenheit Ulms: Teile der Bundesfeste, nämlich das Fort Friedrichsau (Werk XLI) können heute noch am Rande des Stadiums erkundet werden.

Im Jahr 1980 war das Gelände an der Donau dann Veranstaltungsort für die Landesgartenschau in Baden-Württemberg. Heute wird der Park bzw. primär der Festplatz an der Donau für die unterschiedlichsten Veranstaltungen wie Zirkus, Street Food Mark oder Flohmarkt genutzt. Aktuell wird ja wieder das Ulmer Zelt, auf das ich mich immer besonders freue, aufgebaut 🙂 .