Städteurlaub | Unterwegs in Mittel- und Norddeutschland

Dresden (DDR Gedänkstätte und Blaues Wunder)

31. Januar 2016

Im Teil 1 meines Reiseberichts habe ich euch ja bereits von unserem Besuch des Residenzschloss und der Frauenkirche berichtet. Da wir insgesamt drei Tage in Dresden verbracht hatten, war noch genügend Zeit weitere Sehenswürdigkeiten zu besuchen.

Wenn man sein Blaues Wunder erlebt

Um zur DDR-Gedenkstätte in der Bautzner Straße zu kommen und auch das „Blaue Wunder“ anzuschauen, haben wir uns ein Familienticket für den öffentlichen Nahverkehr gekauft. Die Gedenkstätte liegt in der Neustadt und somit auf der anderen Seite der Elbe und ist zudem, wie alle Museen und Sehenswürdigkeiten, sehr gut mit der Straßenbahn erreichbar.

An dieser Stelle sei gesagt, das wir ganz unspektakulär im Ibis „Bastei“, unweit der Centrum Galerie und nur 10 Minuten von der Altstadt entfernt genächtigt haben 🙂 .

Das bereits erwähnte „Blaue Wunder“ hat den Namen der blauen Farbe mit der die Brücke gestrichen ist und der Tatsache, dass sie 1891 eine der ersten Metallbrücken ohne Pfeiler im Wasser war, zu verdanken.

Blick auf das Blaue Wunder

Der offizielle Name der Brücke ist Loschwitzer Brücke, da sie die beiden im Osten der Stadt liegenden noblen Stadtteile Loschwitz und Blasewitz miteinander verbindet. Die Brücke ist 280 Meter lang, was unter heutigen Gesichtspunkten ja nichts besonders ist, damals bei der Einweihung im Jahr 1893 aber eine echte Sensation war 🙂 .

Ebenfalls in der Neustadt, unweit dem Elbufer, befindet sich der Goldene Reiter. Hierbei handelt es sich um den sächsischen Kurfürsten und polnischen König August des Starken.

Dresden
Spaziergang zum Goldene Reiter

Die Herrn hatten ihr Geltungsbedürfnis damals nicht mit einer fetten Jacht oder dem Besitz von teuren Autos ausgelebt, sonder sich einfach in der Pose eines römischen Caesars auf dem Pferd als überlebensgroße güldene Statue für die Ewigkeit darstellen lassen 😉 .

DDR-Gedenkstätte

Bei der Gedenkstätte in der Bautzner Straße handelt es sich um die Untersuchungshaftanstalt der Bezirksverwaltung Dresden des Ministeriums für Staatssicherheit. Die Gedenkstätte wird vom Verein „Erkenntnis durch Erinnerung e.V.“ geführt und der Eintritt von 4 Euro pro Person ist somit nicht in der Dresdner Museumskarte beinhaltet.

DDR-Gedenkstätte Bautzner Straße

Mein Mann und ich hatten uns lange an der Kasse mit einem Mitarbeiter des Vereines unterhalten und ich fand die Ausstellung, welche sich in drei Teile gliedert, sehr gut aufbereitet und äußerst interessant. Für mich war es von allen Dresdner Sehenswürdigkeiten die, die bei mir einen bleibenden Eindruck hinterlassen und mich zum Nachdenken angeregt hat.

Das Thema DDR wurde bei mir in der Schule so gut wir gar nicht behandelt, was ich jetzt als Erwachsene sehr schade finde. Ich weis nicht wie es bei den heutigen Schülern in den oberen Jahrgangsstufen ist, aber auf dem Thema Nationalsozialismus wir ja so lange herumgeritten bis es einem aus den A* raushängt (verzeiht meine Ausdruckweise). Auf die Deutsche Geschichte nach 1945 wird nur ein kleiner Anteil der Unterrichtszeit verwendet und die DDR wird nach dem Motto „Deutschland war dann geteilt – es gab die Mauer und den Honecker und die armen Leute durften nicht nach Italien in den Urlaub fahren“ abgehandelt.

Einen großen Teil der Ausstellung nimmt die ehemalige Untersuchungshaftanstalt ein. Der Zellentrakt, mit seinen 44 Zellen, ist wie auch die Amtsstuben nahezu im Originalzustand vorzufinden. Ein wenig gruselig war es ja schon ein ehemaliges Gefängnis zu besuchen – das habe ich mir schon vor ein paar Jahren zuvor als wird auf Alcatraz Island waren gedacht.

Informationstafeln in den Zellen erzählen die Geschichten einiger ehemaliger Insassen und auch die Geschichte der Bezirksverwaltung in Dresden, und wie das Gebäude letztendlich nach der Wende gestürmt wurde, wird in einer extra Ausstellung anschaulich erläutert. Im Keller sind die Räumlichkeiten des Haftkeller, in dem der sowjetische Geheimdienst von 1945 bis 1955 politische Häftlinge festgehalten hatte, vorzufinden.

Jetzt wollten wir noch im Anschluss an den Besuch der Gedenkstätte das Militärhistorische Museum der Bundeswehr besuchen. Dieses ist auch in der Neustadt angesiedelt und schon architektonisch sehr interessant.

Militärhistorisches Museum der Bundeswehr

Leider hatte das größte militärhistorischen Museeum in Europa und eines der größten Geschichtszentren in Deutschland wegen Umbaumaßnahmen nicht geöffnet. Wenn wir das nächste Mal wieder „in der Gegend sind“, werden wir dem Museum sicherlich nochmals einen Besuch abstatten.

Im letzten Teil meines Reiseberichtes möchte ich euch von unserem Besuch im Zwinger berichten und euch erzählen warum Florian und Grünkohl-Gerichte in diesem Leben nicht mehr zusammenkommen werden 🙂 .