Unterwegs in Süddeutschland | Urlaub in Österreich

Roadtrip entlang der schönen blauen Donau

9. Oktober 2014

Ich möchte euch in diesem Beitrag auf eine Kurzreise über ein verlängertes Wochenende entlang der schönen blauen Donau mitnehmen und nein wir sind jetzt nicht daheim bei uns in Neu-Ulm geblieben, sondern haben einen kleinen Mini-Roadtrip bis in das schöne Linz unternommen.

Unterwegs in Regensburg und Besuch der Walhalla

Unser erstes Ziel waren dabei die schöne Stadt Regensburg sowie die Walhalla. Ich war zwar noch nie in Regensburg, habe aber die Gedenkstätte Walhalla, welche 10 Kilometer östlich von Regensburg liegt, schon einmal als Jugendliche zusammen mit meinen Eltern besucht. Ich meine, wir hatten damals Urlaub im Altmühltal gemacht und einen Tagesausflug an die Walhalla unternommen. Gleich zu Beginn kommt jetzt auch gleich das Beste: ich musste in der Regensburger Altstadt leider feststellen, dass in meinem Fotoapparat keine Speicherkarte eingelegt ist. Da wir uns jetzt auch keine neue Karte kaufen wollten, habe ich fleißig mit dem Handy Fotos gemacht.

Die steinerne Brücke ist neben dem Dom ja eines der Wahrzeichen der ehemaligen Residenzstadt und wurde gerade komplett saniert. Die mittelalterliche Brücke galt bei ihrer Erbauung als echtes Weltwunder und war wohl auch einer der Gründe dafür, dass die Altstadt von Regensburg 2006 in die UNESCO-Welterbeliste mit aufgenommen wurde.

Wusstet ihr, dass die 300 Meter lange Brücke fast 800 Jahre lang – also bis zum Jahr 1935 – die einzige Brücke über die Donau im weiteren Umkreis war? Heute ist das ja fast nicht mehr vorstellbar, zumal auf der Brücke kein Motorverkehr erlaubt ist. Sie verbindet übrigens den altbaierischen Stadtteil Stadtamhof mit der Regensburger Altstadt, in der wir uns im Anschluss natürlich umgesehen haben. Etwas schade war natürlich, dass am Feiertag alle Geschäfte geschlossen hatten und so haben wir einen „Schaufenster-Bummel“ unternommen und natürlich den gotischen Dom besichtigt.

Zu guter Letzt haben wir uns im „Fürstlichen Brauhaus Thurn & Taxis“ noch eine kleine Stärkung in Form von Weißwürsten, Brezel samt einem kühlen Bier gegönnt und sind gestärkt in Richtung Walhalla aufgebrochen. Wenn ihr euch jetzt fragt, was das für ein Bauwerk ist und warum es im Stil eines griechischen Tempels u.a. nach dem Vorbild des Parthenons in Athen gebaut wurde, so will ich ein wenig Licht ins Dunkel bringen.

Das Wort „Walhalla“ bedeutet übersetzt „Totenhalle“ und mit dieser hat sich der bayerische König Ludwig I. Mitte des 19. Jahrhunderts wohl auch selbst ein Denkmal gesetzt. So zumindest meine persönliche Meinung. Die Lage ist nämlich repräsentativ über dem Donautal und der weiße Marmor der tempelartige Gedenkstätte bildet einen wahnsinnig starken Kontrast zu der umliegenden länglichen Idylle. Die Walhalla ist dabei nur ein Beispiel von monumentalen Gedenkbauwerken in Deutschland zu diesen auch die Befreiungshalle bei Kelheim, das Völkerschlachtdenkmal in Leipzig oder auch die Berliner Siegessäule zählen.

Im Inneren wird bedeutenden Persönlichkeiten, die Geschichte geschrieben und sich für eine bessere Welt eingesetzt haben, gedacht. Dazu gehören neben Persönlichkeiten der Moderne wie Sophie Scholl oder Konrad Adenauer auch Albrecht Dürer, Friedrich Schiller oder der Kaiser Friedrich I. Interessant ist dabei auch, dass die Aufnahme in die Walhalla von jedem Deutschen beim bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst in München beantragt werden werden kann.

Wunderschönes Passau

Am späten Nachmittag sind wir in der drei Flüsse Stadt Passau angekommen. Ich hatte bereits im Vorfeld ein Zimmer im IBB Hotel Passau Süd reserviert. Dieses liegt zwei Kilometer von der Altstadt entfernt, was aber dadurch dass wir ja mit dem Auto unterwegs waren kein Problem war. In Passau fließen der Inn und die Ilz in die schöne blaue Donau und genau an dem Zusammenfluss befindet sich auch die wunderbare Altstadt, die mir um einiges besser gefallen hat als die von Regensburg.

Aber sowas ist ja auch immer ein wenig Geschmacksache. Neben dem Dom St. Stephan haben wir natürlich auch die restaurierte Veste Oberhaus besichtigt, die hoch über der Altstadt thront und über einen schmalen, steilen Pfad den Berg hinauf erreichbar ist. Hier befindet sich auch das Oberhausmuseum, welches eine interessante und abwechslungsreiche kulturhistorische Sammlung beherbergt und auf jeden Fall einen Besuch wert ist. Den Abend haben wir zünftig im Biergarten ausklingen lassen, wie kann es auch anders sein hier in Bayern?

Blick auf die Veste Oberhaus

Kulturhauptstadt Linz

Am Samstagmorgen sind wir nach einem ausgiebigen Frühstück auf der Hotelterrasse bei strahlendem Sonnenschein entlang der Donau nach Österreich, genauer gesagt nach Linz, gefahren. Linz ist die Landeshauptstadt von Oberösterreich und war 2009 europäische Kulturhauptstadt. In der Innenstadt finden man viele Einkaufsmöglichkeiten, sowie Kaffeehäuser und Restaurants. Auf dem Gelände des Urfahranermarktes am Donauufer war aktuell Volksfest und Herbstmesse und wir haben es uns natürlich nicht nehmen lassen, auch ein wenig in der Linzer Kulinarik zu schwelgen. Es gab hier nämlich neben den anderen typischen Leckereien auch die Linzer Schaumrollen zu kaufen. Hierzu erzähle ich euch etwas später mehr.

Wir waren in der Innenstadt ein wenig einkaufen und haben am Mittag einen kleine Ausflug mit der Zahnradbahn auf den Hausberg von Linz, den Pöstlingberg unternommen. Von dort oben aus hat man einen tollen Ausblick auf die Stadt und natürlich die Donau.

Samstagnacht war in Österreich die „Lange Nacht der Museen“ und so konnten wir für 13 Euro Eintritt verschiedene Museen, wie das einzigartige Ars Electronica Center, dass sich selbst als „Museum der Zukunft“ bezeichnet oder auch das Schlossmuseum Linz besuchen. Wir haben mit dem Besucherbus zudem eine Werkstour in der voestalpine Stahlwelt unternommen, was für mich das Highlight schlechthin war. Vor allem in der Nacht mutet der glühende Stahl martialisch an und man kann u.a. von einer Besucherplattform direkt über dem Hochofen den Abstich des flüssigen Roheisens beobachten.

Süßes Linz – Linzer Torte und Schaumrollen

Ich denke jeder von euch kennt das bekannteste aller Gerichte aus Linz, wenn nicht sogar aus Österreich – neben dem obligatorischen Kaiserschmarrn. Das ist natürlich, wie kann es anders sein, die Linzer Torte. Auf einem Boden aus Linzerteig wird Ribiselmarmelade und ein Gitter aus Linzermasse aufgetragen. Für alle nicht Österreicher: Ribiselmarmelade ist Johannisbeer Konfitüre, auf gut schwäbisch also Träubles Gsälz 😉 .

Jetzt fragt sich ein „Außenstehender“ natürlich was der Unterschiede zwischen Linzerteig und Linzermasse ist: Der Linzerteig ist ein Nussmürbteig und die Linzermasse eine Masse aus Mehl, Zucker, Fett, Ei, Nuss-, Persipan- oder Mandelmasse und wird mit Zitrone und Zimt abgeschmeckt. Das älteste überlieferte Rezept der Linzer Torte stammt übrigens aus dem 17. Jahrhundert und ich persönlich finde die Torte, die ja eigentlich keine Torte im klassischen Sinn ist, mit ihrer Mischung aus Nussteig und Marmelade einfach unwiderstehlich.

Die Schaumrollen sind ein wenig eine Sache für sich. Hier wird ein Blätterteiggebäck mit einer sehr steifen Sahnemasse gefüllt und mit massig Puderzucker bestreut. In Linz gibt es die Schaumrollen in verschiedenen Größen an jeder Ecke zu kaufen, sei es beim Bäcker, in der Konditorei, im Supermarkt oder auch auf dem Volksfest. Am Samstagnachmittag haben wir bei einer kleinen „Kaffeepause“ im Park unsere zuvor gekaufte Schaumrolle probiert.

Der Blätterteig war relativ hart und die Füllmasse äußerst süß. Ich weiß nicht ob es vielleicht dran lag, dass die Schwäbin beim Bäcker und nicht beim Konditor eingekauft hat, aber so begeistern wie die Linzer Torte konnte mich die Schaumrolle nicht. Es wäre aber auch schade gewesen sie nicht zu probieren.

Zu der „Esskastanie“, rechts hinten im Bild und halb verdeckt von der Schaumrolle, brauche ich glaube ich nicht allzu viel zu sagen. Sie sieht extrem süß aus und war es auch. Irgendwie klar bei einer Nougatmasse die mit Marzipan und Schokolade umhüllt ist. Ich denke so 3000 Kalorien hatte das Ding schon 🙂 .

Besuch der KZ-Gedenkstädte Mauthausen

Am nächsten Morgen haben wir uns auf den Weg in Richtung Heimat gemacht, zuvor aber der KZ-Gedenkstätte Mauthausen, welche 25 Kilometer von Linz entfernt liegt, noch einen Besuch abgestattet. Am Rande eines Steinbruches befindet sich das ehemalige Konzentrationslager Mauthausen in dem von 1938 bis 1945 über 200.000 Menschen inhaftiert waren. Innerhalb des Lagerkomplexes befindet sich eine interessante Dauerausstellung über das Lager und die Menschen vor sowie hinter dem Stacheldraht.

Es ist für mich einfach unvorstellbar wie Menschen anderen Menschen so etwas antun konnten und ich finde es ehrlich gesagt ein Frechheit, dass es Besucher gibt die in der Gaskammer fotografieren müssen. Einfach nur unnötig und dumm sich vor den Ofen zu stellen und ein Erinnerungsfoto mit nach Hause zu nehmen. Aber nun gut, wie sagte schon Einstein: „Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.“

Nach unserem Besuch der Gedenkstätte sind wir entspannt zurückgefahren und am Sonntagabend bei dichtem Nebel wieder in Neu-Ulm angekommen.